Kaum zu glauben, wie die Zeit vergeht. Vor einem Jahr haben Can und ich uns schon mit den Planungen herumgeschlagen, vor wenigen Wochen die letzten kritischen Themen finalisieren können. Und jetzt? Wie im Zeitraffer stehen wir schon kurz vor unserem großen #thepluses3. Am Montag, dem 20. Juli geht es los. Das sind zwar noch 1,5 Wochen, doch auch dank beruflicher „Vollgassituation“ im Moment, werden die schneller vorübergehen, als man glaubt. Und heute gibt es für euch weitere Details! Nein, ich verrate euch immer noch nicht, mit welchem Auto ich fahre. Aber die Route, die werde ich euch verraten.

#thepluses3 Route
Dass Can von driversgroove.com unseren Roadtrip mit einem Nissan GT-R zurücklegen wird, das wisst ihr ja sicher schon längst. Hier hat er auch schon einige Daten, Fakten und Details zum GT-R zusammengetragen. Um mein Auto mache ich weiterhin ein kleines Geheimnis. Ist doch schön, einen kleinen Überraschungsmoment vor Ort zu haben 😉 So viel sei gesagt: Allrad und kräftig unter Druck gesetzt. Na?

Kein Geheimnis mehr ist dagegen unsere Route. Vom Mittelmeer an den Atlantik. Das ist unser Motto, die Wege dorthin sind aber vielfältig. Fest steht in erster Linie: über die Pyrenäen wird es gehen. Natürlich. Dort haben wir uns zwar eine ungefähre Route zurecht gelegt, einen strikten Plan wollen wir aber nicht befolgen. Zu sehr hat uns ein fester Zeitplan letztes Jahr eingeschränkt. Wir wollen mehr entdecken, mehr sehen, mehr Abenteuer wagen.

Es wäre freilich gelogen, wenn wir behaupten würden, dass wir keine Inspiration für unsere Routenplanung hätten. Ganz klar, spielte Stefan Bogners „Curves: Pyrenäen“ eine Rolle und ich kann jedem von euch dieses wunderbare Stück Papier nur ans Herzen legen (zur Transparenz: der Link ist ein Affiliate-Link, für den ich – beim Kauf darüber – eine Provision erhalte).

Wie Can auch, möchte ich unsere Zeitrechnung vor Tag 1 beginnen. Denn Tag 1 wird der Tag sein, an dem wir in unsere Petrolhead-Tour in die Pyrenäen starten werden. Davor steht die Anreise..

Tag -1 / Tag 0

Tag -1, das ist der 20. Juli, bedeutet vor allem: Anreise. Can wird bereits einen Tag zuvor anreisen. Da ich mein Fahrzeug aber erst am Montagmorgen bekomme, kann ich auch am Montag erst meine Anreise starten. Die führt – auf schnellstem Wege – von München vorbei am Bodensee, hinunter zum Genfer See (Hallo, #thepluses2!) und weiter bis nach Grenoble. Dort werde ich einen Übernachtungsstopp einlegen, bevor es am 21. weiter nach Perpignan geht, um mich dort am Mittelmeer mit Can zu treffen und noch ein wenig zu entspannen.

Tag 1 / Tag 2 (22./23.07.) – Kilometerfressen zum Einstieg

Stefan Bogner startet seinen Trip in die Pyrenäen mit einem kleinen Abstecher gen Süden. Wir lassen diese Schleife jedoch aus und fahren auf recht direktem Weg zum Col de Paillères, dem ersten Zweitausender auf der Route. Doch hier in den Pyrenäen ist es nicht die schiere Höhe, sondern viel mehr das landschaftliche Gesamtbild und die einzigartige Streckenführung, die ihren Reiz mit sich bringt.

Da es in diesem Gebiet relativ wenige Möglichkeiten zum Nächtigen gibt (wobei ich da ganz gut ausgestattet sein dürfte…), versuchen wir möglichst weit voranzuschreiten und suchen unser erstes Lager vermutlich in Andorra auf, dem mit einer Fläche von 468 km² immerhin größten aller europäischen Zwergstaaten. Um den Namen Andorra ranken zahlreiche Legenden, die genaue Herkunft ist bis heute nicht geklärt. Eine Theorie besagt, dass Karl der Große die Region nach dem biblischen Tal „En Dor“ bzw. Andor benannt hat, in welchem die Midianiter besiegt wurden.

Nach unserer Übernachtung im Zwergstaat steht uns gleich der höchste Pass der Pyrenäen und gleichzeitig die höchste, ganzjährig befahrbare Straße Europas bevor: der (das?) Port d’Envalira mit 2.407 Metern.

Tag 3 / Tag 4 (24./25.07.) – Grenze zum Atlantik

Ob man das nun als Grenze oder Übergang zum Atlantik bezeichnen kann? Jedenfalls überfahren wir auf dem 2.072 Meter hohen Port de la Bonaigua eine der europäischen Wasserscheiden. Solche gibt es mehrere, welche zwischen den Abflussrichtungen der unterschiedlichen Flusssysteme trennen. Diese hier trennt zwischen Flüssen, welche zum Mittelmeer abfließen und welchen, die zum Atlantik abfließen. Geographisch gesehen könnte man also schon sagen, dass wir ab hier nun mehr auf atlantischer Seite unterwegs sind. Gleichzeitig stellt dieser Pass ein Einfallstor für atlantische Tiefdruckgebiete dar, wodurch hier auf der Passhöhe häufig schlechtes Wetter herrscht. Schauen wir mal, was uns dann dort erwartet.

