Alfa Romeo – der Name steht immer schon für besonders emotionale Fahrzeuge. Jeremy Clarkson von Top Gear sagte einst, man sei kein echter Petrolhead, wenn man nie einen Alfa besessen hat. Besessen habe ich keinen, gefahren schon. Nämlich die Alfa Romeo Giulietta – eine rassige Dame. Und wenn wir schon bei Herzen, Emotionen und rassigen Damen sind: Herzen wollen bekanntermaßen erobert werden, Charakterstärke tut da etwas zur Sache. Und ob die Chemie zwischen der Giulietta und mir gepasst hat, das könnt ihr nun nachlesen.

Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM 16V TCT

Design

Der Giulietta auf den ersten Blick zu verfallen ist nicht schwierig. Klar, auch sie ist wieder ein Auto, das nicht jedem gefallen will. Insofern ist das Design auch hier mal wieder strittig – aber das ist auch gut so. Ich brauchte damals meine Zeit, bis ich mich an die Front, die mich früher mal an eine Eule erinnerte (fragt besser nicht), gewöhnt habe. Inzwischen gefällt mir die Giulietta aber unglaublich gut. Die zwischen Scheinwerfern und Alfa-typischen Kühlergrill abfallende Motorhaube oder die besonders außergewöhnlichen Rückleuchten im – so nenne ich es einfach mal – „Schnecken-Design“. Sie gefällt mir, verbindet das rassig sportliche eines Alfas mit der graziösen Eleganz einer feinen Dame.

Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM 16V TCT

Die Lackierung in „Grigio Antracite“ passt dazu bestens, um den sportlich eleganten Charakter der Giulietta zu untermauern. Die 18-Zöller „Superclassic“ erinnern an alte Alfa-Sportwagen und passen dazu hervorragend. Ob es wirklich 18er sein müssten, sei einmal dahin gestellt, aber auch bei der deutschen Konkurrenz gibt es in Sachen Felgengrößen ja derzeit einen wilden Trend nach oben. Mit dem aufpreispflichtigen Sportpaket kommen darüberhinaus übrigens auch noch rot lackierte Bremssättel dazu, welche die – ebenfalls aufpreispflichtige – bessere Brembo-Bremsanlage angemessen nach außen präsentieren sollen. Nun ja.. Ausstattung hin oder her: die Giulietta habe ich rein vom Aussehen bereits ins Herz geschlossen. Aber wir wollen ja mal nicht zu oberflächlich sein, denn die Giulietta hat unsere Beziehung gerne mal ein wenig auf die Probe gestellt.

Ausstattung und Innenraum

Es ging bereits bei der Testwagenabholung los: irgendwie hatte ich das Gefühl, etwas seltsam zu sitzen. Aber gut, ich bin gerade erst aus dem Honda Civic umgestiegen. Die Sitzposition in der Giulietta ist eben deutlich tiefer. „Egal“, dachte ich mir, „du wirst schon noch deine Sitzposition finden, sind ja noch 2 Wochen“ (Anmerkung: ich fand sie nicht). Also erst einmal das Navi eingeschaltet, um mich und die Giulietta von Frankfurt nach München navigieren zu lassen. Da folgte aber auch schon der nächste Schock: das Navigationssystem hatte es nicht nur binnen Sekunden geschafft, sich auf Platz 1 meines Rankings der unschönsten Navigationssysteme zu katapultieren, die Bedienung erwies sich auf den ersten Blick mit den auf dem (sehr schönen) Armaturenbrett verbauten Knöpfen, Schaltern und Drehrädchen als sehr umständlich. Sollte diese hübsche Dame etwa eine „ewig gestrige“ sein und kein Interesse an den modernen Freuden der Technik haben? Über einige Umwege gelang mir dann aber schließlich die Navigation.

