Was eine schöne Meldung des Tages: BMW zeigt nun endgültig, was man vorher bereits auf den Messen sehen konnte – den neuen BMW M4 GTS. 7:28 Minuten auf der Nordschleife, „Leichtbau“, technische Highlights und – mal wieder – ein Hakenschlag nach Ingolstadt…

Neuer BMW M4 GTS
Fangen wir mit dem offensichtlichsten an: optisch sieht er mächtig aus! Ein noch viel dickerer Powerdome auf der dynamischen Motorhaube, ein feststehender Carbon-Heckspoiler und ein mächtiger Frontsplitter, natürlich auch aus Carbon, helfen, den M4 GTS ganz eindeutig als das zu identifizieren, was er ist: der derzeit wohl schärfste BMW.

Was vorher ja schon bereits gemunkelt wurde, ist nun auch bestätigt: die Wassereinspritzung wird wiederbelebt. Durch Einspritzen von Wasser in den Brennraum wird nämlich die Verbrennungstemperatur und damit die Klopfneigung deutlich gemindert, was eine höhere Kompression und höhere Ladedrücke ermöglicht. Das Wasser kommt dabei in Form von Kondenswasser direkt von der Klima. Die Folge: 368 kW (500 PS) und 600 Nm Drehmoment. 69 PS und 50 Nm Plus sind das im Vergleich zum „normalen“ M4.

Um dem M4 den passenden Renntrimm anzuerziehen, wurde der Bayer auf Diät geschickt: die Rückbank flog heraus, stattdessen gibt es Carbon-Schalensitze, Leichtbau-Mittelkonsole und leichtere Türvkleidungen, die lediglich Türzuziehschlaufen statt richtiger Türgriffe tragen. Das Dach, ist wie beim M4 bereits auch, aus Carbon. Neu ist aber auch die spezielle Haube aus CFK. Zum Abschluss des Diät-Paketes gibt es zu guter Letzt noch eine um 20% leichtere Titanabgasanlage. In Summe wiegt der M4 GTS so 1.510 kg. Immerhin 60 Kilogramm weniger, als der Serien-M4, trotzdem aber noch ein stolzes Sümmchen.

Neuer BMW M4 Motor mit Wassereinspritzung

Dank Gewichtseinsparungen und Leistungssteigerung soll der M4 GTS in 3,8 Sekunden auf 100 km/h stürmen. Bei 305 km/h schiebt dann die Elektronik einen Riegel vor. Die Gummis, welche die Leistung auf die Straße bringen, sind speziell abgemischte Michelin Pilot Sport Cup 2 in den Dimensionen 265/35 R19 vorn und 285/30 R20 hinten.

Das optimale Setup für die Rennstrecke kann sich der stolze Besitzer vollständig selbst konfigurieren: 3-fach Verstellbares Gewindefahrwerk und einstellbarer Frontsplitter und Heckspoiler geben dem Fahrer ausreichend Einstellmöglichkeiten an die Hand. Optimal eingestellt soll so ein Rundenzeit von 7:28 Minuten auf der Nordschleife möglich sein!

Zu guter Letzt packt BMW noch ein kleines Technik-Gimmick mit an Bord: mit den neuen OLED-Rückleuchten, ist der BMW M4 GTS das weltweit erste Serienfahrzeug mit OLED-Technologie. Wieder mal ein kleiner Schlag nach Ingolstadt, die schon länger fleißig Studien mit OLED-Rückleuchten zeigen und jetzt wieder einmal in Sachen Lichttechnologie von den bayrischen Kollegen überholt wurden.

Für echte Trackday-Jünger bietet BMW für den M4 GTS übrigens ein kostenloses (!), optionales Clubsport-Paket an: Überrollbügel – leider allerdings kein Käfig – 6-Punkt-Gurte und ein Feuerlöscher gehören dann zum Ausstattungsumfang.

Zum Preis schweigt sich BMW in der Pressemitteilung leider aus, ebenso zur Verfügbarkeit. Aber als solcher Technologieträger, noch dazu limitiert auf 700 Stück, dürfte der BMW M4 GTS sicher kein Schnäppchen sein. Ich behaupte aber mal ganz feist: welches Sümmchen BMW auch immer dafür verlangen mag – es dürfte sich lohnen.

Text: sb
Fotos: BMW

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Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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