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Ersteindruck

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Als Motorjournalist und -Blogger ist man viel zu oft versucht, Artikel nach dem Schema „Dinge, die man nicht braucht“ einzuleiten. SUVs, beispielsweise, sind ziemlich unnötig. Verschmelzung verschiedener Fahrzeugklassen – sehr unnötig. Das passt natürlich zur Polemik vieler Autoren in den Kommentarspalten gängiger Magazine und Portale: „Wer braucht schon so viel Leistung?!“ schreiben sie dort alle, wenn das beschriebene Auto mehr Leistung hat, als das eigene oder der Carsharing-Karren, mit dem man sich durch den Stadtverkehr quält. Ich lasse mich selbst oft genug auf diese Form der Polemik ein – außer es geht um Leistung. Davon kann man nie genug haben. Und dann steht ausgerechnet dieses Auto vor mir: das Range Rover Evoque Cabrio. Ein SUV-Cabrio. Mal im Ernst: wer braucht denn sowas?!

Mit bärigem Durchzug beschleunigst Du vom Scheitelpunkt weg. Maximale Traktion, das Heck drückt nach außen. Reifen wimmern. Ein kurzer Impuls auf’s Bremspedal, Einlenken in die große Rechts und Feuer! Gummi löst sich in Rauch auf, der Asphalt wird um einige Schichten französischen Gummis dunkler und ein Kompaktwagen kommt quer ums Eck, wie es ein Kompaktwagen eigentlich gar nicht tun dürfte – bis Ford sich dachte, mal eben alles anders zu machen und den Ford Focus RS auf die Räder gestellt hat.

Die Tachonadel krazt an die 300er Marke, der 11er vor uns setzt den Blinker rechts, gibt die linke Spur frei. Das “S” hinter dem Carrera nützt nicht viel. Denn während sich der freisaugende Boxer mühsam den Weg richtung Vmax hinaufkämpfen muss, rennt unser 605-PS-Monster bis 305 km/h, um dort vom elektronischen Begrenzer eingefangen zu werden. Soll heißen: was der Zuffenhausener mühsam ausquetscht, schüttelt der Ingolstädter dank jüngster Leistungskur lässig aus dem Ärmel: willkommen im Audi S8 plus.

Fährste quer, siehste mehr. Fährste richtig quer, siehste gar nix mehr. Zugegeben, die 90° Driftwinkel am Ende der engen Spitzkehre waren dann wohl doch ein wenig zu viel. Ausnahmsweise hat sich der 4-Liter-V8 mal als Turbomotor geoutet und mich mit seinem Drehmomenthammer überrascht. Denn, wenn im Drift aus fein dosiertem Schlupf an der Hinterachse völlige Eskalation wird, weil sich plötzlich eine 700 Nm große Drehmomentwelle aufbäumt, dann merkst Du mal wieder: unter der Haube blasen zwei Turbolader halt mächtig zum Kampf. Und: Du bist halt nicht Chris Harris.

Na, wie war euer anfänglicher Eindruck, als ihr die ersten Pressebilder vom neuen Audi A4 gesehen habt? Bestimmt „der sieht ja aus, wie der Alte“ oder „ist das ein Facelift oder soll das ein Witz sein?“. Ganz ehrlich, mit diesem Empfinden wart ihr nicht allein. Doch die Erfahrung lehrt: urteile nie über das Design eines Autos, bevor Du es nicht in natura gesehen hast. Aus diesem Grund war passion:driving in Venedig, um sich den neuen A4, Baureihe B9, genauer anzuschauen und natürlich wollten wir die Mittelklasselimousine auch fahren. Was 30 Kilometer nördlich der Lagunenstadt in den Bergen rund um Treviso auch vorzüglich klappte und in einer durchaus überraschenden Erkenntnis endete. Hier der Bericht.

In vielerlei Hinsicht, war der Audi R8 einigen Kritikern immer schon eine Spur zu lasch: der V8 bot zu wenig Leistung, das Fahrwerk zu untersteuernd ausgelegt, Anfangs die üblichen Ingolstädter Schwierigkeiten mit den Stoppern und überhaupt. Für die neue Generation des R8 hat Audi ihre besten Wetzsteine ausgepackt an den richtigen Stellen angesetzt und mit dem R8 V10 plus ihre bisher schärfste Waffe geschmiedet.