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Mercedes-Benz

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Beruflich bedingt bin ich zur Zeit häufiger in Mietwagen unterwegs. Das öffnete mir den Blick auf die Schattenseiten des Automobilbaus, die wir Auto-Blogger und Motorjournalisten, in der Regel verwöhnt von vollausgestatteten Topmodellen, gefahren an den schönsten Orten der Welt, gar nicht kennen. Es war ein harter und unbarmherziger Tritt zurück in die Welt des durchschnittlichen Automobilkäufers. Und die sieht bescheiden aus, wie ich feststellen musste.

Eines muss man Mercedes lassen: die mit dem W 176 eingeleitete radikale Verjüngung der Marke ging man an, ohne sich vor irgendetwas zu scheuen. Und ähnlich konsequent ist man seither auch bei AMG in Affalterbach unterwegs und hat mit dem Mercedes-AMG A 45 eine durchaus recht wilde Variante auf die Räder gestellt. Nur: so ein richter Verkaufskracher will die A-Klasse im Vergleich zu den Vorgängern nicht so ganz sein. Ob’s mit der Modellpflege besser läuft und was der A 45 fahrdynamisch dazugewonnen hat?

Lücken-Füllen ist derzeit angesagt, sehr angesagt. BMW zeigte mit dem X6, dass SUVs in Coupé-Form durchaus Abnehmer finden können und schob eine Generation später auch einen kleinen Ableger nach, den X4. Mercedes, die sich gerade jeder noch so kleinen Nische zu bedienen scheinen, konnten da natürlich nicht lange abwarten und zogen nach. Erst mit dem GLE Coupé, welches dem X6 entgegentreten soll, nun mit dem GLC Coupé, welches dem X4 Beine machen soll. Und genau den bin ich gefahren.

Innovationen werden in der Automobilindustrie bisweilen gern von oben gestreut: das Topmodell ist Innovationsträger und Stück für Stück werden die Technologien dann über die kleineren Baureihen gegossen. Immer wieder gibt es aber kleine Ausnahmen von dieser Regel. So wie es Mercedes nun mit der neuen E-Klasse macht – und die S-Klasse bisweilen ganz schön alt aussehen lässt.