Ich habe es ja kürzlich schon gesagt – der Suzuki Swift Sport ist für mich jetzt schon ein echter Spaßbringer. Und weil man von Dingen, die Spaß bringen, nie genug haben kann, bin ich am Wochenende in die Alpen aufgebrochen. Um 16 Uhr ging es los, trotz wechselhaftem Wetter – ich musste das Ding einfach auf richtigen Straßen bewegen. Kaum auf der A95 Richtung Garmisch, tat sich dann auch gleich der erste Wolkenbruch auf. „Vielleicht hätte ich doch besser zu Hause bleiben sollen und es mir bei diesem Mistwetter auf dem Sofa gemütlich machen?“ – nix da. Das Sportfahrerherz duldet keine Zweifel und als meine Augen über der Zugspitze ein ganz, ganz kleines bisschen blauen Himmel erspähen ist zumindest ein bisschen Rechtfertigung da und die Zweifel verflogen.

Suzuki Swift Sport im Nebel auf dem Kühtaisattel

Die Route, die ich mir spontan in den Kopf gesetzt hatte: von Garmisch über Seefeld in Tirol in Richtung Kühtaisattel. Das Fleckchen Landschaft hatte es mir schon seit dem ersten Mal mit dem Honda Insight angetan. Von dort dann wieder bergab ins Oetztal, um dann die über die Ötztalstraße zur Ötztaler Gletscherstraße zu kommen – hier befindet sich der höchstgelegene Tunnel Europas und mit 2.829m auch der höchstgelegene asphaltierte Punkt der Alpen, den man im Sommer mit einem normalen Auto erreichen kann.

Auf der Ötztaler Gletscherstraße - direkt vor der Mautstelle
Auf der Ötztaler Gletscherstraße – direkt vor der Mautstelle

Trotz immer wieder einsetzender Regenschauer, ständigem Nebel, Gewitter und sonstigen Wetterkapriolen, die man eigentlich nicht will, habe ich mit dem Swift Höhenmeter um Höhenmeter und Kilometer um Kilometer unter die Räder genommen. In enge Serpentinen rein, runter in den ersten Gang und wieder auf’s Gas. Die Drehfreude, mit welcher der Motor hier selbst in der Höhenluft den gerade eine Tonne wiegenden Swift Sport den Berg hinauf beschleunigt, ist ganz große Klasse und die kernige Klangkulisse des kleinen Vierzylinders macht Laune auf jede Umdrehung mehr. Nur der lang übersetzte 1. und 2. Gang nervt beim Herausbeschleunigen ein bisschen, der Drehzahlsprung zum 2. Gang ist einfach viel zu groß – zumindest wenn man sich in Serpentinen einen Berg hinaufschlängelt. Nasse Straßen? Gar kein Problem – den Swift Sport aus der Ruhe zu bringen ist ebenso unwahrscheinlich, wie eine Begegnung mit Ötzi. Ich kann es nicht anders sagen: der Swift Sport ist bisher mein Spaß-König für dieses Jahr. Aber eine Woche ist’s ja noch mit dem kleinen. Und da wird er sich noch als Reisefahrzeug und im Alltag beweisen müssen.

Mit dem Suzuki Swift Sport in den Alpen

Um aber wieder auf den Trip zurückzukommen: der Trip, der so spontan begann, fand sein jähes Ende auch als Opfer dieser Spontaneität. So schön die Idee auch war, Abends die Ötztaler Gletscherstraße hochzuzirkeln – für diese mautpflichtigen höchsten Kilometer der Alpen gelten eben leider doch Öffnungszeiten. Und so standen die Ampeln auf rot, als ich um kurz vor 9 Uhr oben an der Mautstelle stand. Nun ja – der Weg war spaßig, gelohnt hat es sich trotzdem. Kaum wieder im Tal an der Ötztalstraße angekommen, lächelte mich aber dann noch das Schild mit der Aufschrift „Timmelsjoch“ an. „Soll ich? Da oben ist bestimmt auch zu!“ – egal! Blinker rechts und die Ötztalstraße hoch in Richtung Timmelsjoch und Grenzübergang nach Italien. Wie zu erwarten – auch die Mautstelle bei Hochgurgl auf über 2.400 Metern hatte schon geschlossen, macht aber auch nichts. Denn immerhin war es schon halb 10 Uhr abends und eine Gewitterfront raste auf Augenhöhe auf den Aussichtspunkt am „Steg“ über das Ötztal auf uns zu. Kaum im Auto, überholte uns dann schlagartig der Nebel und so blieb uns nur die Flucht über die unzähligen schönen Kehren wieder den Berg hinunter, um dann über das Ötztal und den Fernpass wieder in Richtung München zu fahren.

Geschlossene Mautstelle auf dem Timmelsjoch
Geschlossene Mautstelle auf dem Timmelsjoch

Um 1 Uhr wurde der Swift dann wieder sicher in der heimischen Garage geparkt – nach 9 Stunden wilder Hatz über Berge und Täler, teilweise unter widrigsten Bedingungen. Selbst wenn der Straßenbelag glatt wie Schmierseife war: der Swift blieb immer cool und gelassen – das Auto kann man selbst dann noch regelrecht in die Kurven prügeln. Eines ist jedoch klar: diese Ecke der Alpen wird mich noch öfter zu Gesicht bekommen – ein perfekter Benchmark an Mensch und Maschine – und ein Hochgenuss zugleich, vor allem dann, wenn Mensch und Maschine so harmonieren.

Eine Woche bleibt mir nun noch im Swift Sport, es wird also noch mehr Content folgen – und wie immer gilt: wenn ihr Fragen habt, einfach in die Kommentare schreiben oder mich per Facebook, Twitter oder Email kontaktieren!


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

2 Kommentare

  1. Sehr schöner Bericht,liest sich wirklich klasse.Freue mich schon auf das was noch kommt.Wie schlägt er sich im Alltag? Wie ist die Verarbeitung?
    Wie lässt sich das Getriebe schalten und wie direkt ist die Lenkung?
    Habe großes Interresse an dem Suzuki, und wäre Dir für weitere Informationen dankbar. Übrigens super Bilder sehr atmosphärisch.
    Bis jetzt der mit Abstand, beste zu lesende Testbericht im Netz.

    • Vielen Dank dir für den Kommentar und das Lob! 🙂

      Ich werde mir Mühe geben, auf deine Fragen noch ausführlich einzugehen. Zur Lenkung kann ich schon jetzt sagen: die ist sehr schön direkt übersetzt – ein echter Genuss! Aber sei gespannt auf die kommenden Artikel 😉

Schreibe einen Kommentar