Auf der Detroit Auto Show hat GM heute zwei Konzeptfahrzeuge vorgestellt, die sich durch Art und Weise, wie sie entstanden sind hervorheben: durch Kundenbefragungen! Die beiden Autos wurden ganz gezielt nach Ideen und Vorschlägen von potentiellen Kunden unter 30 Jahren entworfen. Dabei sollen die beiden Konzeptfahrzeuge vor allem eine Diskussionsgrundlage sein.

Beide Konzepte sollen Funktionalität und Raumangebot eines Kompaktwagens mit dem Auftreten eines Sportcoupés verknüpfen, vier Passagiere unterbringen, im Innern mit viel aktueller Technik wie USB Anschlüssen, Head-Up Display etc aufwarten, weniger als 6 Liter verbrauchen und für um die 20.000 $ zu haben sein. Das sind die Schlüsselmerkmale, die sich aus den Befragungen ergeben haben.

Das erste Konzeptfahrzeug, der Code 130R, ist ein viersitziges Coupe in aufrechter Bauweise, wie z.B. ein Mazda RX-8. Dabei gibt es in Sachen Design zahlreiche Anleihen an sehr leistungsmächtige Monster, wie dem Camaro. Dass unter der Haube „nur“ ein 1,4 Liter Ecotec Turbomotor mit rund 150 PS werkeln soll mag dabei beschämend klingen, hat aber einen ganz einfachen Grund: GM will sich mit diesen Modellen jungen Käufern öffnen. Autos, die schön aussehen, nicht untermotorisiert sind und auch für kleines Junge-Leute-Budget zu haben sind.

Der zweite Entwurf, der Tru 140S, tritt ganz in die Fußstapfen moderner „Kompakt-Coupes“, also der Hot Hatches. Wer sich auf den ersten Blick ein wenig an den Astra OPC erinnert fühlt, liegt gar nicht mal falsch. Die Basis bildet tatsächlich die neue Platform auf der Astra GTC, OPC und auch der Chevrolet Volt gebaut werden. Im Design wurde sich auch stark am Astra orientiert, das Heck fällt aber deutlich früher und sehr viel flacher ab, bekommt damit also ein deutlich flacheres, coupehafteres Auftreten als sein deutscher Bruder.

Das Ziel von GM ist es nun, die Konzeptfahrzeuge auf möglichst vielen Automessen zu präsentieren und im Dialog jede Menge Feedback zu sammeln und die Konzepte damit kontinuierlich weiterzuentwickeln. Zwei Konzepte, die ganz sozial entstehen. Mal sehen, was GM mit der Crowd Intelligence anfängt und was daraus wird.

Wie findet ihr den Ansatz? Gefallen euch die beiden Konzepte und glaubt ihr, dass sich GM tatsächlich treu bleibt und die Modelle zum Marktstart nicht doch wieder völlig von ihren Grundlagen entfernen?


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

Schreibe einen Kommentar