Man könnte es durchaus so sagen, aber 2017 und auch Teile des Jahres 2016 waren echte Scheißjahre. Jede Menge private Dinge haben sich überworfen, verändert, entwickelt. Und daher brauche ich jetzt genau das: einen Roadtrip. Eine Katharsis. Einen Katharsis-Roadtrip. Oder so. Wer Bloggen nicht mag oder versteht, sollte jetzt einfach weg klicken. Denn es wird nicht (vorwiegend) um Autos gehen.

Es soll dieses Mal persönlich werden. Wirklich persönlich. Nicht einfach nur diese persönliche Note, die bei den Fahreindrücken mitschwingt. Sondern ganz nah dran am Menschen. „Warum das denn?“, werdet ihr euch vielleicht fragen. Nun, lasst mich dafür vielleicht kurz ausholen.

OMG, it's HUUUUUUGE!! Das Katharsismobil.
OMG, it’s HUUUUUUGE!! Das Katharsismobil.

Teile des letzten und der große Teil dieses Jahres waren sehr aufreibend für mich. Letztes Jahr starb meine Oma, zuvor an Demenz leidend. Diese hohe Belastung sorgte dafür, dass meine Eltern von einem Burnout geplagt und mit einem Klinikaufenthalt einige Monate brauchten, sich wieder davon zu erholen. Dieses Jahr lief wenig besser: Ein Freund verstarb, bevor ich dieses Jahr überhaupt noch einmal Gelegenheit hatte mich mit ihm zu treffen. Meine Beziehung, die von einer Krankheit überschattet wurde, endete in einer Trennung. Die geplante #thepluses Tour wurde abgesagt (dazu mehr in einem eigenen Video), geschätzte Freundschaften zerbrachen und Arschloch Krebs hat sich in der Familie niedergelassen.

Versteht mich nicht falsch, das Letzte, was ich suche, ist Mitleid. Und es geht mir wirklich gut. Sehr sogar. Denn aus all solchen Dingen kann man einiges lernen und mitnehmen, sich auf neues freuen. In jedem Ende liegt schließlich auch ein Anfang. Eine fast schon abgedroschene Phrase, in der aber doch auch einiges an Wahrheit liegt. Es waren schlicht sehr aufreibende und intensive Monate, die mich auch lange darin behindert haben, das zu tun, womit ich eigentlich so viel Leidenschaft verknüpfe: Autos zu fahren, zu erleben und – letztendlich – darüber zu schreiben. Doch insbesondere letzteres war mir unter all den Einflüssen irgendwie nicht mehr möglich. Ihr seht es selbst, an der Unregelmäßigkeit, mit der es dieses Jahr hier etwas zu lesen gibt. Und aus all den Gründen, möchte ich das alles einfach noch einmal intensiv verarbeiten und damit ein Buch zuschlagen, um mich gänzlich auf ein neues freuen zu können.

Nachdem nun #thepluses nicht stattfindet, ich trotzdem einen Land Rover Discovery dafür hier stehen habe, beschloß ich folgendes zu machen: eine Katharsis. Sich dem stellen, was einen bewegt. Allein sein. Sich selbst mit allem konfrontieren und daraus gesäubert herauskommen. Mag seltsam klingen, aber vielleicht nennen wir es auch einfach einen Reset. Manchmal braucht es das im Leben und genau das werde ich machen. In Form eines Roadtrips. Oder so ähnlichem. Zwei Wochen werde ich mit dem Disco unterwegs sein, Berge, Meer, Einsamkeit, Party – alles wird dabei sein. Und auf diese Reise möchte ich euch gerne mitnehmen.

Discovery. Wer weiß, was man so entdecken wird.
Discovery. Wer weiß, was man so entdecken wird.

Es wird Geschichten geben. In all diesen Geschichten wird auch der Disco eine Rolle spielen, wird er doch mein einziger dauerhafter Begleiter sein. Ganz ohne Auto wird es also nicht werden. Aber ich werde versuchen, das was ich durchlebe, mit euch zu teilen. Warum? Nun, weil ich glaube, dass mir hilft, weil dieser Blog MEIN Plattform ist und weil ich eben eines wieder lernen muss: Geschichten zu erzählen. Aber auch, weil ein Blog in all den Jahren der Professionalisierung vor allem eines ist: etwas persönliches. Gäbe es in Blogs keinen Bezug zum Menschen dahinter, wäre es nur ein Magazin. Und wer weiß, was man mit dem Discovery alles so entdeckt. Vielleicht es ja am Ende man selbst.

Wie ihr mir folgen könnt? Facebook, Instagram und hier im Blog, wo ich zeitnah das Erlebte festhalten möchte. Bei Instagram wird es sicher einige Stories und möglicherweise auch Livestreams geben, darüberhinaus natürlich dort, wie auf Facebook ein paar Bilder. Finden könnt ihr das unter dem Hashtag #roadtocatharsis. Los geht es morgen. Vielleicht aber auch schon heute Abend. Wir werden sehen.

Über eure Teilnahme, Kommentare und Eindrücke würde ich mich natürlich freuen. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Leser, der sich auch auf dieses Abenteuer in den nächsten 2 Wochen einlässt. Falls nicht: danach wird es hier wieder richtigen Lesestoff geben. Versprochen!

Text: sb
Fotos: sb


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

1 Kommentar

  1. Respekt, dass Du Deine Geschichte über die vergangenen Monate so offen teilst! Ich wünsche Dir jedenfalls für die Zukunft alles Gute und viele spannende Erlebnisse auf Deinem Roadtrip. Ich freue mich schon hier mehr darüber zu erfahren.

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