Nachdem wir morgens bei ABT eingetroffen sind und wir es uns im Showroom der Allgäuer Tuningmanufaktur gemütlich gemacht haben, übergab uns Björn Marek – seines Zeichen Pressesprecher bei ABT Sportsline – erst ein mal das Roadbook. Und das versprach eine gelungene Abwechslung aus unbegrenzten Autobahnetappen, kurvigen Landstraßen und grandioser Szenerie. Vor mir liegen 6 Schlüssel zu insgesamt über 2100 PS und ich überlege mir, womit ich wohl den Anfang machen soll. „Fang klein an, von unten nach oben“, sage ich zu mir und flirte zuerst mit dem kugeligsten aller Autos, dem Beetle.
Los geht’s mit dem „Speedle“ – ab auf die Bahn!
Bjoern schließt sich mir noch an und so krallen wir uns den Schlüssel des neuen Beetle und setzen uns ins Auto. Für uns beide ist es die erste Begegnung mit dem neuen Beetle – viel besser, als mit einem Abt kann sie wohl auch nicht ausfallen, oder? Wir sind uns jedenfalls auf Anhieb beide einig, dass der neue Beetle VIEL besser aussieht, als der „New Beetle“. Bequem gemacht hat man es sich auf den guten Sitzen auch schnell, also ab geht’s, Zündschlüssel rein uns los!
Viel Fahrspaß dank DSG
Gerade das DSG entpuppt sich auf den ersten Kilometern als großartiger Freudenspender. Unterwegs auf der Autobahn, Pedal bis zum Bodenblech durch – mist, Verkehr! „Bleib‘ doch auf der rechten!“ denke ich mir. Kaum macht der Transporter Platz, geht’s über die Schaltwippen am Lenkrad einen Gang zurück – der Motor bellt zu einem heiseren Zwischengasstoß munter auf. 4000 Umdrehungen liegen an und wieder voll auf’s Gas. Das DSG macht wirklich Spaß! Und der Motor klingt dazu bei 1.500 bis 3.000 Umdrehungen großartig kernig – man hat schon fast das Gefühl, einen Fünfzylinder unter der Fronthaube spazieren zu fahren. Schaltet man aber bei höheren Drehzahlen runter, dann wird aus der Zwischengasfanfare ein seltsames Diesel-Gerassel. Wirklich schön klingt das nur bei niedrigeren Drehzahlen.
Geht man – wenn es denn unbedingt sein muss – zwischendurch mal vom Gas, wird man von einem tiefen Geboller aus dem Heckbereich belohnt. Ob das in der Serie schon so ist? Ich weiß es nicht – aber es ist geil! Überraschenderweise verhält sich der Beetle bei heftigen Vollgasbremsungen übrigens verhältnismäßig ruhig. Kein Vergleich mit den typischen Kompaktwagen vom Schlage eines Golf, Scirocco oder Megané Coupé. Das Heck wird leicht, ja. Aber von nervösem Gezappel keine Spur.
Serienfahrwerk mit schwächen bei sportlicher Gangart
Außen: ABT durch und durch
Auch optisch haben die Äbte jedenfalls nichts anbrennen lassen. Da wird ganz klar gezeigt: der ABT Beetle will ein Sportwagen sein, durch und durch. Die auffällige Beklebung, die wunderschönen Aerodynamik-Teile rundherum und die Abt-typischen 18-Zöller machen eine wunderbare Figur. Selbst der böse Blick kann mich auf irgendeine Art und Weise für sich begeistern.
Von Innen ist der Beetle ein Beetle. Das weiß lackierte Armaturenbrett sieht für meinen Geschmack ganz nett aus, die Knöpfe und Bedienelemente kennt man aus dem VW Regal, doch die Haptik leidet vereinzelt unter einem etwas billigen Eindruck. Wenn man auf das hole Armaturenbrett klopft, fühlt man sich gleich 2 Wagenklassen tiefer versetzt.
Fazit
Der Beetle von Abt macht auf jeden Fall eine runde und gute Figur. Als passionierter Junkie denke ich bei dem Auto auch gleich eine Stufe weiter: weniger Gewicht, ein Tacken mehr Drehmoment, Sperre an der Vorderachse.. das Ding wäre eine Rakete. Nichts desto trotz geht der „Speedle“, wie ihn die Abtler auch nennen, sehr gut vorwärts und ich kann mir nur vorstellen, dass er mit dem passenden Fahrwerk der Kemptener erst recht richtig Spaß macht. Vielleicht ergibt sich das ja bei Zeiten mal 😉