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Luxus Gran Turismo

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Besondere Tage erfordern besondere Maßnahmen. So gibt es Tage, an welchen man auch als Auto-Blogger das Gefühl hat, Jeans und Shirt seien nicht genug und man sollte sich vielleicht doch etwas eleganter kleiden. Auch wenn das bedeutet, dass man nach wie vor – gerade wenn es sich noch dazu um einen Informatiker handelt – schlecht genug gekleidet sein dürfte, um aus den meisten besseren Casinos verwiesen zu werden. Dennoch: ich hatte das Gefühl, mich an diesem Tag eben dieses bisschen besser kleiden zu müssen, um mich das erste Mal hinter das Steuer eines Rolls-Royce zu setzen, den Wraith, um genauer zu sein. Und eigentlich wäre es egal gewesen, wie ich mich gekleidet hätte – underdressed hätte ich mich wohl auch im Smoking gefühlt.

Lange schon hatte ich auf den Moment gewartet, das erste Mal mit einem Bajuwaren die Ehre zu haben. Dass diese erste Begegnung gleich noch ein groß geschriebenes „M“ im Namen tragen durfte, machte das ausstehende Date noch viel besser. Auf Grund einer Sperrfrist darf ich euch nun erst jetzt, 2 Tage später darüber berichten und es gab für euch auch nichts bei Instagram & Co vorab zu sehen, das Warten hat sich aber gelohnt, denn man kann mit dem BMW M6 Gran Coupé alles – aber ganz sicher nicht ruhig sitzen bleiben und warten.

Die besonders schnellen Mercedes aus Affalterbach, genauer gesagt, aus dem Hause AMG, haben inzwischen den Ruf, die „wahren“ Muscle-Cars zu sein: schier unbändige Kraft, eine rohe Stimmgewalt zwischen gutturalem Knurren und heiserem V8-Gebrüll, sowie das Talent immer und zu jeder Zeit die Gummis an der Hinterachse in einem gasförmigen Aggregatzustand zu überführen. All diese Muscle-typischen Attribute werden den veredelten Sternen zugesichert. Der Mercedes-Benz CLS 63 AMG Shooting Brake sollte da sicher keine Ausnahme bilden, oder?

Über die Sinnfrage vieler Fahrzeuge mache ich mir schon lange keine Gedanken mehr. Mir geht es um die Passion, die Leidenschaft und die Emotionen, die man während der, vorzüglich sportlichen, Fahrt spürt. Die wenigsten dieser Fahrzeuge könnten die Frage nach dem Sinn oder Unsinn ihrer Existenz zufriedenstellend beantworten. Der Mercedes-Benz CLS Shooting Brake ist ein heisser Kandidat für eine solche Sinnfrage: als vor wenigen Jahren die Studie erstmals vorgestellt wurde, stimmten kritische Stimmen im Chor: welcher Mensch braucht so ein Auto? Ich war gestern zur Fahrvorstellung, um diese Frage zu klären.

Es gibt nicht viele Tage im Jahr, auf die man sich so enorm freuen darf, wie auf den vergangenen Samstag an diesem Wochenende. Denn Jaguar hatte in die Eifel an den Nürburgring geladen, um auf den Straßen um die legendäre Nordschleife herum die aktuellsten Modelle aus ihrer Katzenzucht zu erleben. Zwar durften wir mit den Katzen nur „draußen“ spielen und nicht im Gehege der Grünen Hölle – zu groß war die Angst, die Raubkatzen würden sich dort eine Beute nach der anderen reissen – aber dennoch bot sich bei fantastischem Eifelwetter eine perfekte Kulisse, die 385 beziehungsweise 510 PS des Jaguar XK und XKR zu erleben. Das Problem an solch wunderschönen Tagen ist natürlich immer: sie sind leider viel zu kurz. Und obwohl das liebe Team von Jaguar in der Hinsicht alles richtig gemacht hat, denn im Kern durften wir fahren soviel wir wollten und wurden nicht durch ein Programm „behindert“, ist die Zeit, die zum Erleben solcher Fahrzeuge an einem Tag zur Verfügung steht natürlich begrenzt. Trotzdem möchte ich euch gerne mitnehmen auf eine kleine Rundfahrt in den offenen Jaguars XK und XKR.