Was geht das alles Schlag auf Schlag! Erst feierten wir gestern das wohl sportlichste Hot Hatch jenseits von Dieppe, den neuen Ford Focus RS, und stehlen damit dem neuen Opel Corsa OPC die Show, dann kommt Ferrari mit dem 488 GTB um die Ecke, als dann die Zuffenhausener noch einen Hammer fallen lassen und endlich den neuen Porsche Cayman GT4 enthüllen!

Und die augenscheinlich wichtigste Info zum GT4 verpackt Porsche gleich im ersten Absatz der Pressemitteilung. Siebenvierzig. Auf der Nordschleife. In nur 7:40 Minuten soll der Cayman GT4 die Nordschleife umrunden (gemeint ist wohl die Herstellerrunde von T13 bis kurz vor T13 – Start am alten Fahrerlager). Möglich macht das zum einen der 3.8-Liter-Boxermotor aus dem 911 Carrera S, der im Cayman 283 kW (385 PS) leistet, welche über ein dynamisch gelagertes Sechsganggetriebe auf die Straße gebracht werden. Handgerissen. Immer! Ist der Fahrer nach all der Doppekupplerei wieder richtig auf die Handschaltung eingeschossen, geht es in 4,4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und erst bei 295 km/h ist das Ende der Vortriebsfahnenstange erreicht.

Freilich hat man aber auch mehr angefasst, als nur den Motor: 30 Millimeter rückt er Cayman GT4 näher zum Asphalt und für die Verzögerung ist eine Bremsanlage verantwortlich, welche fast komplett aus dem Porsche 911 GT3 übernommen wurde. So sind vorne mächtige Sechskolben-Bremssättel verbaut.

Natürlich haben die Nerds in Zuffenhausen einige Stellhebel in Bewegung gesetzt, um für die optimale Performance zu sorgen: serienmäßig ist der Cayman GT4 mit PASM unterwegs und verfügt an der Hinterachse über eine Quersperre mit Porsche-Torque-Vectoring-Funktion. Zudem wurde die Spur vorne um 13 mm erhöht, hinten um 7 mm verringert, um so ein besseres und agileres Einlenkverhalten zu erreichen. Beim Gewicht hat sich, zumindest laut Datenblatt, nichts getan. Es bleibt bei 1.340 kg – allerdings laut DIN. Und die beinhaltet einen zu mindestens 90% gefüllten Tank. Und dessen Volumen hat sich um 10 Liter auf 54 Liter verringert. Tatsächlich dürfte der GT4 also ein paar wenige Kilo zugenommen haben, die man damit auf dem Datenblatt kaschieren möchte.

Optisch fällt der Cayman GT4 vor allem durch sein aufwändiges Aerodynamikpaket auf: ein feststehender Heckflügel und drei mächtige Lufteinlässe in der Front heben den GT4 deutlich von seinen einfachen Brüdern ab. Für den Trackday-Einsatz kann der Cayman GT4 auf Wunsch mit einem Clubsport-Paket noch richtig nachgeschärft werden. Natürlich gibt es auch schon einen Preis: Der geht bei 85.776 Euro los. Und für diese Summe darf man ab Ende März die Schlüssel zum Glück in den Händen halten.

Neuer Porsche Cayman GT4

UPDATE 4.2.2015, 15:19 Uhr: Aus dem Datenblatt haben sich noch einige interessante Details zu Gewicht und Fahrwerk ergeben, die ich oben ergänzt habe.

Text: sb
Fotos: Porsche

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Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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