Renault Keycard
Renault Keycard

Wer mich kennt, weiß, dass ich in Sachen Autos eher der Purist bin. Was will ich schon mit viel Ausstattung, schnell um die Kurven muss das Ding! Was brauche ich Kofferraumvolumen, wenn die besser Hälfte dem Frauen-Vorurteil Nr. 1 widerspricht und keine 3 Koffer für einen Wochenendtrip vollpackt? Ab nach Italien? Kein Problem, Hauptsache es geht über die Alpenpässe und im Heck ist noch Platz für das Verdeck..

Der Nutzwert eines Autos beschränkt sich bei mir normalerweise darauf, wie gut es klingt, wie gut es schiebt und vor allem, wie weit sich der Tanz zum Übergang von der Haft- in die Gleitreibung tanzen lässt – oder auch darüber hinaus. Aber zugegeben: als ich vor 1 Jahr meinen Smart Roadster abgegeben habe und mir stattdessen einen Renault Megane RS gekauft habe, habe ich mir das ein oder andere Komfortfeature dazugebucht. Sicher, das Groß der Ausstattung war auf Performance ausgelegt: Recaro Schalensitze, Cup Fahrwerk mit strafferer Dämpferabstimmung, Sperrdifferenzial und dicken Brembos rundum, RS-Monitor, damit ich Rundenzeiten und Fliehkräfte immer im Auge habe. Und doch haben es dann auch solche Dinger wie einem Schlüssellosem Zugangssystem in die Einkaufsliste geschafft – vor allem aber, weil es in Verbund mit der Klimaautomatik kam.

Tempomat mit AbstandshalterWenn der Schlüssel dann – wie bei Renault – auch nur noch ein dünnes Kärtchen ist, dass man in der Hosentasche gar nicht spürt und ohnehin niemals herausholt (aufgeschlossen wird durch Berührung, Motor gestartet mit dem Startknopf), dann gewöhnt man sich schneller daran, als einem lieb ist. Wenn ich ein anderes Auto fahre, erwische ich mich immer wieder dabei, wie ich vergesse, das Auto nach dem Verlassen abzuschließen. Erst, wenn das gewohnte „Piep Piep“ ausbleibt, werde ich stutzig und wühle nach dem Schlüssel.

Langer Rede kurzer Sinn: selbst als selbsternannter Purist gewöhnt man sich doch echt schnell an solche Features. Wenn ich lange auf der Autobahn unterwegs bin, wünsche ich mir zum Beispiel kaum etwas mehr, als einen Tempomat mit Abstandshalter. Wie sieht’s bei euch aus? Eher Purist oder Genießer? Auf welche Komfortfeatures könnt ihr nicht mehr verzichten?


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

2 Kommentare

  1. Also ein Tempomat wäre auch ganz oben auf meiner Wunschliste. Der ist bestimmt nicht nur für lange Autobahnfahrten gut sondern auch wenn man nur 80 Fahren darf, alle 200 Meter kommt ein Blitzer aber die Straße ist so breit und grade das man laufend schneller wird. Da müsste man so ein Maximaltempo einstellen können…

    Aber das du eine Klima in dein Auto hast ist doch Verschwendung. Du kannst doch das Dach auf machen, an der handvoll Tage, an den es so warm ist. Klima is nur schlecht fürs Leistungsgewicht. 😉

    • Sebastian Antworten

      Na an meinem Renault kann ich kein Dach aufmachen 😉 Und mit offenen Fenstern gibt’s ab ca 70km/h ziemlich unschöne Resonanzen im Innenraum :/

      Tempomat auf Landstraße & Co ja.. hatte ich mir auch so erhofft. In der Praxis scheitert das aber immer am unregelmäßigen Fahrstil der anderen Verkehrsteilnehmer. Daher mit Abstandshalter – das ist schon eine feine Sache 🙂

      Für die Landstraße fahre ich gerne mit Limiter – das löst das Problem auch bestens 😉

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