Dass ich den Alfa Romeo MiTo mag, ist ein offenes Geheimnis. Ich mag die Optik des kleines Flitzers und ich mag seinen Motor. Nachdem ich nun bereits auch schon den QV, Topmodell des MiTo fahren durfte, hatte ich auch Gelegenheit, ein exklusives Sondermodell des MiTo zu fahren: den SBK, angelehnt an die Superbike Motorradmeisterschaft, die von Alfa Romeo gesponsort wird.

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Der Alfa Romeo MiTo QV ist schon kein Kostverächter: 170 PS stempelt der kleine 1,4 Liter-MultiAir-Vierzylinder auf die Straße, 250 Nm Drehmoment drücken gegen die Kurbelwelle. Dazu verbreitet er auch Fahrspaß, wie man es sich wie eh und je Wünschen würde. Die Fahrwerksabstimmung ist im MiTo äußerst gut gelungen, denn der kleine lenkt flink ein und reagiert sofort auf jeden kleinen Lenkbefehl. Wenn man es drauf anlegt, lässt sich auch die Hinterachse ein klein wenig mit ins Spiel bringen.

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Der Motor hängt dabei jederzeit willig und drehfreudig am Gas. Höchstens der 1,4er Turbovierzylinder aus dem Citroen DS3 Racing macht ähnlich viel, oder vielleicht ein wenig mehr Spaß. Denn das besondere an dem kleinen Motor ist sein – trotz Turboaufladung – überraschend spontanes Ansprechverhalten und der kräftige Drehmomentverlauf im mittleren Drehzahlbereich. Nein, wild nach oben drehen will er nicht und laut brüllen auch nicht, aber das Gesamtbild stimmt trotzdem mehr als positiv. Zumal sich der MiTo QV SBK auch mit einem fairen Kraftstoffverbrauch bewegen lässt.

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Über den MiTo QV selbst habe ich aber bereits schon ausführlich geschrieben, weshalb ich hier vor allem auf die Unterschiede zum QV SBK eingehen möchte. Denn der QV SBK ist mit seiner auf 200 limitierten Stückzahl auch ein recht exklusiver Kollege. Dafür bekommt man einerseits einen Ausstattungsvorteil erkauft (beispielsweise sind die Felgen, Klimaanlage, Xenon etc. serienmäßig), andererseits bekommt man exklusive Extras spendiert, welche sonst kein anderer MiTo vorzuweisen hat.

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Am auffälligsten sind hierbei sicherlich die mit Alcantara bezogenen Sabelt-Vollschalensitze, deren Rückseite aus echtem Sichtcarbon besteht. Das bedeutet eine kleine Gewichtsersparnis und vielmehr eine besonders exklusive und sportliche Optik. Dazu trägt auch bei, dass auf den Rückenflächen der Sitze das Alfa Romeo Logo aufgenäht ist, allerdings zweigeteilt über beide Sitze. Das sieht unverschämt gut aus! Der Sitzkomfort in den Sitzschalen ist grandios, der Seitenhalt vorzüglich. Kurzum: perfektes Gestühl. Dass sich das leider mit einem Nachteil erkauft, ist etwas ärgerlich: denn dank der wuchtigen Sitzkonsole für die Sabelt-Sitze, wächst die Sitzposition deutlich nach oben. Das macht ein wenig das sportliche Ambiente kaputt und sorgt bei lang gewachsenen Menschen für leicht klaustrophobische Verhältnisse zwischen Stirn und Dachhimmel.

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Ansonsten ist der MiTo QV SBK eben ein MiTo QV, zu meckern gibt es da nicht viel, insbesondere da Alfa Romeo mit dem Modelljahr 2014 einen längst überfälligen Schritt getan hatte und das bisher verbaute (katastrophal schlechte) Blue&Me Infotainmentsystem durch eine TomTom-basierte Lösung getauscht hat. Die funktioniert nun sehr viel besser, wird am (abnehmbaren) Navi über einen Touchscreen gesteuert und hat auch endlich keine Probleme mehr mit dem übersteuerten Ton-Eingang. Eines können die Italiener aber immer noch nicht: Zigarettenanzünder nach Standardmaß bauen. Der durchschnittliche 12V-Stecker hängt nur wild schlabbernd in der Dose und fällt viel zu schnell heraus.

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Fazit

Der Alfa Romeo MiTo QV SBK ist immer noch das, was der MiTo QV ohnehin schon ist: ein unheimlich unterhaltsames Auto zum fairen Preis. Egal ob mal Langstrecke sein muss, ob man über kurvige Straßen räubern will oder einfach im Stadtverkehr seine Einkäufe erledigt. Der MiTo kann’s alles, macht unverschämt viel Spaß und sieht super aus. Er ist ein Statement gegen all die anderen langweiligen Kleinwagen und das ist auch gut so. Ich mag den MiTo. Jetzt noch mehr, als ohnehin schon!

Alfa Romeo MiTo QV SBK

Text: sb
Fotos: sb

Technische Daten

Alfa Romeo MiTo Quadrifoglio Verde SBK

Motor-Bauart:
1.4 TB 16V MultiAir, eine obenliegende Nockenwelle, Multipoint-Direkteinspritzung
Hubraum:
1.368 cm³
Leistung:
125 kW / 170 PS bei 5.500 U/Min
Drehmoment:
250 Nm bei 2.500 U/Min
Höchstgeschwindigkeit:
219 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h)
7.5 Sekunden
Verbrauch (innerorts / ausserorts / kombiniert):
8.1 L / 4.8 L / 6.0 L E10 (ROZ 95)

Grundpreis Alfa Romeo MiTo Quadrifoglio Verde SBK:
21.450
Testverbrauch:
9.4 Liter / 100 km über 2.140 km
Leergewicht:
1.220 kg
Max. Zuladung:
405 kg
Abmessungen (Länge/Breite/Höhe):
4.063 mm / 1.720 mm / 1.453 mm

Disclosure zur Transparenz

Das Fahrzeug wurde mir freundlicherweise von Alfa Romeo Deutschland für den Test zur Verfügung gestellt. Der Test erfolgte unabhängig. Der Text spiegelt meine persönliche Meinung wieder.

Alfa Romeo



Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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