Ein paar Tage sind nun schon seit den Citroën Neuheiten Tagen ins Land gestrichen, mit den Infiniti Tests, dem 24h Rennen und einer Testfahrt mit 2 Elektroautos am vergangenen Freitag (Artikel folgt), war aber auch eine ganze Menge los und soviel Content will erst einmal gebloggt werden…

Facelift des C1 mit neuer Front

Bei den Neuheiten Tagen hat Citroën unter anderem ein Facelift des C1 vorgestellt. Der Kleinstwagen auf gleicher Basis wie der Toyota Aygo und der Peugeot 107 hat sein Facelift wohl vor allem auch deshalb bekommen, weil mit VW up!, Škoda Citigo und Seat Mii auch ernsthafte Konkurrenz ins Haus steht. Optisch hat sich der C1 für meinen Geschmack genau richtig weiterentwickelt: das Gesicht ist etwas markanter geworden und die übergroße „Zahnspangen-ähnliche“ vordere Stoßstange ist deutlich zurückgestampft worden. Zudem bekommt der C1, wie seine großen Brüder, vertikal verlaufende LED-Tagfahrlichter spendiert.

Auch im Innenraum sollen bessere Materialien verbaut worden sein und die „Stimmung“ verbessert worden sein. Wenn ihr mich fragt – keine Ahnung. Ich kenne den Vorgänger nicht, bin vor 2 Jahren nur mal kurz den Aygo gefahren. Ein Urteil kann ich mir hier also nicht erlauben. Es ist – wie man es für ein Auto in der Preisklasse eben erwarten kann – alles sehr schlicht und funktional gehalten. Für mich am spannendsten war aber das automatisierte Getriebe des C1 zu testen. Als jahrelanger Smart-Fahrer, geplagt von der Smart’schen Aktuator-gesteuerten Kupplung, wollte ich wissen, wie sich die Konkurrenz da so verhält und bin mit dem C1 alle mir bekannten „Problemszenarien“ bei automatisierten Getrieben durchgegangen und muss sagen: gar nicht mal so verkehrt. Insgesamt hat sich das Getriebe etwas harmonischer angefühlt, als bei Smart. Beim Herunterschalten wird die Drehzahl nicht langsam heruntergeschliffen, sondern durch einen Zwischengasstoß angeglichen. Bei niedriger Drehzahl und dem plötzlichen Drang zum Beschleunigen – etwa wenn man an eine Kreuzung heranrollt – reagiert er allerdings auch sehr träge und Gangwechsel unter Volllast sind so matschig wie sonnengereiftes Nutella: die Kupplung wird viel zu lange schleifen gelassen, das fühlt sich blöd an und tut der Kupplung auch nicht gut.

Citroën C1 - Facelift 2012

Auf dem ersten Blick braucht sich der C1 jedenfalls nicht hinter dem von mir bereits gefahrenen Škoda Citigo verstecken. Das Auto ist allerdings noch etwas „puristischer“, lässt mehr Motor durchklingen und der Dreizylinder fühlte sich nicht ganz so spritzig an, wie im Citigo. Aber der unmittelbare Vergleich fehlt hier natürlich..

Citroën C3 Red Block – sportliches Sondermodell?

Als nächstes Stand auf der To Do Liste noch der C3 Red Block. Insgesamt gefällt mir der neue C3 ja viel besser, als der Vorgänger. Der war in meinen Augen innen und außen eine Qual und Fahren hat damit nicht wirklich Spaß gemacht. Das macht der neue C3 schon deutlich besser. Der Red Block ist ein Sondermodell, welches deutlich dynamischer antreten soll – optisch, als auch fahrdynamisch. Dazu wurde der C3 um 25 Millimeter abgesenkt und das Fahrwerk um 50% härter ausgelegt. Dazu wurde die Servolenkung angepasst. In der Summe soll sich durch die Fahrwerksänderungen die Seitenneigung um 25% reduzieren. Optisch unterscheidet er sich durch schwarz-glänzende 17 Zoll Felgen mit 205er Bereifung, schwarz-lackierter Zierleisten im Innenraum und roter Ledersitze – die aber optional sind. Er kommt damit also als „sportlicher Styler“ daher.

Citroën C3 "Red Block"

Viel Zeit blieb auch mit ihm nicht, um seine fahrdynamischen Talente zu erkunden. Aber alleine mit der doch etwas kleinen Motorisierung von 120 PS im VTi Benziner wird klar, dass der C3 Red Block nun nicht versucht ein waschechter Sportwagen zu sein. Er lässt sich flott bewegen, aber die Lenkung verschluckt eine Menge Rückmeldung der Vorderräder. Die Änderungen am Fahrwerk lassen ihn nun auch nicht knüppelhart wirken, er hat genug Komfortreserven, allerdings mutiert er auch nicht zu einem flinken Kurvenräuber, wie ein Mini. Unterm Strich ist der C3 Red Block aus meinen Augen wohl vor allem für Leute interessant, die einen schönen Kleinwagen in sportlicherem Look suchen. Für junge Leute ist das etwas straffere und tiefere Fahrwerk sicher interessant, ein konsequenter Sportler, wie ein Swift Sport ist er damit aber nicht. Das liegt unter anderem auch an den irrsinnig langen Schaltwegen, die übrigens auch Fabian kritisiert hat. Warum man Lenkübersetzung usw. alles anpassen kann, aber die Schaltwege so lang lässt? Ich weiß es nicht..

Citroën C3 "Red Block" Innenraum

Citroën C3 "Red Block" - Ominöses SchalterchenIn Sachen Innenraumgestaltung gefällt mir beim C3 Red Block übrigens das Lenkrad sehr gut. Das liegt klasse in der Hand und sieht wirklich wunderschön aus. Unten abgeflacht – das erinnert ein wenig an R8 (hihi 😉 ) und auch die Alu-Einlage sieht schön aus. Darüberhinaus hat es einen um 2 Zentimeter kleineren Durchmesser, als das Serienlenkrad.

Übrigens, Marco von rad-ab.com und ich haben über Minuten spekuliert, was der links abgebildete Knopf wohl für eine Funktion hat. Wir haben gedreht, gedrückt, geschraubt, gezogen. Wir haben jedenfalls eine ganze Menge probiert, mit diesem ominösen Schalterchen anzustellen. Erst nach dem studieren der französischen Bedienungsanleitung ging uns dann irgendwann ein Lichtlein auf. Jetzt bin ich mal gespannt, wer von euch die Lösung parat hat. Der Gewinner kriegt einen Keks – oder so..

Citroën C3 "Red Block" - Rotes Gummibo.. ähm Ledersitze
Citroën C3 "Red Block" - Rotes Gummibo.. ähm Ledersitze


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

4 Kommentare

    • Sebastian Antworten

      😀 Findest du? Oder fährst du etwa einen Citroën und wusstest das daher? 😉

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