Der Škoda Superb ist schon ein erstaunliches Auto. Während er sich nach außen eher in Zurückhaltung übt, geht es im Innenraum dermaßen großzügig her, dass man erst einmal überlegt, ob man gerade eine Verzerrung der Raum-Zeit-Dimension erlebt. Platz bietet er einfach ohne Ende, zusammen mit den für Škoda typischen praktischen Lösungen. Optisch ist er aber nun nach 5 Jahren nicht mehr der frischeste und auch technisch hat sich einiges getan, weshalb nun endlich ein Facelift kommt.

Das Timing könnte für mich persönlich kaum besser sein: ich habe gerade einen Škoda Superb Kombi mit 170 PS TDI und DSG als Testwagen vor der Türe stehen und was ich nun über das Facelift lesen konnte, trifft passend zu meinen Eindrücken genau ins Schwarze.

Optisch wurden Fahrzeugfront und -Heck an das neue Škoda-Design angepasst. In der Front fällt dabei vor allem der geradlinigere Kühlergrill auf, am Heck sind es insbesondere die Dreiecke an der Nummernschild-Versenkung und die geänderten Scheinwerfer mit drei LED-Lichtbändern. Gerade die Limousine sieht meiner Meinung nach von hinten nun sehr gut aus und insgesamt wirkt der Superb dadurch frischer und nicht mehr ganz so bieder. Im Innenraum ist eine Auswahl an neuen Stoffen und Mustern hinzugekommen. Bei den Motoren wurde vor allem an den Verbräuchen gearbeitet: bis zu 19% weniger Kraftstoffverbrauch sollen die neuen Triebwerke haben. Neu ist, dass es für die Allradversion des 170 PS Diesel nun auch ein 6-Gang DSG gibt.

Die wirklich interessantesten Neuerungen gibt es aber bei der Ausstattung: der Superb kommt nun mit LED Tagfahrlicht, etwas, was ich an meinem aktuellen Testwagen ziemlich vermisse. Ein Feature, welches ich ja besonders mag, ist der Einparkassistent. Das liegt weniger daran, dass ich nicht einparken könnte oder der Superb zu unübersichtlich sei. Nein, es ist einfach ein tolles Gadget, das mir total gut gefällt. Während der Superb bisher aber seitwärts einparken konnte, ist der Einparkassistent des Facelifts nun auch in der Lage, den Superb, ähnlich wie den VW Golf 7, in Parklücken im 90° Winkel zu manövrieren. Neu ist zudem eine aus dem Fond bedienbare Sitzverstellung für den Beifahrersitz. Sollte man hinten wider erwarten einmal nicht genug Platz haben, kann der Beifahrersitz nach vorne gefahren werden. Dazu gibt es noch ein Feature, das man sonst vor allem von Bentley kennt: in der Fahrertüre lässt sich ein Regenschirm verstauen.

Beim Infotainment hat sich hingegen scheinbar nicht viel getan, nach wie vor kommt in der höchsten Variante das System „Columbus“ zum Einsatz. Das ist zwar technisch immer noch gut, reagiert für meinen Geschmack aber oft zu träge. Zu sehr hätte ich mir hier das fantastische System aus dem Golf 7 gewünscht, man kann aber leider nicht alles haben.

Vorgestellt wird das Škoda Superb Facelift am 19. April auf der Auto Shanghai 2013. Ein letztes Detail gibt es übrigens noch: kauft man die Limousine mit Glasschiebedach, ist zudem eine Solarzelle mit am Dach angebracht, um das Auto darüber mit Strom zu versorgen und so weniger stark die Lichtmaschine nutzen zu müssen. Was es nicht alles gibt… Weitere Details gibt es, wie bei allen Škoda Modellen, vor allem auch bei Sebastian vom Skoda-Portal.de.


Autor Sebastian

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

3 Kommentare

    • passiondrivingblog

      Bisher noch nicht, der Pressemitteilung ist noch nichts zu entnehmen. Ich gehe mal davon aus, dass der Grundpreis bei rund 23.000 € bleiben wird.

  1. Uns hat schon immer der Superb gefallen.
    Interessant ist, dass unter dem Blech nicht der normale Passat ist, sondern der Japanische Passat. Dieser ist ein wenig länger, da in Japan der Wert des Autos im Innenraum gemessen wird, vorallem bei den Passagieren hinten.
    Wir haben einen Kunden, der fährt einen 8 Jahre alten Superb mit 250.000 km, das Auto sieht aus wie neu. Ledersitze im einwandfreiem Zustand, innen keinen Kratzer auf den Schaltern … man muss aber dazu sagen, dass das Auto wöchentlich geputzt wird 😉

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