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Fahrbericht

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Man mag sich fragen, warum die Fahrveranstaltung für den neuen Audi Q5 (der intern auf die Bezeichnung FY hört) denn unbedingt in Mexiko sein muss. Soviel ist dabei schon mal klar: zumindest die USA konnte es (entgegen des ursprünglichen Plans) nicht sein, denn aufgrund gewisser Verstimmungen zwischen den dortigen Zulassungsbehörden und dem VW Konzern im Allgemeinen und Audi im ganz speziellen, verweigerte man den Vorserienfahrzeugen eine Zulassung. Doch einen SUV, der insbesondere auf dem Amerikanischen Markt populär ist in einer Region vorzustellen, in der es auf etliche hundert Quadratkilometer gerade 2 Straßen gibt und der Rest aus Schotter- und Sandpisten besteht, ist doch eigentlich gar nicht so verkehrt – erst Recht nicht, wenn dieses SUV sogar in Mexiko gebaut wird.

Eigentlich wären wir, diese völlig spinnerten Petrolheads, Audi schon vorher ein großes „Dankeschön!“ schuldig gewesen. Dafür, dass ihr Spitzensportler ganz ohne Beatmungsgerät auskommt, tief einatmen darf und umso lauter kundtun darf, was er von Downsizing hält. So schön kleine, geschlossene Club-Konzerte auch sind, das wahre Drama kommt erst auf der großen Bühne. Und die ist im Audi R8 Spyder eben so groß, wie es die Landschaft hergibt.

Wenn’s um sportliche Audis geht, ist das immer so ein Wechselbad der Gefühle. Nehmen wir den aktuellen RS3: was wurde der vom Marketing hochikonisiert, von der Medienlandschaft bei der Fahrvorstellung gefeiert, um dann erst mit den richtigen Einzeltests zu sagen, dass er ja doch en bisserl viel untersteuern tut und keine gar so lose Hinterachse hat, wie es das Pressematerial vorgab – und wie es damit so zahlreich geschrieben wurde. Dass der MQB auch unterhaltsam kann, zeigte zuletzt schon der VW Golf GTI Clubsport, für die Kombination Audi, MQB und Sportlichkeit gibt es nun eine letzte Chance: den Audi TT RS.

Wenn auch der hierzulande so gern verbreitete Begriff “Schwedenpanzer” durchaus positiv besetzt ist und aussagt, “den Volvo macht so schnell niemand krumm”, hat diese Bezeichnung für solche Autofahrer, die gern auch mal etwas flotter um’s Eck wollen, eher einen faden Beigeschmack. Panzer können zwar dank frei steuerbarer Ketten – zumindest im Stand – ziemlich flink die Richtung wechseln. Solange PKW das allerdings verwehrt bleibt assoziiert man mit dem Begriff Panzer auf der Fahrdynamikskala eher etwas, das irgendwo im Bereich um “behäbig” angesiedelt ist.

Sind Porsche die besten Sportwagen der Welt? Aus Sicht der meisten 911-Fahrer wird diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortet. Ganz sicher gehören sie zu den besten der Welt. Denn die Schwaben haben einen außergewöhnlichen Drang zur Perfektion und haben damit ein Sportwagenkonzept, das mit seinem Motor im Heck eigentlich gar nicht funktionieren darf, so gut gemacht, dass es der ganzen Sportwagenelite, die es mit ihren Mittelmotoren vermeintlich richtig macht, zum Teil mehr als deutlich um die Ohren fährt. Diese perfektionistische Prägung hat den Elfer aber nach Ansicht vieler seiner Emotionen beraubt und genau aus diesem Grund fand der Cayman auch immer mehr Zuspruch. Jetzt gibt es den 718 Cayman und es soll sich zeigen, ob er perfekter oder wirklich besser geworden ist.

Was mussten die Franzosen, die Jungs und Mädels bei Renault Sport in Dieppe, Prügel kassieren. Der Renault Clio RS der vierten Generation wurde zum Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn das Produktmarketing die Oberhand über die Entscheidungen der leidenschaftlichen Petrolheads gewinnt. Mit dem Clio RS Trophy sollen die aufgerissenen Wunden nun verarztet werden. Ob’s klappt? Das konnte ich unter anderem auf der Nürburgring Nordschleife herausfinden.