Weitere Pässe auf der Route für Tag sind dann Col du Portillon (1.293m), Col de Peyresourde (1.563m) und Col d’Aspin (1.490m). Schaut euch am Besten mal die Fotos an, die hinter den Pass-Icons in der Karte verlinkt sind. Kurven pur!

Tag 4 beschränkt sich auf nur einen Pass. Der hat es dafür aber in sich: der Col du Tourmalet. Er ist mit 2.115 Metern der höchste Straßenpass der französischen Pyrenäen. Wenn man einigen Berichten Glauben schenken darf, dürfte er auch einer der spektakulärsten unserer Route sein. Tourmalet bedeutet ins deutsche Übersetzt: „schlechter Weg“. Genau so rauh und unwegbar sieht er zum Teil auch aus.

Tag 5 (26.07.) – Ab in den Kessel!

An unserem Zielort vom Vortag, Arcizans-Avant, werden wir zwei Nächte verbringen. Denn wir werden die Örtlichkeit für einen ausgiebigeren Tagesausflug in den Kessel nutzen. Kessel? Der Port du Boucharo ist eine Sackgasse, welche in einen großen Felskessel führt, welcher bis zu 2.000 Meter ins Tal abfällt. Leider auch ein touristisches Highlight. Zur unserer Reisezeit dürfte dort die Hölle los sein. Den späteren Tag verbringen wir daher in Lourdes, einem der meistbesuchten Wallfahrtsorte der Welt.

Tag 6 / Tag 7 (27./28.07.) – „Mörder!“

Drei Mal werden wir alleine an diesen beiden Tagen die spanisch-französische Grenze überqueren. Tag 6 beginnt mit dem Col du Soulor (1.474m), welcher ein Teil der französischen Hochstraße „Route des Cols“ ist. Von dort geht es über eben diese Hochstraße weiter zum Col d’Aubisque (1.709m), einem der bekanntesten Anstiege der Tour de France, die hier bereits 71 Mal zu Gast war. Im Jahr 1910 bezeichnete der Gesamtsieger der Tour de France, Octave Lapize, die Tourorganisatoren nach dem Erzwingen des Col d’Aubisque als „Mörder“. 1951 stürzte der Holländer Wim van Est hier in eine Schlucht und wurde von Fahrerkollegen mit zusammengeknoteten Fahrradschläuchen gerettet.

Weiter führt uns unsere Route zum Col du Pourtalet (1.794m), auf wessen Passhöhe wir erneut die Grenze zwischen Frankreich und Spanien überqueren. Der nächste Tag führt uns an den Jakobsweg. Der Col du Somport (1.632m) ist der nächste Grenzübergang und gleichzeitig einer der ältesten Pyrenäenübergänge überhaupt. Schon Kelten, Karthager, Römer und Mauren nutzten diesen Pass. Abschließend folgt der Col de la Pierre Saint-Martin (1.760m), in dessem Umfeld sich mit dem Karstengebirge auch ein umfassendes Hölensystem verbirgt.

Tag 8 (29.07.) – Ankunft am Atlantik

An Tag 8 wollen wir es geschafft haben – die Ankunft am Atlantik! Die Pässe, die wir hier unter die Räder nehmen sind keine großen Highlights mehr, dürften uns aber trotzdem mit ihrer einzigartig kahlen und rauhen Pyrenäenlandschaft in ihren Bann ziehen. Auf den 1.573 Meter hohen Port de Larrau folgt der Col Bagargui (1.327m). Der letzte Pass auf unserer Reise ist der Col de Burdincurutcheta (1.135m), welcher mit dem Bagargui den Übergang ins französische Baskenland bildet. Mit 11,5% maximaler Steigung wird hier allerdings auch noch einmal einiges von den Fahrzeugen verlangt.

Unser Ziel liegt in Biarritz. Hier werden wir am Ende unserer tagelangen Pässehatz noch einmal Ruhe suchen.

Tag 9 / Tag 10 (30./31.07.) – Abkühlung in Biarritz und Pamplona

Die letzten beiden Tage vor unserer Rückreise werden wir in Biarritz und Pamplona verbringen. So können wir uns nach unserer Tour noch einmal ein wenig entspannen und gleichzeitig noch ein wenig Material filmen, bevor es dann wieder in die Heimat geht.

Tag 11 / Tag 12 (01./02.08) – Rückreise

Zurück geht es nach München. Irgendwo auf der Route wird es einen Zwischenstopp inklusive Übernachtung geben, bevor wir am 02.08. wieder in München eintreffen. Ab der Rückreise gehen Can und ich wieder getrennte Wege: er wird mit Frau, Kind und GT-R deutlich mehr Richtung Norden nach Köln fahren.

Vergesst nicht, euch schon jetzt unser Hashtag #thepluses3 einzuprägen und am besten die Seite thepluses.de gleich in euren Favoriten abzulegen! Ach ja, und schaut euch am besten auch unseren Teaser an, solltet ihr das noch nicht getan haben:

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Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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