Die Briten holen den Hammer raus und schmieden mit der neuen 2021er Triumph Speed Triple 1200 RS ein scharfes Eisen für Renne und Straße.

Nach der einsteigerfreundlichen Triumph Trident 660, bringt Triumph mit der neuen „Speedy“ für dieses Jahr noch eine weitere scharfe Neuheit auf den Markt, die sich eher an die etwas versierteren Piloten richtet. Die Speed Triple 1200 RS löst die Speed Triple 1050 ab mit schärferer Optik, bösen Augenbrauen, komplett neuem Motor und Rahmen, weniger Gewicht und – natürlich – auch mehr Connectivity für die feine Dosis Handynutzung beim Attackieren auf der Renne.

Neuer Triple, mehr Leistung, weniger Gewicht

Das Herzstück der Speed Triple 1200 RS, eine andere Modellvariante soll es wohl vorerst nicht geben, ist der komplett neu entwickelte Dreizylindermotor mit 1160 ccm Hubraum. Der im Vergleich zum Vorgängermodell um 7 Kilogramm leichtere Motor leistet 180 PS bei 10.750 Umdrehungen. 30 PS mehr sind das, als noch beim Vorgängermodell.

Triumph legt also in den Zeiten des eifrigen Leistungswettrüsten durchaus nach. 125 Nm Drehmoment liegen maximal bei 9.000 Umdrehungen an (+8 Nm) und ganze 650 Umdrehungen mehr darf man den Dreiender ausquetschen, der – so sagt es Triumph – die 1200er zur bestklingenden Speedy ever machen soll.

Wie von Triumph gewohnt, steht das RS im Namen für eine üppige, trackorientierte Ausstattung. Das Fahrwerk besteht aus vollständig einstellbaren Öhlins-Komponenten. Die 43mm Öhlins NIX30 USD-Gabel ist in Federvorspannung, Zug- und Druckstufe einstellbar und bietet 120mm Federweg, im Heck kommt ein Öhlins TTX36 Doppelrohr-Zentralfederbein mit ebenfalls 120mm Federweg zum Einsatz, welches natürlich auch vollständig in Vorspannung, Zug- und Druckstufe einstellbar ist.

Brembo Stylema Monoblock-Radialsättel nehmen vorn zwei 320mm-Bremsscheiben in die Zange, zum Einsatz kommt zudem ein radialer Handbremszylinder, sodass also für die Piste optimale, lineare Dosierbarkeit gegeben ist. Von Haus aus natürlich einstellbar in Griffweite und Übersetzungsverhältnis. Der hintere Doppelkolben-Sattel, natürlich auch von Brembo, nimmt eine 220mm-Bremsscheibe in den Griff.

Damit die 180 PS vernünftig auf die Straße kommen und diese feinen Komponenten nicht nur Perlen vor die Säue sind, wird die Speed Triple 1200 RS ab Werk mit Metzeler Racetec RR K3 Gummis ausgeliefert (120/70 ZR17, 190/55 ZR17). Für den reinen Track-Einsatz kann man außerdem auch Pirelli Diablo Supercorsa SC2 als werkseitige Rennstreckenoption ausrüsten lassen.

Feinste Ausstattung rundum

Natürlich lässt sich Triumph auch bei der elektronischen Ausstattung nicht lumpen. Voll-LED-Beleuchtung rundum inkl. des feinen, ins Heck integrierten Rücklicht, böse dreinschauendem Tagfahrlicht und automatisch rückstellenden Blinkern. Außerdem kommt ein 5-Zoll-Vollfarb-TFT im Cockpit zum Einsatz, dass sich auf unterschiedlichste Weisen konfigurieren lässt und digitale Schaltzentrale für die Speedy ist.

5 Fahrmodi sollen zudem die Möglichkeit bieten, die 6-Achsen-IMU von Continental voll auszunutzen und das Bike unterschiedlich abzustimmen. „Rain“, „Road“, „Sport“ und „Track“ stehen zur Verfügung, außerdem kann mit dem „Rider“-Modus ein eigenes Setup zusammengestellt werden. Die Traktionskontrolle inklusive Wheeliekontrolle kann in vier Stufen geregelt werden und wird von der IMU unterstützt, arbeitet somit also schräglagenabhängig, ebenso wie das Kurven-ABS, das sich in zwei Stufen „Road“ und „Track“ regeln lässt – auch unabhängig vom gewählten Fahrmodus.

Eine Motorschleppmomentregelung gibt es zwar auch, allerdings lässt sich diese nicht separat konfigurieren, sondern ist fest an die Fahrmodi gekoppelt.

Neben dem serienmäßigen Quickshifter inklusive Blipper-Funktion ist auch ein Tempomat bereits ab Werk mit an Bord, genauso wie das „My TRIUMPH“ Connectivity-System, das sich mit dem Handy koppeln lässt. Darüber lässt sich die Medienwiedergabe steuern, Anrufe annehmen und vor allem eine Pfeilnavigation im Cockpit darstellen.

Trotz dieser feinen, technischen Ausstattung konnte Triumph das Gewicht der Speed Triple 1200 RS noch weiter senken: 198 Kilogramm. Fahrfertig! Das ist eine echte Ansage. Dass serienmäßig eine Lithium-Ionen-Batterie an Bord ist ist einerseits cool, zeigt aber auch, wie sehr man bemüht war, unbedingt unter die magische Zweihundert zu kommen. Uns soll’s freuen, so, wie ich mich überhaupt auf die neue Speedy freue!

Preise und Verfügbarkeit

Ab Mitte März 2021 wird die neue Triumph Speed Triple 1200 RS bei den Händlern stehen und ein mindestens 17.500 Euro tiefes Loch in den Geldbeutel reißen. Das ist angesichts der Ausstattung und Leistung doch ein sehr fairer Preis. Wie üblich bietet Triumph im Zubehör noch dutzende Individualisierungsmöglichkeiten an, die Track Weapon gibt’s aber schlicht ab Werk und kontofreundliche Serviceintervalle von 16.000 km, sowie 2 Jahre Garantie runden das extrem attraktive Paket ab.

Text: sb
Fotos: Triumph


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

2 Kommentare

  1. Hallo Sebastian,
    Ich bin Julian, 16 Jahre und mache gerade meinen A1 Führerschein. Und zum Geburtstag wünsche ich mir ein Aprilia RX 125 Racing, Modell 2021. Ich freue mich schon so sehr. Ich muss natürlich klein anfangen. Irgendwann möchte ich mir aber auch einen Triumph Speed Triple holen. Das wäre mein Traum.
    Ich habe aber noch eine Frage zum Motorrad. Muss ich auch beim Motorrad die Radlast bestimmen? Ich bin nämlich auf diesen Artikel gestoßen: https://www.as-waegetechnik.de/magazin/waegetechnik-im-motorsport/. Anscheinend ist es im Motorsport wichtig, die Radlast genau zu bestimmen. Gilt das auch für Motorräder?

  2. Danke für die Vorstellung des Triumph Speed Triple 1200 RS. Das Motorrad interessiert mich derzeit besonders und ich habe diesen Artikel sehr gerne gelesen und das Fahrzeug mit Freude kennengelernt.

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