Lange mussten wir warten und heute Nacht um 19 Uhr Ortszeit fiel der Vorhang: Chevrolet hat die neue Corvette der siebten Generation enthüllt. Und mit ihr kehrt eine Legende zurück, denn wieder wird eine Corvette den legendären Beinamen „Sting Ray“. Und damit kommt das bisher stärkste Basismodell einer Corvette auf uns zu.

2014 Chevrolet Corvette C7 Sting Ray

Mit 335 kW (455 PS) und einem satten Drehmoment von 610 NM tritt allein das „kleine“ Basismodell an. Weniger als 4 Sekunden für den amerikanischen Standardsprint (0-96 km/h = 60 Meilen pro Stunde) werden versprochen. Im Vergleich zum Vorgänger wurde die C7 dabei komplett neu entwickelt. Nur zwei Teile teilt sie sich mit ihrem Vorgänger, der C6. Einige Artikel zu den Details der neuen C7 haben auch schon die Jungs drüben bei veight.de geschrieben, schaut da also auch mal rein.

Wirklich erstaunt bin ich über die Tatsache, dass scheinbar bereits beim Basismodell eine Menge Carbon zum Einsatz kommt, um das Gewicht auf einen niedrigen Wert zu drücken. Beispielsweise sind die Motorhaube und die typischerweise entnehmbaren Dachpanels  aus Carbon und unter dem Blech- und Kunststoffkleid sorgt ein neu entwickelter Aluminiumrahmen für ein niedriges Gewicht und eine echte 50/50-Gewichtsbalance. Wie das Gewicht nun tatsächlich ausfällt, darüber schweigt man sich in Detroit leider noch aus und im Pressematerial ist dazu nichts zu finden. Schade.

2014 Chevrolet Corvette C7 Sting Ray

Kommen wir zum Antrieb: Über den auf Effizienz und Performance getrimmten neuen 6.2L LT1-V8 Motor unter der Haube hatte ich ja bereits etwas geschrieben. Der kommt mit Direkteinspritzung und Zylinderabschaltung, um auch den Verbrauch auf neue Tiefstwerte zu drücken. Die Kraft bringt das Triebwerk über eine Siebengang-Handschaltung auf die Straße, welche das vom Nissan 370Z erstmals eingeführte „Rev-Matching„-Feature beinhaltet. Das bedeutet, dass beim Herunterschalten automatisch per Zwischengas die Drehzahl für den niedrigeren Gang passend angeglichen wird. Damit entfällt das Schleppmoment an der Hinterachse beim Einkuppeln und das ermöglicht auch beim Hineinbremsen in Kurven sichere Gangwechsel für Fahrer, die nicht unbedingt der Spitze/Hacke-Technik mächtig sind. Über einen Fahrerlebnisschalter kann der Fahrer zudem zwischen 5 verschiedenen Fahrmodi wählen, ähnlich Audis „Drive Select“.

2014 Chevrolet Corvette C7 Sting Ray

In Puncto Fahrwerk bleibt sich die Corvette nach wie vor treu: man setzt immer noch auf die quer verbaute Blattfederkonstruktion, welche ja durchaus gute Dienste leistet, um auch als Stabilisator zu dienen. Wer gerne auf die Strecke will, kann das Z51 Performance Package ordern. Dafür bekommt man dann eine fliehkrafttaugliche Trockensumpfschmierung, erweiterte Differential- und Bremsenkühlung, ein Aero-Paket und ein elektronisch gesteuertes Sperrdifferential.

2014 Chevrolet Corvette C7 Sting Ray

Äußerlich ist die Corvette vor allem kantiger geworden. Die C6 war meiner Ansicht nach eine der schönsten Vettes aller Zeiten, nach der C3 natürlich. Die neue wird aber wohl erst noch ihre Zeit brauchen, bis ich mich so richtig mit ihr angefreundet habe. Grundsätzlich gefällt mir die Linienführung und wie es sich für eine Sting Ray gehört, sind die äußeren Kanten entlang der Radhäuser stark ausgeformt. Nicht gefallen will mir die Vierfach-Auspuffanlage, welche mittig im Heck sitzt und mit einem fast schon übertrieben großen Durchmesser um Aufmerksamkeit kämpft.

Wie dem auch sei, die Corvette wird mit Spannung auf dem Markt erwartet. Preise sind noch keine zu lesen, so oder so dürfte die Corvette C7 Sting Ray aber auch wieder eine knackige Ansage zur hiesigen Konkurrenz werden. Zudem macht es den Eindruck, dass auch die technische Entwicklung ordentlich angezogen hat und insofern bin ich bereits sehr gespannt, wie sich die Corvette auf der Strecke beweisen wird. Wir werden es erleben – im dritten Quartal 2013 soll die fette Vette beim Händler stehen.


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

1 Kommentar

  1. Hallo, ich bin kein wirklicher Technikfreak, schon gar nicht in Bezug auf Autos, aber eine Corvette Sting ray sagt sogra mir was und das Auto auf den Bildern ist einfach Wahnsinn. Ich beurteile nur nach Optik, da der rest mir nicht viel sagt und muss sage es gefällt mir extrem gut.

    Viele Grüße und Danke für den tollen Artikel und die Bilder
    Sven

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