„Das is‘ ja’n Ding“ – könnte man wohl so sagen. Eben habe ich durch Jens mitbekommen, dass Lancia am Ende ist. Schnell mal bei Google News nach „Lancia“ gesucht und tatsächlich: bei der Vorstellung der Quartalszahlen attestiert Fiat-Chef Sergio Marchionne, dass Lancia kaum eine Überlebenschance mehr habe.

Lediglich der Lancia Ypsilon würde sich verkaufen können, weshalb ab sofort die Produktion aller Modelle heruntergefahren und nach und nach eingestellt werden soll. Lediglich der Ypsilon soll weiterhin in Polen vom Band laufen. Stattdessen will man sich nun auf die Marken Maserati und Alfa Romeo konzentrieren, welche eine zentrale Rolle im Konzern einnehmen sollen.

Der letzte Lancia? Lancia Ypsilon

Zuletzt hatte man versucht, einige Lancia Modelle auf Basis von Chrysler Fahrzeugen auf den Markt zu bringen und damit den Umsatz für Lancia wieder anzukurbeln. Ein solches Beispiel ist etwa der Lancia Thema, der auf Basis des ehemaligen Chrylser 300C wiederbelebt wurde. Von Erfolg war diese Strategie nun offenbar nicht.

Nun darf man gespannt sein, wie gut sich der Konzern insgesamt halten kann. Denn das faktische Ende von Lancia ist nicht die einzige Hiobsbotschaft. Seit Anfang des Jahres hat sich etwa der Schuldenberg von 1,6 Milliarden Euro auf 6,7 Milliarden Euro verfierfacht und gerettet wird das alles derzeit nur durch einen gut laufenden Markt in den USA, wo Chrysler derzeit gute Verkäufe macht. Es sind harte Zeiten momentan, soviel ist sicher.

UPDATE 5.11.2012

Ich hatte eben ein Telefonat mit der Presseabteilung des FIAT Konzern. Dass die Produktion heruntergefahren und auf den Ypsilon beschränkt werden wird ist eine Falschinformation. Es werden nach wie vor alle Modelle produziert werden, die Kapazitäten werden aber verringert, insbesondere in Europa, und stärker an die Produktion in Amerika geknüpft. Insbesondere aber der Ypsilon soll nach wie vor in Europa produziert werden.


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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