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Der Winter ist eine deprimierende Zeit. Denn für viele von uns heißt das: das Schätzchen muss in der Garage stehen bleiben, denn viele haben ihre Sportwagen nur mit einem Saisonkennzeichen zugelassen. Ich fahre meine Autos dagegen auch im Winter, zu sehr hänge ich am Fahrspaß. Nur: Winterreifen und Sportwagen – verträgt sich das überhaupt?!

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich mit dem Design der dritten Elise-Generation anfreunden konnte. Das Überwinden dieser Berührungsängste hat sich aber gelohnt und so hatte ich die Gelegenheit, für ein paar Tage einen detaillierten Blick auf die besonders sportliche Variante der Lotus Elise zu werfen: der Elise S Club Racer. Besser könnte die Kombination in einer Typenbezeichnung eigentlich kaum sein: „S“ für mehr Leistung und „Club Racer“ für weniger Gewicht. Genug verlockende Gründe, um die kleine Engländerin durch den Schwarzwald zu scheuchen.

Das Wetter diesen „Sommer“ lässt ja mehr als zu wünschen übrig. Und ich wurde jetzt schon oft auf meinen Autokauf, die Erfüllung meines Kindheitstraumes, der Lotus Elise angesprochen. „So richtig Spaß hast du mit der ja noch nicht, oder?“. Und in der Tat – so richtig ausfahren konnte ich die kleine noch nicht. Aber bereuen? Nichts! Kein bisschen!

Das ging ehrlich gesagt schneller, als erwartet! Vor wenigen Tagen habe ich euch noch von der Elise vorgeschwärmt – tja und jetzt: sie wird gekauft! Die Versicherung ist fix und in 10 Tagen (theoretisch könnte ich euch auch die genauen Stunden sagen – aber das lasse ich mal außen vor) wird „Elli“ abgeholt. Eine Lotus Elise S1 in Mustard Yellow. Mein Traum wird wahr! Der Weg war aber jetzt nicht ganz einfach, insbesondere beim Thema Versicherung. Wie man so einen Exoten versichert? Lest besser selbst!

Ja, so oder so ähnlich könnte eine Geschichte lauten, an welcher ich euch in nächster Zeit teilhaben lassen möchte. Denn, ich trenne mich von meinem jetzigen Auto, um mir einen lange gehegten Traum zu erfüllen. Und weil das hoffentlich nicht nur unterhaltsam, sondern auch an der ein oder anderen Stelle für euch informativ oder lehrreich sein könnte, möchte ich euch an dieser Geschichte teilhaben lassen, an deren Ende – hoffentlich – ein Lotus stehen wird.

Hach ja, da stand sie heute vor mir: mein Kindheitstraum. Zur Elise hatte ich schon immer eine besondere Beziehung. Höchstens vergleichbar mit dem Ferrari 355. Diese Autos sitzen seit meiner Kindheit in meinem Kopf fest und treffe ich sie auf offener Straße an, sind meine Augen größer und mein Mund weiter offen, als man sich das von einem Kleinkind vorstellen könnte.

Lotus Elise MK1 Frontansicht

Eine Elise MK1 bin ich vor einigen Jahren bereits einmal gefahren. Und das Fahrgefühl ist etwas ganz besonderes. Wenn man ohne Bremskraftverstärker mit voller Muskelkraft ins Pedal treten muss, um eine adäquate Verzögerung zu erreichen. Wenn man erst das Gefühl dafür finden muss, dabei nicht gleich eines der Räder zum Blockieren zu bringen. Wenn ein überfahrenes Kieselsteinchen mit jeder Faser im Auto zu spüren ist, als hätte man gerade ein Schlagloch überfahren. Wenn man sich beim Aussteigen erst einmal einige Zentimeter nach oben über den unvorstellbar breiten Türschweller auf die Suche nach Füßen unter den Boden begibt. Ich könnte ewig so weitermachen. Die Elise ist und bleibt eine (erschwingliche) Legende. Ein paar Hintergründe zur Technik: Unter der Haube werkelt ein 120 PS starker Rover Vierzylindermotor, welcher das komplett vernietete und damit unglaublich steife Chassis in 5,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt – kein Wunder, bei nur 730 Kilo Leergewicht.

Lotus Elise MK1 Heckansicht

Dieses Auto sollte man mal gefahren sein, erst dann weiß man, was Autofahren bedeutet. Ungefilterter geht es wohl höchstens in einem Super Seven. Oder vielleicht einem Atom.