„Ab und zu mal ein Tabu brechen“ – das denken sich die Menschen bei Nissan wohl von Zeit zu Zeit. Insbesondere hierzulande feiert man sich ja als Vorreiter der Crossover Fahrzeuge. Crossover bedeutet hierbei, dass man zwei Fahrzeugsegmente miteinander verbindet. Ein Beispiel ist der Nissan Qashqai, der in Deutschland Nissans absoluter Topseller und Zugpferd ist. Der ist ein Crossover aus SUV und Kompaktwagen und soll so der optimale Weggefährte für den urbanen Einsatz sein. Dann gibt es da auch noch den Nissan Juke, den ich auch bereits im Test hatte, welcher eine Kreuzung aus SUV, Sport- und Kleinwagen darstellt. Tja und jetzt? Jetzt nahm man sich den Nissan Murano zur Brust. Dem kräftigen SUV auf Basis der Renault-Nissan-D-Platform (Nissan Maxima oder z.B. Renault Laguna) und dem Herz aus dem Nissan 370Z wurde nämlich kurzerhand das Dach abgeflext und was dabei entstand ist der nach Angaben Nissans erste Crossover aus SUV und Cabrio.

Nissan CrossCabrio

Das schöne an solchen Crossovern ist ja immer, dass sie die Geister meistens in zwei strikt getrennte Lager spalten: Hass oder Liebe – ein Grau dazwischen gibt es meistens nicht. So kann man die Idee mögen, oder auch nicht, gebaut wird er aber in jedem Fall, es wird nicht nur bei einer Studie bleiben. Allerdings wird der Nissan „CrossCabriolet“ (die Verwandschaft zum Murano möchte man namentlich wohl doch vermeiden) lediglich in den USA zu kaufen sein. Das dürfte am starken, dortigen SUV-Markt liegen, aber sicherlich auch daran, dass der Murano hierzulande ohnehin ein Nieschendasein fristet. Nichtsdestotrotz bin ich immer wieder überrascht, wie mutig Nissan mit solchen Ideen umgeht. Man darf ja nicht vergessen, dass man ja auch den völlig verrückten Nissan Juke-R in einer kleinen Serie produziert.

Nissan CrossCabrio

Was haltet ihr von solchen Mischformen? Mutig oder langweilig? Interessant oder vollkommen unschön?


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

3 Kommentare

  1. Ich mag ja sowohl den Qashqai als auch den Juke – gerade beim letzteren fasziniert mich dieser japanische Mut zur ästhetischen Hässlichkeit, ein Auto mit Charakter eben.

    Tja, und jetzt so ein CrossCabriolet? Nee, also zumindest auf den Bildern ist mir das Teil zu gestelzt und hochbeinig. Da fehlt es meiner Meinung nach an Kohärenz im Design. Den Murano fand ich ja schon anno 2005 chic, als ich ihn zum ersten Mal bewusst wahrnahm. Aber mit der Cabrio-Version werde ich mich wohl nicht anfreunden können – da fehlt irgendwie was, das zündet, fasziniert und mich vereinnahmen kann. Da erscheinen mir Kreuzungen aus SUV und Coupé ästhetischer.

    • Geht mir ähnlich! Auch wenn mir die Autos nicht alle gefallen, ich bewundere Nissans Mut und Entschlossenheit. Der Murano gefällt mir auch *richtig* gut, wenn auch mit dem Facelift nicht mehr ganz so stark, wie davor. Aber das CrossCabrio.. nee, geht gar nicht, IMHO 😉

  2. Keine Frage, den Mut, den Nissan beweist, finde ich nur lobenswert. Dass dabei gelegentlich auch Ausschuss rumkommt, lässt sich wohl kaum vermeiden. Und Polarisation dürfte für Nissan ohnehin gute Werbung sein.

    Beim Murano bin ich beim Z50 hängen geblieben, den Z51 finde ich in der Front dann wieder etwas überzeichnet.

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