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Ein Fahrtenbuch zu führen kann eine ganz schön nervige Angelegenheit sein, oder wie ergeht es euch? Wer viel im Firmenwagen unterwegs ist, kennt das anstrengende Thema, dort jede Fahrt protokollieren zu müssen. Vergisst man das mal, kommt man in Teufels Küche, denn das nachtragen von Einträgen ist noch sehr viel nerviger, schwieriger und potenziell öffnet das für Fehler Tür und Tor – und das kann dann richtig Ärger mit dem Finanzamt bedeuten. Schön, wenn das auch einfacher geht.

Vimcar
Vimcar hat mir freundlicherweise ein Testgerät ihrer Lösung eines digitalen Fahrtenbuches zur Verfügung gestellt. Das Prinzip ist relativ simpel: ein Stecker für den OBD-Port des Autos erfasst am Auto direkt die gefahrenen Kilometer, sowie den Beginn und das Ende einer Fahrt. Zusätzlich wird per GPS eine Position bestimmt und die erfassten Daten jeder Fahrt per Mobilfunk an die Vimcar-Server übertragen.

Die eigentliche Magie erfolgt dann in der App (verfügbar für Android, als auch iOS) – eigentlich egal wann. Dort werden die registrierten Fahrten kategorisiert und mit Informationen angefüttert. So lässt sich etwa festhalten, ob eine Fahrt denn nun geschäftlich oder Privat war, außerdem, was der Anlass der Fahrt war, zum Beispiel ein Kundentermin oder ein Geschäftsessen. Die Kategorien hierfür lassen sich in der App komfortabel selbst verwalten.

Vimcar

Der große Vorteil an diesem Vorgehen gegenüber einem von Hand geschriebenen Fahrtenbuch ist ganz klar: die Fahrten werden immer erfasst, ich muss sie nur später zu beliebiger Zeit noch mit weiteren Informationen ergänzen. Das fällt aber um Längen leichter, als wenn ich später für 4 Fahrten erst einmal wieder die einzelnen Distanzen etc. ermitteln muss. Sehr angenehm ist dabei auch die Funktion, dass erkannte Fahrten auf dem Handy als Benachrichtigung angezeigt werden. Ohne weiteres Vergessen kann ich also gar keine Fahrt. Auch in der App selbst ist in der Übersicht aller Fahrten gut ersichtlich, welche Fahrten bereits bearbeitet wurden und welche ich noch abarbeiten muss.

Übrigens: ein „Allzeit-GPS-Tracking“ findet nicht statt. Vimcar speichert nicht die Route, die zum Ziel zurückgelegt wurde. Lediglich der Ort, an dem man seine Reise beginnt, sowie der Ort, an dem das Auto wieder abgestellt wird, wird in Vimcar registriert und zur Fahrt abgespeichert. Auf der Karte wird folglich auch nur die Luftlinie angezeigt, die Kilometer errechnen sich aus der zurückgelegten Distanz, die aus dem Auto per OBD ausgelesen wird. Und wer Bedenken beim Datenschutz hat, der kann die GPS-Ortung auch komplett abschalten.

Nützlich ist die Ortung aber vor allem hierfür: auf Wunsch lässt sich in der App die Heimat- und Arbeitsadresse hinterlegen. Der große Vorteil ist so, dass Vimcar diese Orte automatisch erkennen kann und somit gleich entsprechend im Fahrtenbuch vorläufig einordnen kann. Ebenso lassen sich im Adressbuch weitere Adressen hinterlegen, die man regelmäßig anfährt, damit Vimcar die automatisch zuordnen kann. Außerdem erspart man sich durch die GPS-Ortung die Angabe der Ausgangsadressen. Andernfalls hat man eben sonst nur die zurückgelegte Distanz, alles weitere muss man von Hand pflegen, aber auch das geht angenehm flott von der Hand.

Vimcar

Der Export der Daten ist beispielsweise per signiertem PDF (um Manipulation vorzubeugen) möglich, außerdem können Daten in Steuerprogramme, wie etwa WISO eingetragen werden – somit hat man hier auch eine praktische Hilfe für die nächste Steuererklärung.

Am Ende bleibt also festzuhalten: wer ein Fahrtenbuch führen muss (oder aus steuerlichen Gründen möchte, um Geld zu sparen), dem kommt Vimcar sehr entgegen. Mir hat die Pflege des elektronischen Fahrtenbuches jedenfalls sehr viel mehr Spaß gemacht, als das händische Pflegen des Papierblockes in unserem Firmenwagen. Ganz umsonst ist das natürlich nicht: 199 € kostet eine Jahreslizenz, 699 € als einmaliges Komplettpaket. Wer entsprechend viel unterwegs ist oder (siehe oben) so auf ein steuerlich für ihn persönlich günstigeres Modell umsteigen kann, bei dem kann sich das dann durchaus lohnen – nicht zu vergessen spart man einiges an nerven. Ob es sich jeweils lohnt, lässt sich bei Vimcar direkt mit den Firmenwagenrechner ausrechnen.

Vimcar

Disclosure zur Transparenz: das Testgerät wurde mir von Vimcar kostenlos zur Verfügung gestellt und ich konnte für den Zeitraum des Tests den Dienst kostenlos nutzen. Außerdem wurde mir eine Aufwändsentschädigung für das Erstellen dieses Tests, der Fotos etc. erstattet. Die Meinung im Test spiegelt aber meine ganz persönliche Meinung wieder, auf die Seitens Vimcar keinerlei Einfluss genommen wurde.

Text: sb
Bilder: sb


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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