Ja, so oder so ähnlich könnte eine Geschichte lauten, an welcher ich euch in nächster Zeit teilhaben lassen möchte. Denn, ich trenne mich von meinem jetzigen Auto, um mir einen lange gehegten Traum zu erfüllen. Und weil das hoffentlich nicht nur unterhaltsam, sondern auch an der ein oder anderen Stelle für euch informativ oder lehrreich sein könnte, möchte ich euch an dieser Geschichte teilhaben lassen, an deren Ende – hoffentlich – ein Lotus stehen wird.

Aber beginnen wir die Geschichte am besten vor (fast) genau 2 Jahren. Es ist Anfang 2011, ich bin gerade nach Hessen gezogen, weil ich dort ein Jobangebot angenommen hatte. Meine Freundin wohnt noch in Karlsruhe. Ich fuhr zu dieser Zeit einen Smart Roadster, welcher sich in Sachen Software, Fahrwerk und Motor schon recht weit von der Serie entfernt hatte. Slalom hier, Slalom dort, ab und zu mal auf die Nordschleife, ein tolles Auto. Da ich aber nun jedes Wochenende 170 Kilometer von Hessen nach Karlsruhe und wieder zurück fuhr, wurde mir der Roadster auf Dauer ein wenig anstrengend. Offen gesagt, hatte er aber auch langsam einfach seinen Reiz verloren. Vor 4 Jahren hatte ich ihn gekauft, mein erstes eigenes Auto. Aber es musste etwas neues her. Etwas, mit dem das Thema Sportlichkeit auf die nächste Stufe gehoben wird und ich trotzdem die Möglichkeit hatte, angenehm zu pendeln. Mehr noch: seit dem Umzug wohnte ich nur noch rund 120 Kilometer von der Nordschleife entfernt. Und ich wollte erst mal nicht wieder ein Auto, in das ich viel Geld und Zeit für die Strecke investieren musste, sondern eines, das einfach fährt, das direkt ab Werk auf die Strecke gelassen werden kann.

Und so kam ich damals zum Renault Megane RS – ein tolles Auto! Ich fuhr ihn ein Jahr zuvor bereits Probe und war absolut angefixt. Das infernalische Fauchen des Turboladers, das nahezu perfekt abgestimmte Fahrwerk, die Recaro-Schalensitze und nicht zuletzt das Sperrdifferenzial an der Vorderachse. Also wurde der im April 2011 bestellt. 3 Monate vergingen. Zum Glück nur 3 Monate. Denn auf Grund der schlimmen Tsunami-Katastrophe in Japan brach die Teileversorgung für manche Bauteile zusammen und mein Autohaus, übrigens ein SEHR empfehlenswertes Haus, das Autohaus Krasser in Ettlingen, brachte mir schonend bei, dass ich im schlimmsten Fall wohl ein halbes Jahr warten müsse. Aber ich hatte Glück und im Juli kam der Megane an, sogar noch vor der ursprünglich vorausgesagten Liefertermin.

Renault Megane Coupe RS TCe250

Die erste Ausfahrt führte direkt in die Vogesen, auf leicht feuchten Straßen krallte sich der RS mit seiner Sperre an der Vorderachse so in den Asphalt, wie ich es sonst nur von Allradlern kenne. Ja, die Chemie stimmte einfach, die Beziehung lief perfekt! Ganz so perfekt lief es aber leider nicht bei meinem neuen Arbeitgeber, ein innovatives Startup. Mit jeder Menge Begeisterung und Kreativität waren wir am Werk, konnten aber keine Investoren langfristig von der Idee überzeugen und so ging uns Anfang 2012 das Geld aus. Bis dahin hatte ich rund 22.000 Kilometer mit dem Megané zurückgelegt – in weniger als einem Jahr. Neuer Job, neues Glück, meine Freundin, den Megane und mich zog es nach München. Und damit fing alles an.

Lotus Elise S1 - kann ein Auto noch schöner sein?
Lotus Elise S1 – kann ein Auto noch schöner sein?

