Dass ich ein großer Freund des Suzuki Swift Sport bin, muss ich wohl niemandem mehr erzählen. Im Test letztes Jahr konnte er mein Herz im Sturm erobern und war für mich dann auch mein Testwagen des Jahres 2012. Umso mehr habe ich mich gefreut, am vergangenen Wochenende eine Wiedersehen mit meiner Liebe feiern zu dürfen, es ging auf den Sachsenring zur Suzuki Driving Experience.

Suzuki Driving Experience (SDX) Sachsenring

Das schöne an der Suzuki Driving Experience: man darf Swift Sport fahren, klar. Aber nicht nur das. Die SDX ist nicht nur ein 0-8-15 Fahrsicherheitstraining, sondern legt auch viel Wert darauf, dass man dabei ordentlich Spaß haben kann. Dafür steht ein kompetentes Instruktorenteam zur Seite, insbesondere Rallyefahrer und TV-Moderator Niki Schelle dürfte jedem wohl ein Begriff sein. Am Anfang geht es aber erst einmal darum, überhaupt Gefühl für das Auto zu bekommen. Dazu wird ein enger Slalom gefahren und anschließend wurden erste Bremsübungen auf der schneebedeckten Gleitfläche absolviert.

Danach wurde es dann wirklich spannend: es ging auf die Kreisbahn. Zuerst hieß es dabei, sich mit eingeschaltetem ESP an den Regelbereich desselbigen bei permanenter Kreisfahrt heranzutasten. Der ein oder andere Teilnehmer ging hier etwas sehr beherzt zur Sache und wunderte sich, dass auch die elektronischen Helferlein bei extremen Untersteuern nur noch wenig entgegenzusetzen haben.

Suzuki Driving Experience (SDX) Sachsenring

Dann hieß es nun: ESP aus und lernen, wie man die Handbremse sinnvoll einsetzen kann, um nerviges Untersteuern zu töten. Getreu dem Motto: „Untersteuern ist wenn der Fahrer Angst hat, Übersteuern, wenn der Beifahrer Angst hat“. Ab in die Kreisbahn, gerade so schnell, dass die Vorderräder noch Seitenführungskräfte aufbauen können und dann ruckartig an der Handbremse ziehen. Genau so muss das! Die Teilnehmer hatten Ihren Spaß, auch wenn aus einem feinen Driftwinkel schon mal eine wilde Pirouette um die eigene Achse wurde.

Suzuki Driving Experience (SDX) Sachsenring

Im nächsten Schritt wurde diese Übung dann auf die Spitze getrieben: ein Handlingparkours, vollständig mit schmierigem Reibbelag versehen, schöne Links-Rechts-Kombinationen, langgezogene und enge kurven im Wechsel. Zeit, den Einsatz der Handbremse zu perfektionieren. Und tatsächlich war so manche schöne Drifterei, soweit es eben mit einem Fronttriebler geht, mit am Start. An ein, zwei Schlüsselstellen musste man aber auch gut aufpassen: war die Einfahrgeschwindigkeit in die Kurve zu schnell, hilft auch der Zug am Handbremshebel nichts und das Auto rutscht über alle vier Räder von der Fahrbahn weg. Macht aber nichts, griffiger Belag am Streckenrand bremst eventuelle Abflüge ab, bevor es zu ernsthaften Konsequenzen kommen würde.

Dieser Übergang zum griffigen Belag wurde Fabian übrigens auch einmal zum Verhängnis: beim Driften in die Kurve hinein kam das kurveninnere Vorderrad auf den griffen Teil der Strecke, mit der Folge, dass sich der kleine Swift schlagartig um diesen Punkt als Drehachse zirkelte, um daraufhin – immerhin – unmittelbar wieder in Fahrtrichtung stehen zu bleiben. Saubere 360° also 😉

SDX Instruktor Niki Schelle

Anschließend ging es um schnelles Ausweichen: ab durch eine Pylonengasse und dann schlagartig vom griffigen Belag auf die rutschige Fahrspur wechseln und wieder zurück. Ich habe es dann gleich mal richtig krachen lassen und bin ohne ESP und mit einem wild provozierten Lastwechsel auf die Gegenfahrbahn geschossen. Immerhin: ich kam so ungefähr wieder am gewünschten Punkt an. Vom extremen Winkel dazwischen und der Pylone unter dem Auto will ich an dieser Stelle mal nicht sprechen 😉

Suzuki Driving Experience (SDX) Sachsenring

Zu guter Letzt folgte das Sahnehäubchen des Tages: eine Stunde lang ging es im Grüppchen hinter den Instruktoren über die Kurzanbindung des Sachsenringes. Alle 2 Runden wurde gewechselt, so dass jeder einmal direkt hinter dem Instruktor die Ideallinie besichtigen konnte. Über die Coca-Cola-Kurve hinunter ins Castrol-Omega, bergab kurz lupfen, der Swift lässt lässig dank feuchter Straße den Hintern raushängen – traumhaft! Soviel ist klar: ich bin wieder angefixt! Ich freue mich schon jetzt wieder darauf, dieses Jahr auf den Rennstrecken unterwegs zu sein. Und das schon vorab: am Wochenende geht es damit los 😉

Suzuki Driving Experience (SDX) Sachsenring

Den Abschluss bildete dann eine Taxifahrt neben Niki in einem nach seinen Vorstellungen aufgebauten Swift Sport: anderes Fahrwerk, Rennkäfig, Schalensitze, Sperrdifferenzial mit 25% Sperrwirkung und eine Menge Fahrspaß! Lisa hat ihre Runde neben Niki Schelle auch im Video festgehalten.

Die Suzuki Driving Experience kann man übrigens auch selbst buchen, ohne einen Swift Sport besitzen zu müssen. 180 Euro werden dafür fällig. Dafür gibt es aber auch warme Mahlzeiten, Frühstück, Kuchen, ein kompetentes und unterhaltsames Instruktorenteam und nicht zuletzt: man lernt etwas und hat jede Menge Spaß! Die Autos werden dabei gestellt. Wer also etwas mehr als „nur“ ein Fahrsicherheitstraining machen möchte, dem sei die SDX wärmstens zu empfehlen. Alle Infos dazu findet man auf der Website suzuki-sdx.de.

Suzuki Driving Experience (SDX) Sachsenring

Disclaimer: ich wurde von Suzuki zur Driving Experience an den Sachsenring eingeladen. Teilnahmegebühr und Unterkunft wurden von Suzuki unternommen. Was und ob ich darüber schreibe stand mir völlig frei und meine Meinung wurde in keinster Weise durch Suzuki oder die Einladung beeinflusst.


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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