Advertorial

Nach dem ersten Teil zum Nissan 370Z Nismo, gehen wir ab heute ins Detail! 344 PS leistet der erstarkte Nippon-Sportler, klar! Aber was für ein Aggregat werkelt dort denn genau unter der Haube und was für technische Finessen haben sich die japanischen Ingenieure ausgedacht? Lest selbst!


Unter der Haube des Nissan 370Z Nismo werkelt ein Motor, der einen großen Fortschritt zum Motor des Vorgängers, dem Nissan 350Z, darstellt: die 0.2 Liter Hubraum sind dabei nur die offensichtlichste Änderung. Insbesondere wurde der neue, unter einer dicken Domstrebe eingebaute VQ37VHR mit einer VVEL getauften variablen Ventilsteuerung ausgestattet. Es ist in der Lage Ventilhub und Steuerzeiten zu verändern und damit auch für gutes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen zu sorgen, gleichzeitig aber dem Motor Luft für besonders hohe Drehzahlen zu lassen – so wie man es sich von einem japanischen V6 eben wünscht. Die Menge der Luftzufuhr wird nämlich nicht durch die Drosselklappe, sondern ausschließlich durch die Ventilöffnung gesteuert. Damit entfallen die Pumpverluste auf dem Weg von Drosselklappe bis hin zum Brennraum und der Motor reagiert sehr viel spontaner auf Gasbefehle.

Nissan 370Z Nismo Motor

So leistet der 370Z Nismo 344 PS und stemmt ein Drehmoment von 371 Newtonmetern an die Kurbelwelle. Das reicht, um den bulligen Sportler in gerade einmal 5.2 Sekunden auf 100 km/h zu katapultieren. Die Sechsgangschaltung des Nissan 370Z Nismo bietet ein ganz besonderes Schmankerl für den erfahrenen und werdenden Sportfahrer: Synchro Rev Control. Ein Feature, dass es so erstmals in einem Serienfahrzeug gibt.

Nissan 370Z Nismo Tacho

Machen wir einen kleinen Exkurs. Ortswechsel, wir befinden uns auf der Nürburgring Nordschleife, haben gerade die Eiskurve eng am rechts außen stehenden Curb passiert und machen aus dem seichten Geschlängel des Pflanzgarten eine Gerade, während wir auf den kleinen Sprunghügel zufliegen. Kurz vor der Kuppe geht’s in die Eisen, die Brembos packen beherzt zu, schnell wieder Bremse lösen, im Schleppgas über die Kuppe und kaum haben alle vier Räder wieder Grip, noch einmal kräftig aufs mittlere Pedal. Jetzt aber auch noch runterschalten, um die folgende Rechtskurve leicht unter Zug zu durchqueren und genug Drehmoment anliegen zu haben, um das Auto im Zweifel auch stabilisieren zu können. Das wären dann 3 Pedale, die mit 2 Füßen bedient werden müssen.

Nissan 370Z Nismo Schaltkulisse mit Synchro Rev Control

Rennprofis kennen es, aber nur wenige beherrschen es, die Hacke-Spitze-Technik, auch Heel-and-Toe genannt: wir bremsen mit der Spitze des rechten Fußes, Kuppeln mit dem linken Fuß während dessen aus, legen den Leerlauf ein, lassen die Kupplung kommen, gehen mit der Hacke auf’s Gaspedal, geben Zwischengas, der links Fuß kuppelt wieder aus, wir legen den niedrigeren Gang rein und lassen die Kupplung kommen. Alles klar?! Das geht auch einfacher: der 370Z macht das alles mit seiner Synchro Rev Control automatisch, sobald der Schaltknüppel von der Leerlaufgasse in Richtung Gang geführt wird, er gleicht die Drehzahl automatisch auf das Niveau des entsprechenden Ganges an. Genial, oder? Aber warum eigentlich? Ganz einfach: würde man beim Anbremsen, also leichtem Heck, oder bereits beim Einlenken unter leichten Seitenführungskräften schlagartig den nächstniedrigeren Gang einlegen, wäre das Schleppmoment des Motors so hoch, dass es die Hinterachse schlagartig abbremsen würde. Der Effekt ist vergleichbar, als würde man die Handbremse ziehen.

Nissan 370Z Nismo

Also auch unter der Haube des Nissan 370Z Nismo versteckt sich feinste Technik, mit welcher sich der „Zettie“ alles andere als verstecken muss. Rennsporttechnik, die auch aus dem Laien einen Sportfahrer macht.

Mehr zum Nissan 370Z Nismo auf der offiziellen Website.


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

2 Kommentare

  1. Hi, in dem Artikel stehen ein paar fragwürdige Dinge drin:

    “ legen den Leerlauf ein, lassen die Kupplung kommen,“
    Warum sollte man das tun? Auskuppeln und mit der Hacke Zwischengas geben reicht doch völlig! Die Technik die du hier beschreibst ist nur bei einem unsynchronisierten Getriebe sinnvoll, was du in einem modernen Auto aber wohl kaum vorfinden wirst.

    „Geschaltet wird im Getriebe wahlweise durch eine Siebengang-Wandlerautomatik“
    Aber nicht beim Nismo, den gibt es nur mit Handschaltung!

    „ist in klassischer Transaxle-Bauweise konstruiert“
    Leider nicht, nach einer kurzen Google-Suche findet man genügend Bilder vom Motor, an den das Getriebe direkt angeflanscht ist.

    • Hi Julian,

      danke für deinen Kommentar. Zum Thema Transaxle: yepp, das ist mir definitiv als Fehler unterlaufen, da war ich gedanklich im Artikel noch bei einem anderen Auto. Dass es den Nismo nicht als Automatik gibt habe ich schlicht nicht bedacht.

      Zur Schalttechnik: man kann den umständlichen Weg auch heute noch gehen und verringert damit insbesondere für die Synchroringe die Materialbelastung. Es ist also nichts falsch daran, es auch heute noch so zu machen, aber korrekt, notwendig ist es nur mit einem unsynchronisierten Getriebe. Ich wollte hier (wie du siehst ist der Artikel ja ein Advertorial, also ein werblicher Artikel) möglichst bildlich den Vorteil des Rev-Matchings im 370Z hervorheben.

      In jedem Fall aber danke für’s aufmerksame Lesen und die Anmerkungen! 🙂

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