Ich war schon lange, wirklich sehr lange, ein begeisterter Fan der Lotus Elise. Während meiner Kindheit hatte mich die Ur-Elise (damals war ich gerade 10 Jahre alt) so begeistert, dass ich bis heute nicht davon ablassen konnte, an das Auto zu denken. Kurz nachdem ich meinen Führerschein hatte, bekam ich erstmals die Gelegenheit, eine Elise zu fahren. Ohne Servolenkung, ohne ESP, ohne ABS und sogar ohne Bremskraftverstärker. Ich war sofort im siebten Himmel. „Irgendwann muss ich auch eine Elise haben!“ schoss es mir durch den Kopf. Und fast hätte ich mir damals schon eine gekauft, aber den Roadster sofort wieder abzugeben – der finanzielle Verlust wäre einfach zu hoch gewesen. Aber das Fieber, das hatte mich gepackt. Endgültig.

Und damit kommen wir wieder zurück in die Gegenwart. Inzwischen haben wir das Jahr 2013, im April. Vor genau einem Jahr sind wir nach München gezogen, der Megane mit einem Kilometerstand von rund 22.000 Kilometern. Der heutige Kilometerstand: 29.000 Kilometer. 7.000 Kilometer in einem Jahr? Ja, es klingt absurd und das ist es auch. Seit wir nach München zogen, steht der gute fast nur in der Garage. Er muss einfach auf die Rennstrecke, dort fühlt er sich wohl. Seine Limits auf der Landstraße zu erfühlen – das wäre mit einem gesunden Geisteszustand nicht vereinbar. Rennstrecke? Tja, die Nordschleife ist nun über 600 Kilometer entfernt. Vorbei die spontanen Feierabend-Runden. In München selbst brauche ich zudem kein Auto, die U-Bahn ist nur wenige Minuten zu Fuß. Und da kam ich wieder darauf: jetzt, genau JETZT ist der perfekte Zeitpunkt für die Elise. Ich bin auf kein Auto angewiesen, für sperrige Sachen gibt es in München einige Car-Sharing-Dienste und sollte ich beruflich irgendwo hin müssen, haben wir Firmenwagen, BahnCard & Co zur Verfügung.

meg-verkaufsbild

Hier beginnt also die Geschichte, die ich nun zusammen mit euch gehen möchte. Der Megane ist inzwischen auf den gängigen Portalen bei mobile.de und autoscout24.de inseriert, fehlt nur noch der passende Käufer. Parallel dazu wird nun nach Elisen geschaut, der S1, der ECHTEN Elise. Links- oder Rechtslenker? Mir egal, das Auto wird ohnehin nur für den reinen und puren Fahrspaß bewegt. In Deutschland kaufen oder gar in England? Auch egal, ich schließe nichts aus! Und an all diesen Entwicklungen möchte ich euch teilhaben lassen, werde euch am Rande erzählen, was sich bei den Besichtigungen des Megane so ergibt und was – wenn es dazu kommen sollte – beim Kauf auf der Insel zu beachten ist. Wie ich mich daran mache, typische Mängel des Modells ausfindig zu machen und vieles mehr. Ich hoffe, ihr habt daran Spaß und vielleicht gibt es auch nützliche Tipps dabei für euch. Und beim nächsten Mal fasse ich mich auch kürzer, versprochen 😉

Elise Foto von Onyro A. Kyriazis


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

8 Kommentare

  1. Wenn du deine elise hast, schreib mal einen Vergleich zum Smart Roadster. Ich fahre seit acht Jahren einen als Alltagsauto (ist aber von wegen Transportkapazität schon grenzwertig) – und wenn ich nicht auf der AB bin, liebe ich ihn. Leider habe ich immer noch keinen Ersatz gefunden, der die Kombination aus Spaß, Spritverbrauch und eben doch vorhandenem Rest-Nutzwert bietet. Vielleicht ist ja der GT86 was in dieser Richtung.

  2. Hat die Elise nicht das gleiche Aggregat wie der MG TF?
    Ich fahre den MG TF160 und wenn ich mir noch vorstelle, dass die Elise wohl etwa die Hälfte wiegt…. Spass pur! Viel Erfolg bei der Suche.

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