Die Familie des Audi A3 wächst immer mehr. Nachdem es in der neuen Generation endlich auch wieder eine A3 Limousine gibt, hat es auch das alt-bekannte Cabrio wieder in die Baureihe geschafft. Aber, etwas ist anders: beim ersten Blick fällt schon auf, dass das alte A3 Cabrio eher ein Kurzheck-Cabrio war, das neue hingegen wirkt irgendwie erwachsener und länger. Kein Wunder, denn das neue Audi A3 Cabriolet baut auf der Limousine auf – eine gute Entscheidung, wie ich während meiner ersten Ausfahrt an der Côte d’Azur erfahren konnte. 2014 Audi A3 CabrioletWichtige Unterschiede kann man dabei alleine im Design festmachen. Die Vorgängerversion des A3 Cabriolet basierte auf dem A3 in seiner typischen Kompaktversion. Beim Cabrio sorgte dies für ein kurzes „Bürzelheck“. Sicher ist es Geschmackssache, was man nun präferiert, das etwas längere Heck des neuen Cabrio gefällt mir aber deutlich besser – und ich mochte das Kurzheck des alten Cabrio. Das liegt allem voran an der insgesamt sehr gelungenen Designsprache des neuen A3 8V, insbesondere aber an der schön klar ausgeformten Schulterlinie des neuen Cabriolet. Diese zieht sich nach hinten kräftig breiter werdend bis zum Heck durch und mündet auf der Oberseite des Kofferraumdeckel in einer formschönen Abrisskante.

2014 Audi A3 Cabriolet

So oft ich Audi auch immer wieder für das grundsätzlich eher wenig mutige Design kritisiere, muss ich auch immer wieder den Hut ziehen, wie viele schöne Details sich vor einem auftun. Insbesondere auf dem geraden Heckdeckel wirkt diese Abrisskante wunderschön. Oder etwa die mit einem Knick nach innen gezogenen Kotflügel, ein feines Detail welches Can und mich gleichermaßen begeisterte, welches die Kotflügel des A3 Cabrio schön kräftig und weit ausgestellt wirken lässt, ohne dass die Räder darin verloren gehen. Schön, sich auch für solche Details mal Zeit zu nehmen, aber das ist auch der Vorteil, wenn man mit jemandem wie Can unterwegs, der nunmal auch ein Auge für Design hat. Was er zum A3 Cabriolet zu sagen hat, lest ihr aber auch besser selbst.

2014 Audi A3 Cabriolet

Unter dem Blechkleid haben wir ansonsten vor allem gewohnte MQB-Kost. Der Modulare Querbaukasten aus dem VW Konzern stellt also auch für das A3 Cabriolet die Grundlage. Damit einher geht eine Gewichtsersparnis von einigen Dutzend Kilo im Vergleich zum Vorgänger. Ansonsten setzt das neue A3 Cabriolet aber auf altbewährte Zutaten. Das wichtigste: ein Stoffverdeck, noch immer. Man verzichtet auf den Trend zum faltbaren Stahldach und genau das steht dem Auto richtig gut.

2014 Audi A3 Cabriolet

Das Verdeck lässt sich bis zu 50 km/h öffnen und schließen. Besonders punkten kann es vor allem auch beim Geräuschkomfort. So lässt es sich mit dem A3 auch bei geschlossenem Verdeck wunderbar beruhigt reisen, dazu passt auch der hohe Sitzkomfort dank der umfangreichen Einstellmöglichkeiten. Wer das Verdeck des A3 noch ruhiger haben möchte, oder den A3 optional mit Bang & Olufsen Soundsystem perfekt genießen möchte, der kann auch noch das Akustikverdeck dazubestellen.

2014 Audi A3 Cabriolet

Auf kurvigen Küstenstraßen oder in den Bergen der französischen Seealpen die Sonne zu genießen, wird im A3 Cabrio auch dank des Fahrwerks zur Freude. Gewohnt untersteuernd zieht sich das Cabrio flink durch die Kurven – Spaß macht’s trotzdem. Dabei liegt der Ingolstädter immer noch sehr souverän auf der Straße, der Dank geht an den gewachsenen Radstand und die größere Spurweite. Auch beim Motor hat der Kunde gewohnt breite Wahl, sei es der 1.4 Liter TFSI, ein kleiner und ein großer Diesel oder der große Benziner in Form des 1.8 Liter TFSI mit 132 kW (180 PS). Letztgenannter wäre meine favorisierte Wahl. Den 1.4 Liter Benziner bin ich nicht gefahren und kann mir daher kein Urteil erlauben. Den Diesel hingegen schon und klar: er ist sicher der vernünftigere Motor, aber so richtig warm will ich mit ihm im Cabriolet nicht werden: Vorbeifahrten an Mauern, Leitplanken und Felsen werden immer durch ein nerviges Dieselrasseln begleitet und die Charakteristik des 2-Liter Selbstzünders mit 110 kW (150 PS) will auch nicht so recht zu dem eines Cabriolets passen, da passt ein drehfreudiger Benziner mit Kraft in allen Lebenslagen einfach besser. Einen umfangreicheren Eindruck zu den Triebwerken konnte ich bereits zum „normalen“ A3 beschreiben.

2014 Audi A3 Cabriolet

Beim Getriebe lässt Audi seinen Kunden – wie üblich – die Wahl zwischen DSG und Handschaltung. Ganz klar, ich würde das DSG bevorzugen, auch wenn die Schaltung gut in der Hand liegt und angenehme Schaltwege hat – das DSG macht’s einfach besser und lässt sich, will man einfach nur mal cruisen, bequem in den Automatikmodus schalten. Für Menschen, die das A3 Cabrio gerne als Alltagsauto verwenden möchten oder auch mal den Winter offen genießen möchten, gibt es gleich zwei gute Nachrichten: das Audi A3 Cabrio gibt es nämlich auch mit quattro-Allradantrieb und vor allem einem Nackenfön, der störende Zugluft vermeidet und den Nacken wärmt. Einziger Nachteil: der Nackenfön ist auf höchster Stufe relativ laut, ab 50 km/h fällt das aber kaum noch auf.

Einen schönen Eindruck vom A3 Cabriolet mit allen wichtigen Infos zu Features und Ausstatung liefern euch auch Jens und Jan mit ihrer Vorstellung bei Ausfahrt.tv:

Fazit

Das Audi A3 Cabriolet ist vor allem eines: schön! Die klare Linienführung, die feinen Details, damit ist das Cabriolet ein echter Hingucker und wirkt – gerade offen – dank der versenkten Überrollbügel ganz fantastisch. Die Seitenlinie ist mehr als gelungen, der Komfort – typisch für den A3 – sehr hoch und das Verdeck zum Glück aus Stoff. Kritik? Schwierig hier etwas zu finden, im Zweifel scheibt man es auf den Preis: der von mir bevorzugte 1.8 TFSI wird wohl um die 45.000 € kosten, los geht es mit dem kleinsten Benziner immerhin bei mindestens 30.500 €.

2014 Audi A3 Cabriolet

Andere Blogger vor Ort beim Audi A3 Cabriolet

Fotos: Can Struck

Disclosure zur Transparenz

Ich wurde von Audi nach Monaco eingeladen. Reisekosten, Verpflegung und Übernachtung wurden von Audi übernommen. Der Text spiegelt meine persönliche Meinung wieder.


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

Schreibe einen Kommentar