Autos sind manchmal komisch. Sie machen Geräusche, verhalten sich eigenartig. Wollen sie damit unsere Aufmerksamkeit erhaschen? Wollen sie vielleicht mit uns kommunizieren? Keine Gedanken, die mir als Enthusiasten nicht durch den Kopf gehen würden. Ein Auto hat eine Seele, warum sollte es nicht zu mir sprechen wollen?

Sei’s drum. Problematisch wird es erst dann, wenn das kleine Schätzchen nach dem persönlichen Geschmack doch etwas zu kommunikativ wird. So hat mir mein Sitz die letzten Tage bei jeder Bewegung leise „knack“ – Pause – „knack, knack!“ –  Pause – „knack!“ geflüstert. Nun bin ich zwar ziemlich leidenschaftlich mit Autos verbunden, aber was mir mein blauer Renner damit sagen wollte, entzog sich meiner Vorstellungskraft. Vielleicht sollte ich abnehmen? Für Selbstzweifel war nun aber kein Platz, also ab damit in die Werkstatt zum (vermeintlichen) Autoflüsterer. Doch hat schon mal jemand versucht dem Service-Mitarbeiter irgendwelche Geräusche zu erklären?

Wir kennen das selbst aus den verschiedensten Foren. Wenn jemand beim Autofahren „Geräusche hört“ denken wir alle, der liebste hätte – mit Verlaub – einen an der Waffel, hat keine Ahnung, wie sein Auto klingen sollte, ist übersensibel wie ein junges Elternpaar, das gerade die ersten Wochen mit ihrem Baby durchlebt. So empfindet man es dann doch als unangenehm, wenn man selbst diese ominösen Geräusche hört, sich der Service-Mitarbeiter wild im Sitz hin und her wirft, um das Geräusch zu reproduzieren, aber nichts außer seinem angestrengtem Ächzen zu hören ist, während man vergeblich zu versichern versucht: das Geräusch war da! Ehrlich jetzt!

Was ich damit sagen will? Ich weiß es nicht. Aber es ist blöd. Und aus der eigenen Erfahrung mit hilfesuchenden Forennutzern fühlt man sich auch beim Service-Mitarbeiter automatisch irgendwie nicht ganz ernst genommen.

Ich hoffe, dass er es doch tut und ziehe meinen Hut vor den Mitarbeitern, die täglich mit echten und mit eingebildeten Geräuschen zu tun haben.

Schönen Start in die Woche!


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

5 Kommentare

  1. Nun ja, bei mir klappert/quietscht das Fenster, egal ob offen oder zu, mal mehr mal weniger. Zusätzlich klappert auf der Beifahrerseite vorne im Innenraum auch irgendwas. Kein Plan.
    Es nervt ein wenig, aber naja, es war billig das Auto.. 😉

    Und ich habe keine Lust das irgendwem zu erzählen, der es dann nicht reproduzieren kann. Die Leute halten mich doch siwieso schon für komisch 😉

    • Sebastian Antworten

      Kann man bei so nem kleinen billigen natürlich nicht unbedingt erwarten, da hast du schon Recht. Bei einem teureren Auto aber sicher schon. 😉

      Mein Geknacke am Sitz wurde auch nicht gefunden. Kaum fahre ich vom Hof runter, war es natürlich wieder da..

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