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In letzter Zeit gab es in der Auto-Blogosphäre ja immer mal wieder etwas darüber zu lesen, wie das Verhältnis von Herstellern und Social Media denn so ist. Ich durfte vor kurzer Zeit bei „Werben & Verkaufen“ in einem Interview meine Sicht der Dinge darlegen. Auch Don Dahlmann hat sich dem Thema angenommen daran gemacht aufzuzeigen, wo die Unterschiede zwischen Bloggern und Print-Journalisten liegen und warum man nicht einfach beide über einen Kamm scheren kann. Im Interview hatte ich ja bereits gesagt, dass es Hersteller gibt, die schon sehr weit sind, einige, die sich langsam herantasten – wenn auch mit gewissen Berührungsängsten. Und dann gibt es auch noch Hersteller, die sich nicht nur zurückziehen, sondern regelrecht verbarrikadieren.

In Bloggerkreisen ist es ein offenes Geheimnis, dass BMW zu eben dieser Reihe an Unternehmen gehört. Versucht man dort als Blogger Kontakt aufzunehmen, stößt man durchgehend auf verschlossene Türen. Robert konnte das nicht so ganz glauben und hat nun mal selber versucht herauszufinden, was es damit auf sich hat – und das offene Geheimnis um BMW wurde auch ihm gegenüber bestätigt. Seine Anfragen liefen völlig ins Leere, Reaktionen blieben aus etc.

Ich hatte selbst auch schon einige Kontaktversuche mit BMW unternommen – ebenfalls erfolglos. Und alle Unternehmen, die eng mit dem Mutterkonzern BMW verzahnt sind, verhalten sich ähnlich. MINI öffnet sich höchstens ganz speziellen Bloggerkreisen (wie bigblogg.com – einem Blog, der sich vor allem dem MINI widmet) und DriveNow, das Car-Sharing Joint Venture von BMW und Sixt – puh, da könnte ich ganze Bücher schreiben von den erfolglosen Versuchen, dort einen Dialog aufzubauen. Lisa und ich hatten mehrfach versucht mal einen Test des Carsharing-Systems zu organisieren, Anfragen wurden völlig ignoriert, falsch interpretiert und letztlich kam man auch irgendwann zum Punkt: „Wir sind eben Premium“. Tja – Blogs passen wohl nicht in das Premium-Image der Marke BMW – glaubt BMW. Dass andere Premium-Hersteller (nennen wir nur mal Porsche, Audi und Mercedes-Benz) auch Blogs einbeziehen legt freilich nahe, dass es hier irgendwie eine Wahrnehmungsverzerrung gibt.

Wie dem auch sei: ich finde es nach wie vor unbegreiflich, dass gerade ein Hersteller wie BMW da noch so große Berührungsängste hat. BMW habe ich immer als sehr innovativ – gerade in Sachen Vernetzung im Auto etc. – wahrgenommen. Zudem bauen sie meiner Meinung nach großartige Autos. Beim „regulären“ Hersteller kann ich die Berührungsängste ja noch nachvollziehen – der Blogger, das fremde Wesen. Aber ein Hersteller wie BMW sollte doch da schon deutlich weiter sein.

Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Es wird beim Robert dazu bestimmt noch etwas kommen – da bin ich mir sicher 😉

Heute mal etwas weniger oktanhaltig, aber nicht weniger spannend: es hat sich ja in den letzten Monaten schon einiges getan, was die Aufmerksamkeit der Industrie uns Auto-Bloggern gegenüber angeht. Škoda hat uns zum Citigo-Fahren eingeladen, Audi bat zur A3 Ausfahrt nach Mallorca und auch mittelständische Edelschmieden, wie ABT Sportsline, haben uns bereits ans Steuer gelassen.

Das, was bisher passiert ist, könnte man vor allem als ein erstes Kennenlernen bezeichnen und ich bin gespannt, wie die Hersteller nun in die nächste Iteration gehen und uns einbinden werden. Trotzdem gibt es aber immer noch Hersteller – man schaue alleine nach Bayern – wo sich irgendwie noch so gar nichts tut. Ich bekam jedenfalls auf WuV.de die Möglichkeit, hierüber zu sprechen und zu zeigen, was schon gut läuft und wo es noch hapert. Ich bin gespannt, was sich bei den Herstellern noch alles tun wird und wie es Bjoern schon formuliert hat: es scheint auf dem richtigen Weg, aber es braucht noch Zeit.

WuV ist übrigens mit über 30.000 Exemplaren das Auflagenstärkste Wochenmagazin im Bereich Marketing und PR. Das Interview findet ihr hier: WuV.de – Selbstbewusste Autoblogger: „Wir sind überzeugt, dass wir einen exklusiven Mehrwert liefern“