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Kompaktsportler

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Hyundai N – unter dieser Marke arbeitet Hyundai seit geraumer Zeit bereits an einem ersten Performance-Modell, ein Kompaktsportler, der es in sich haben soll und der versammelten Hot-Hatch-Konkurrenz zeigen soll, dass auch die Koreaner wissen, was Fahrspaß bedeutet. Technologien für dieses Modell ist Hyundai bereits eifrig am erproben – unter anderem auch im Dauerlauf des 24h Rennens am Nürburgring.

Dass irgendeiner von euch noch nicht vom Bilster Berg gehört hat, kann ich mir nicht vorstellen. Neben der Nordschleife ist er unbestritten die schönste Rennstrecke Deutschlands und müsste ich ein persönliches Europa-Ranking machen, würde der Bilster Berg wohl immer noch mindestens an 2. oder 3. Stelle landen. Irgendwo mit Ascari, Anglesey und Portimao, wobei es für Portimao halt auch ein wenig Dampf an der Kette braucht, um richtig Spaß zu haben.

Mit bärigem Durchzug beschleunigst Du vom Scheitelpunkt weg. Maximale Traktion, das Heck drückt nach außen. Reifen wimmern. Ein kurzer Impuls auf’s Bremspedal, Einlenken in die große Rechts und Feuer! Gummi löst sich in Rauch auf, der Asphalt wird um einige Schichten französischen Gummis dunkler und ein Kompaktwagen kommt quer ums Eck, wie es ein Kompaktwagen eigentlich gar nicht tun dürfte – bis Ford sich dachte, mal eben alles anders zu machen und den Ford Focus RS auf die Räder gestellt hat.

Ja, so etwas kommt öfters mal vor: es findet eine Fahrveranstaltung ohne mich statt. Das passiert sogar relativ häufig und es ist auch kein Wunder, schließlich bin ich mit meinem kleinen Auto-Blog für so spinnerte Enthusiasten wie euch (ja, das meine ich sehr positiv!) nicht der Nabel der automobilen Berichterstattungswelt. Doch in einem Punkt könnt ihr euch sicher sein: jetzt gerade, in der vergangenen Woche, wäre ich es gerne gewesen! Ford hat in Valencia den neuen Focus RS Mk3 vorgestellt und … ja, ich bin ein wenig verliebt. Oder auch ein wenig sehr viel.

Der Neujahrskater hängt uns allen noch in den Knochen, wie auch der erste Schneefall des neuen Jahres, der auf den deutschen Autobahnen und Flughäfen (nicht wahr, Jens?) schon wieder für Chaos gesorgt hat. Nachdem der Rausch ausgeschlafen und die Berge eingeschneit sind, pilgern die Deutschen wieder: zum Skifahren. Das heißt: hier gibt es auch dieses Jahr wieder ein paar Wintersportler. Auf rädern, selbstredend. Und Allrad muss es dann schon sein. Klar, das will ja auch der gemeine deutsche Autokäufer südlich des Weißwurstäquators, der sich einmal im Jahr, 10 Tage mit der weißen Pracht konfrontiert sieht. Also: Vorhang auf für den VW Golf R!

Testfahrten und Fahrzeugpräsentationen sind so eine Sache. Meistens sind wir Motorjournalisten und Auto-Blogger völlig ratlos. Denn: uns fehlt der Vergleich. Ohne sinnvolle Bezugsgröße sind wir Menschen schon nicht in der Lage vernünftige Schätzungen abzugeben. Noch viel mehr lassen wir uns von völlig wahllosen gedanklichen Ankern beeinflussen. Fragt man eine Person nach der Bevölkerungszahl Afrikas und lässt beiläufig die Zahl 3 fallen, wird die Antwort ziemlich sicher im Bereich der 3 Milliarden liegen. 1,11 Milliarden sind es übrigens.

Sein Vorgänger hatte es ja nicht leicht. Aus dem tollkühnen Vorstandswunsch „Ich will diesen Motor in meinem Golf“ entstand – auch wenn der A3 dann doch der naheliegendere Lösungsansatz war – binnen weniger Monate ein Kompaktsportler. Zugegeben, er konnte nicht auf ganzer Linie überzeugen. Denn, dass diese aus der Not geborene Improvisation freilich nicht so wieselflink ums Eck zirkeln wird, wie man es gerne hätte, war den beteiligten Ingenieuren bereits klar, als sie gerade so, auf Biegen und Brechen, den langen Fünfender in die Fuhre hineintransplantiert haben. Doch auch wenn man sich alle Mühe gab, mit breiteren Reifen und mehr Spurweite an der Vorderachse dem durch die ungünstige Einbauposition geförderten Untersteuern Herr zu werden, hatte der RS3 seinen Ruf als Fahrzeug weg, bei dem man besser ein Amazon-Spar-Abo für Vorderreifen abschließen sollte. Wie, das gibt’s noch nicht?