„Wir befinden uns im Jahre 2012 nach Christus. Ganz Deutschland ist vom Fußball-Fieber um das Champions League Finale besetzt. Ganz Deutschland? Nein! Eine von unbeugsamen Motorsportfans bevölkerte Rennstrecke in der Eifel leistet König Fußball Widerstand.“

24h Rennen 2012 - nach T13

So oder so ähnlich könnte man die Situation am Wochenende wohl beschreiben. Während alle Welt König Fußball zu Füßen liegt, nahm ich die Gelegenheit beim Schopf und flüchtete dank einer Einladung von Nissan aus München und fuhr quer durch Deutschland in den tiefsten Eifel-Outback in dem sich die wohl schönste und anspruchsvollste Rennstrecke der Welt befindet. Zum 40. ADAC Zürich 24h Rennen am Nürburgring waren rund 170 Teams mit über 600 Fahrern gemeldet – ein Event der Superlative.

24h Rennen - Fiesta in der Boxengasse

24h Rennen - HatzenbachAls begeisterter Nordschleifen-Fan (glaubt mir, wenn ich könnte, würde ich mich von der Grünen Hölle adoptieren lassen), war es mal wieder eine wahre Freude, dieses Riesenfest miterleben zu dürfen. Und weil alleine feiern doof ist, hatte ich Glück, dass ich nicht nur meine Freundin im Schlepptau hatte, sondern auch andere Blogger-Kollegen, wie der Björn, der Moritz, der Marco und der Alex mit von der Partie waren. Aber Nissan lud auch Kunden, Händler und den ein oder anderen Promi zu sich ein, um gemeinsam bei fantastischem Essen (danke hierfür), einer coolen Location (und danke hierfür!) und großartigem Wetter (dafür kann Nissan nichts) 24 Stunden lang den betörenden Klang aus 4 bis 12 Zylindern zu genießen.

Das Rennen blieb bis zuletzt sehr spannend. Während sich vom Start ab – mit über 10 Sekunden Vorsprung nach nur einer Runde – der Werksunterstützte BMW Z4 GT3 vom Schubert Team als starker Favorit herauskristallisierte, musste das Team im weiteren Verlauf mehrere technische Defekte hinnehmen. Bereits in den ersten Stunden gab es etliche Defekte und Abflüge – interessanterweise einige auf der Döttinger Höhe. Nicht minder turbulent ging das Rennen dann auch zu Ende: auf der Zielgeraden ging der Clio des Roadrunner Racing Teams mit dem wegen Spritmangels auslaufenden Manthey Porsche auf Tuchfühlung – im wahrsten Sinne des Wortes. Diese kuriose Szene wird wohl in die Geschichte des 24 Stunden Rennens eingehen. Ebenso aber auch das Siegerteam Audi Sport Team Phoenix, welches Audi den ersten Sieg beim 24 Stunden Rennen in der Eifel beschert. Nach 30 Führungswechseln hat sich das Team im R8 LMS ultra mit Winkelhock, Basseng, Stippler und Haase am Steuer letztendlich durchgesetzt.

Motivationsschriften am Nissan GT-R

Nissan, welche ja mit 2 „seriennahen“ GT-R an den Start gegangen ist, um Zuverlässigkeit und Konkurrenzfähigkeit eines von der Stange kaufbaren Fahrzeugs unter Beweis zu stellen, sind mit dem Team „Nissan GT Academy“ auf einem nennenswerten 30. Platz gelandet. Das kann sich durchaus sehen lassen.

24h Rennen - in der Nissan GT-R Box

Das Wochenende war jedenfalls rundum gelungen – als eingefleischtem Enthusiast gibt es wohl kaum etwas schöneres, als Nachts um 2 Uhr an der Strecke zu stehen und zu sehen, wie die Fahrzeuge aus dem schwarzen Nichts auf das Schwedenkreuz zubrettern und mit glühendem Auspuff und rot leuchtenden Bremsscheiben in die Arembergkurve einbiegen oder sein Zelt nur wenige Meter neben der Strecke aufgeschlagen zu haben und beim Versuch zu schlafen sich immer wieder dabei erwischt, den Klang der vorbeifahrenden Boliden zuzuordnen: „Ach, das war der SLS“ – „Die Kreissäge, der Z4 GT3 war das wohl“ – „dieses hochjubelnde Singen, das muss der LFA gewesen sein“…

24h Rennen - Manthey Mini in der Box

Kurzum, es war ein fantastisches Wochenende. Bei Bjoern und Moritz vom automobil-blog.de könnt ihr etwas ausführlicher über das Renngeschehen nachlesen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Moritz, für das tolle, unten eingebundene Video! Von mir wird in Kürze auch noch ein wenig mehr zu sehen sein und es werden auch noch ein paar mehr Bilder folgen. Bis dahin verbleibe ich mit einem Dankeschön an Nissan für die großartige Organisation und die Einladung zu diesem tollen Event!

24h Rennen - Manta, Manta!

24h Rennen - Nissan Race Camp

 


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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