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Das Geschrei war groß. Man stelle sich vor, BMW würde vom Heckantrieb abkehren (Huch?). So groß war das Geschrei der Sportfahrergemeinde, als bekannt wurde, dass der neue Clio RS nicht mehr mit seinem phänomenalen Hochdrehzahl-Sauger die Nachbarschaft zusammenbrüllen wird. Dass der Fahrer keinen Schaltknüppel mehr durch die präzisen und kurzen Schaltgassen prügeln, sondern nur noch an einem Paar Schaltwippen zupfen darf. Als bekannt wurde, dass er von nun an nur noch mit 5 Türen zu haben sein wird. Ja, der neue Renault Clio RS der vierten Generation tritt ein schweres Erbe an – eine Mammutaufgabe, an welcher er nur scheitern kann?

Ja, tatsächlich – ich habe echt lange auf den neuen Renault Clio gewartet. Seit ich im Clio RS Platz genommen hatte, war ich von diesem wilden, kurvengierigen Biest einfach nur völlig hin und weg. Sehr lange wurde jetzt schon über den neuen Clio gesprochen, eine Menge Fakes sind im Netz aufgetaucht, wie er wohl aussehen könnte und da ist er nun. Was soll ich sagen? Ich finde, er sieht großartig aus! Für einen Kleinwagen ein sehr schönes Design – in dieser Kategorie empfand ich den Ford Fiesta bisher als wegweisend.

Renault Clio IV

Den Clio der neuesten Generation wird es allerdings – nach meinem bisherigen Kenntnisstand – nur als Fünftürer geben, was ich persönlich sehr schade finde. Auch seitens der Renault Presseabteilung wurde mir dies bestätigt. In jedem Fall versucht der Clio aber trotz seiner fünf Türen, als „dynamischer“ Dreitürer daherzukommen. Die hinteren Türgriffe sind – wie bei Alfa Romeo – in der C-Säule versteckt. Ansonsten tritt der Clio vor allem sportlich bis aggressiv auf. In den Frontscheinwerfern befinden sich geschwungene „Flügel“, welche einen an Audi erinnern, aber kein Tagfahrlicht darstellen, sondern nur Zierde sind.

Der VW Konzern dreht ja gerade eine große Runde im Kleinstwagensegment und stellt mit dem VW up!, dem Škoda Citigo und dem Seat Mii 3 Inkarnationen auf die Räder, mit denen sich der Konzern irgendwie als der Erfinder des Kleinstwagensegmentes zu feiern scheint. Ja, so überheblich wirkt das auf mich tatsächlich hin und wieder (insbesondere beim Wolfsburger „Jung“..).

Mit Einstiegspreisen von unter 10.000 Euro wird da der potentielle Käufer in den Showroom gelockt, nur um dann festzustellen, dass er doch letztlich mindestens 2-3tausend Euro mehr auf dem Tisch liegen lassen muss. Auch Citroën scheint da nicht viel besser zu sein: der C1 und seine Brüder Toyota Aygo und Peugeot 107 sind kaum im vierstelligen Bereich zu erwerben – zumindest mit der ein oder anderen Annehmlichkeit an Bord. Von Smart brauchen wir da gar nicht erst reden, was Preise angeht. Die realistische Vorstellung, für unter 10.000 Euro einen Kleinwagen mit einer Ausstattung auf „modernem Niveau“ zu bekommen, gleicht eher Utopie.

Umso mehr hat es mich überrascht, als ich vorhin eine Pressemitteilung von Renault gelesen habe, dass es nun ein Sondermodell des Clio für 9.990 Euro geben soll. Der „Clio GPS“ kommt dabei mit 4,3″ Navi, Pioneer Audiosystem mit MP3 Support, USB-Anschluss, AUX-In und Bluetooth Schnittstelle daher, hat eine manuelle Klimaanlage an Bord und LED-Tagfahrlicht. Angetrieben wird er mit einem 55 kW (75 PS) Benziner. Wenn ich nun einen VW up! auf das gleiche Ausstattungsniveau hieve lande ich beiiii *Trommelwirbel* 12.160 Euro… autsch! Dazu übrigens auch das mal wieder das leidige Konfigurator-Thema: das „cool & sound“ Paket für 540 Euro suggeriert mir als Käufer „aha, Klimaanlage + Soundsystem“. Tatsächlich wird man bei der Auswahl aber aufgefordert, für 355 Euro das Radio zusätzlich hinzuzuordern.. nun gut.

Renault Clio Sondermodell "GPS" - ein No-Brainer?
Renault Clio Sondermodell "GPS" - ein No-Brainer?

Der Clio GPS ein „No-Brainer“ also? Vielleicht.. immerhin läuft der Clio der dritten Baureihe nun ja auch schon aus und es kommt bald ein neuer – sicher ein Grund für dieses supergünstige Angebot. Vielmehr wollte ich diese Gegebenheit aber auch mal zum Anlass nehmen, über die momentanen Preisstrukturen zu meckern und aufzuzeigen, dass ich diese „gerade eben unter Zehntausend“-Marketing-Listenpreise verabscheue – vor allem dann, wenn dafür nicht mal ein Radio oder elektrische Fensterheber an Bord sind.

Renault Clio RS FrontansichtDer Ausritt mit dem Clio RS ist bereits einige Zeit her, ich kam jetzt erst dazu das ganze in Worte zu fassen. Leider hatte ich nur noch Bilder vom Showroom-Fahrzeug über, aber sei’s drum. Das Wortspiel im Titel hingegen ist durchaus beabsichtigt: der Motor des Clio RS ist nicht nur drehzahlfest, nein! Es ist ein Drehzahlfest, dem wilden Clio seine knapp 8.000 Umdrehungen pro Minute abzuverlangen!

Dass Renault Sport weiß, wie man wilde Klein- und Kompaktwagen baut, ist nichts neues. Daher – und weil sich die Baureihe des aktuellen Clio auf der Zielgerade befindet und der aktuelle RS der letzte Sauger gewesen sein wird – war die Ausfahrt mit dem kleinen Franzosen ein echtes Highlight.

Da ist er! Der neue Renault Twingo kommt jetzt auf den Markt. Und dabei ist der kleine nicht einfach nur „das neue Modell“ im Renault-Regal. Der Twingo trägt als erster das neue Markengesicht von Renault, das sich durch die große, auffällige Rhombe und markante Nebelscheinwerfer auszeichnet. Dabei erinnert mich die Aufteilung der großen Scheinwerfer auch ein wenig an den Nissan Juke