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Fahrbericht

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Normalerweise erwartet ihr an dieser Stelle sicherlich keinen Bericht über ein Fahrzeug, welches gerade einmal 109 PS in der Zulassungsbescheinigung ausweist, eine, das eigentlich zu klein für das Segment der Kleinstwagen ist und Komponenten mit Renault teilt. Was aber, wenn der selbe Untersatz über Heckantrieb, einen Heckmotor und über eine 10 cm breitere Spur als das Serienfahrzeug verfügt? Klingt interessanter, oder?

Spätestens beim Namen BRABUS spitzt ihr die Lauscher! Der smart BRABUS fortwo ist in seiner Neuauflage endlich verfügbar! Ohne Grenzen nach oben sorgt er für ganz viel Spiel und Spaß – nicht nur in der City, sondern auch auf dem Racetrack.

Reden wir nicht um das herum, das gemeinhin als „heißer Brei“ tituliert wird: denn zugegebenermaßen, ist auch mir die Premiere des neuen Audi A5 Coupé sehr schwer gefallen. Kein Schmarrn: als nach einer pompös choreographierten Show der neue A5 vor’s Publikum gerollt ist, dachte ich für mich: „Ah, sie zeigen nochmal den alten und dann kommt gleich während der Ansprache der neue eingefahren“. Bis mir auffiel: es ist schon der neue. Und so habe ich mich mit Zeilen über den neuen auch erst einmal zurückgehalten, wollte ihn erst so richtig in freier Wildbahn erleben, bevor ich mir ein Urteil erlaube. Und das war nun soweit.

Lücken-Füllen ist derzeit angesagt, sehr angesagt. BMW zeigte mit dem X6, dass SUVs in Coupé-Form durchaus Abnehmer finden können und schob eine Generation später auch einen kleinen Ableger nach, den X4. Mercedes, die sich gerade jeder noch so kleinen Nische zu bedienen scheinen, konnten da natürlich nicht lange abwarten und zogen nach. Erst mit dem GLE Coupé, welches dem X6 entgegentreten soll, nun mit dem GLC Coupé, welches dem X4 Beine machen soll. Und genau den bin ich gefahren.

Als Motorjournalist und -Blogger ist man viel zu oft versucht, Artikel nach dem Schema „Dinge, die man nicht braucht“ einzuleiten. SUVs, beispielsweise, sind ziemlich unnötig. Verschmelzung verschiedener Fahrzeugklassen – sehr unnötig. Das passt natürlich zur Polemik vieler Autoren in den Kommentarspalten gängiger Magazine und Portale: „Wer braucht schon so viel Leistung?!“ schreiben sie dort alle, wenn das beschriebene Auto mehr Leistung hat, als das eigene oder der Carsharing-Karren, mit dem man sich durch den Stadtverkehr quält. Ich lasse mich selbst oft genug auf diese Form der Polemik ein – außer es geht um Leistung. Davon kann man nie genug haben. Und dann steht ausgerechnet dieses Auto vor mir: das Range Rover Evoque Cabrio. Ein SUV-Cabrio. Mal im Ernst: wer braucht denn sowas?!

April, April, der macht, was er will! Kennen wir. Und so kommt es, dass wir Ende April noch einmal überall Fotos von verschneiten Straßen in unsere Timeline gespült bekommen. Und wer weiß: Klimawandel sei Dank, könnten solche Wetterkapriolen ja vielleicht immer mehr zur Normalität gehören. Was also tun? Die Saisonzulassung beim Sportwagen immer weiter verkürzen? Oder vielleicht einfach einen nehmen, der auch im Schnee noch was kann? So, wie das Jaguar F-Type R AWD Coupé.

Mit bärigem Durchzug beschleunigst Du vom Scheitelpunkt weg. Maximale Traktion, das Heck drückt nach außen. Reifen wimmern. Ein kurzer Impuls auf’s Bremspedal, Einlenken in die große Rechts und Feuer! Gummi löst sich in Rauch auf, der Asphalt wird um einige Schichten französischen Gummis dunkler und ein Kompaktwagen kommt quer ums Eck, wie es ein Kompaktwagen eigentlich gar nicht tun dürfte – bis Ford sich dachte, mal eben alles anders zu machen und den Ford Focus RS auf die Räder gestellt hat.

Die Tachonadel krazt an die 300er Marke, der 11er vor uns setzt den Blinker rechts, gibt die linke Spur frei. Das “S” hinter dem Carrera nützt nicht viel. Denn während sich der freisaugende Boxer mühsam den Weg richtung Vmax hinaufkämpfen muss, rennt unser 605-PS-Monster bis 305 km/h, um dort vom elektronischen Begrenzer eingefangen zu werden. Soll heißen: was der Zuffenhausener mühsam ausquetscht, schüttelt der Ingolstädter dank jüngster Leistungskur lässig aus dem Ärmel: willkommen im Audi S8 plus.