Beim Porsche 911 GT3 haben sie ja alle geschrieen. Ein Skandal sei es, dass der GT3 nicht mehr als Handschalter, sondern nur noch mit diesem doofen, langweiligen, unfassbar guten, besten aller Doppelkupplungsgetriebe Namens PDK ausgeliefert werde. Und dass das ja so unpuristisch wäre. Echt mal. Man kann sogar im Kurvenverlauf per Paddle-Neutral auskuppeln, um die Fuhre etwas instabil zu machen oder um beim Anfahren selbst die Anfahrdrehzahl zu bestimmen. Aber das ist sooo unpuristisch. Jetzt in Genf zeigt Porsche, wie es richtig geht und dann können alle Profis zeigen, wie gut sie im Getriebe rühren können. Denn der neue 911 GT3 RS kommt laut Porsche-Video als Handschalter – oder?

2015 Porsche 911 GT3 RS 991

Es gibt neue Informationen in diesem Artikel, bitte die Updates am Ende des Artikels beachten!

Bevor heute auf dem Automobilsalon in Genf der GT3 RS seine Hüllen fallen lässt, sind solche spannenden Details nämlich mal wieder zuvor geleaked worden. Ein dämliches Business ist dieses Spiel mit den Sperrfristen (siehe auch Bjoerns Kommentar hierzu), insbesondere dann, wenn sie regelmäßig gebrochen werden. So, wie kürzlich beim neuen Audi R8, möglicherweise beabsichtigt, oder jetzt beim 911 GT3 RS durch die Welt – vermutlich eher unbeabsichtigt, denn der Artikel (mit Sperrfrist auf 12 Uhr) ist bereits wieder offline. Wer (wie ich) keine Sperrfrist unterzeichnet hat, kann sich nun darüber freuen, sich der Informationen, die nun längst im Internet kursieren, bedienen zu können.

Und die lauten wie folgt: 4-Liter-Sechszylinder (Boxer, aber eh klar), sage und schreibe 500 (!) PS. 3,3 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und 320 km/h Spitzengeschwindigkeit. Klingt sehr beeindruckend. Im Gegensatz zum 911 GT3 (hier gibt’s den Fahrbericht) schlummert – pardon – schreit also nicht mehr der 3,8-Liter-Motor im Heck. Stattdessen gibt es mehr Hubraum und vermutlich ein ähnlich hohes Drehzahlniveau. Dazu einen gigantisch großen Heckflügel, der für ordentlich Abtrieb sorgen dürfte. Die Gewichtsersparnis zum „normalen GT3“ soll allerdings nur bei rund 10 Kilogramm liegen. Dafür gibt’s aber einen Käfig, Carbonschalensitze, ein mächtiges Aero-Paket und einen Speed-Limiter. Ja, so einen richtigen Limiter, für Boxengassen und so.

Nun zur spannenden Frage: schalten oder schalten lassen? Offenbar wird auch der GT3 RS seine Kraft über ein 7-Gang-PDK verwalten und auf die Straße bringen. Warum das von Porsche stammende Video (das natürlich auch erst ab 12 Uhr angeschaut werden darf!) bei Position 0:39 für den Bruchteil einer Sekunde einen Handschalter zeigt? Vermutlich, weil ein Sekündchen später auch „GT4“ im Kombiinstrument zu lesen ist. Wer auch immer für den Schnitt zuständig war, es handelt sich offenbar nur um einen Videoschnitt-Fail. Die Sache mit den Videos hat man in der Porsche-Presseabteilung also offensichtlich nicht so wirklich im Griff(ACHTUNG: Update verfügbar, siehe unten!)

2015 Porsche 911 GT3 RS 991 Handschalter?

Nein, also auch hier wieder Entwarnung: es wird wohl keinen Handschalter beim 911 GT3 RS geben. Außer , es folgt um 11:30 Uhr, wenn in Genf die Pressekonferenz startet, doch noch eine große Überraschung. Ich werde es euch wissen lassen. Übrigens, falls ihr nun schon das Sparschwein plündern wollt: 181.690 € wird der neue Porsche 911 GT3 RS kosten. Mindestens.

// UPDATE1

Nein, wie zu erwarten war, gab es im Rahmen der Pressekonferenz keine Überraschung. Der Porsche 911 GT3 RS wird nur mit PDK ausgeliefert.

// UPDATE2

Inzwischen bekam ich von Porsche selbst auch eine Richtigstellung zur Video-Irritation: das oben eingebundene Video wurde nämlich irrtümlich von den Kollegen der australischen Presse-Abteilung freigegeben und war eigentlich noch eine Vorabfassung des finalen Videos. Die korrekte Fassung des Videos gibt es beispielsweise hier zu sehen.

Text: sb
Fotos: Porsche


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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