Unschönes und klapperndes Navigationssystem

Nächster Job: Musik für unser Date! Vorhandene AUX- und USB-Schnittstellen nahmen wir ein wenig die Angst, meine neue Flamme könnte vielleicht etwas zu technikfremd für mich sein. Also USB Stick rein und die Musik lief auf Anhieb. Nach den ersten zurückgelegten Metern machte sich aber auch hier wieder Ernüchterung breit: für jede Navi-Ansage wird die Musik uncharmant unterbrochen. Und das nicht in einem „engen Zeitfenster“. Ganz plötzlich geht die Musik aus, es vergehen gefühlt 1-2 Sekunden, bevor dann eine unverständliche Ansage in gebrochenem Deutsch den nächsten Richtungsbefehl durchgibt, als wäre er durch 15 Telefonhörer geschleift worden. Die feine Dame hat wohl doch Charakterschwächen. Ganz alleine ihr soll ich gehorchen, da wird Musik nebenher nicht geduldet. Im Stadtverkehr, wenn im kurven Abstand eine Ansage auf die nächste folgt, kann das doch schon einmal arg die Nerven strapazieren. Und so hat die Italienerin mit dem eigenwilligen Charakter das Spiel um die exklusive Aufmerksamkeit gewonnen: genervt von den ständigen Unterbrechungen habe ich die Musik ausgeschaltet. „Ein fordernder, starker Charakter also“, dachte ich so für mich. „Nichts womit man sich nicht einlassen könnte.“

Spielt die Musik mal an einem Stück, wird man von einem ausreichend guten Klang aus der BOSE-Anlage belohnt. Aber auch das ging nicht ohne Hürden: zuerst wollte die Giulietta mir den Spaß am Musikhören nämlich durch ein fürchterliches Kratzen und Verzerren rauben. Erst über Umwege kam dann die Lösung mit Abhilfe eines Software-Tools, das den Lautstärkepegel der Musikdateien reduziert und so dieses Übersteuern am Audioeingang eliminiert. Ärgerlich, so etwas machen zu müssen, vor allem dann, wenn sich das Radio auch noch bei der Akzeptanz des USB-Sticks als wählerisch erweist. Aber zu den Feinheiten werde ich noch gesondert etwas schreiben, um anderen begeisterten Alfisti schnelle Abhilfe zu bieten.

Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM 16V TCT

Denn ansonsten konnte die Alfa-Romeo Giulietta in ihrem Innenraum mein Herz wieder und wieder berühren: fein gearbeitete Ledersitze mit roten Nähten und wunderschönem Design, das sehr schön stufig abgesetzte Armaturenbrett mit seinen schön eingearbeiteten Lüftungsdüsen oder die schöne, geschwungene blau-graue Zierleiste in gebürsteter Aluminium-Optik und die darunter liegenden Schalter für Nebelscheinwerfer, Zentralverrieglung usw., welche an historische Rennfahrzeuge erinnern. Mit all diesen Details weiß die Giulietta im Innenraum durchaus zu überzeugen. Das Finish hingegen offenbart bei genauerer Betrachtung die ein oder andere Schwäche: rasselnde Innenverkleidungen oder der klappernde Schwenkmonitor vom Navigationssystem sind nur zwei Beispiele. Die im angeschnallten Zustand auf Grund der Gurtbefestigung unmöglich erreichbare Rückenlehnenverstellung ein anderes. Wer sich mit solchen Dingen abfinden kann, findet ein Auto vor, das selbst in der Kompaktklasse einen solch einzigartigen Stil ausdrückt, wie man ihn von teuren italienischen Sportwagen erwartet. Das hat mich seinerzeit beim MiTo beeindruckt und das tut es auch heute bei der Giulietta.

Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM 16V TCT

Immerhin kann sie vor allem aber auch in einer Kategorie punkten, die vielen Kompaktwagen zum Verhängnis wird: die Übersichtlichkeit ist nämlich hervorragend. Ich muss zugeben, den Schulterblick nach links habe ich schon fast wieder verlernt, einfach weil man den in den wenigsten Autos noch machen kann. Dicke B-Säulen, winzig kleine Seitenscheiben im Fond – all das sind Gründe, warum man „hinten links“ nichts mehr sieht. In der Giulietta ist das aber kein Problem und auch die Übersichtlichkeit nach hinten ist kein Problem. Und wer hier wider erwarten Probleme bekommen sollte, kann ja auch noch auf die Einparkhilfen zurückgreifen.

Antrieb

Unter dem eleganten Blechkleid steckt bei der rassigen Italienerin ein für ihre Gesellschaft eher untypisches Herz. Ein 2.0 Liter Turbodiesel sorgt für die nötige Bewegung und 125 kW (170 PS) leistet er. Je nach Modus im Fahrdynamikschalter „D.N.A.“ leistet der zwischen 320 und 350 Newtonmetern Drehmoment. Das ist ganz ordentlich und entsprechend schön war auch der Vortrieb. Überhaupt konnte mich der Motor in fast jeder Hinsicht überzeugen. Die Lautstärke ist angenehm, der Motor ist, insbesondere für einen Diesel, äußert drehfreudig (das bis 4.500 U/Min reichende Drehzahlband wird im Nu erklettert) und auch das Ansprechverhalten ist großartig. Ein kurzes Turboloch ist zu spüren, das liegt aber mit den Wettbewerbern gleichauf. Zudem lässt sich die Charakteristik des Motors über das DNA System schön einstellen. Im Normalen Modus sorgt eine deutlich linearere Gaspedalkennlinie und ein progressiveres Turbo-Kennfeld für einen angenehmen Leistungsaufbau, während im Dynamic-Modus bereits untenherum der Drehmoment-Hammer geschwungen wird und im Overboost auch kurzzeitig 30 NM mehr Drehmoment anliegen.

Aber auch der Motor wäre wohl für einen Alfa untypisch, wenn er nicht mit einer Besonderheit „glänzen“ würde. Das nämlich ist das Trinkverhalten. Nun bin ich üblicherweise natürlich nicht langsam unterwegs. Aber selbst bei ruhiger Langstreckenfahrt, war von einem Verbrauch unterhalb der 7 Liter nur zu schwer zu erreichen. Und das mit einem Diesel. Bei ambitionierterer Fahrweise waren Verbräuche von über 10 Litern ebenfalls kein Problem.

Selbstverständlich, ein Alfa Romeo ist eben ein Fahrzeug für das sportliche Fahren, die sportlichen Gene sind in einem Alfa tief verwurzelt, alles andere wäre Blasphemie. Von einem modernen Diesel hätte ich aber erwartet, eine höhere Bandbreite an Fahreigenschaften abdecken zu können. Nichtsdestotrotz: der Motor fuhr sich wirklich geschmeidig und sportlich zugleich, insofern könnte ich zumindest für „meinen Einsatzzweck“ eines Autos an dieser Stelle ein Auge zudrücken.

Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM 16V TCT

Aber überhaupt ist nicht nur der Dieselmotor etwas, das man von einem Alfa nicht erwartet: die Alfa Romeo Giulietta wurde im Testwagen nämlich mit einem Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet, um die Verbindung zwischen Rädern und Motor herzustellen. Das bei Alfa Romeo „TCT“ genannte Getriebe ist ein neuerlicher Versuch, der Meute der Alfisti die komfortablen Möglichkeiten des Verzichts auf Handschaltung näherzubringen. Die bisherigen Versuche mit konventionellen Wandlerautomaten scheiterten dabei ebenso konsequent, wie die Einigung der Staatengemeinschaft auf gemeinsame Klimaschutzziele. „Ein Alfa ohne Handschaltung? Wo bleiben denn da die Emotionen?“ – so und ähnlich wurde Alfa Romeo für bisherige derartige Versuche abgestraft und so ist der neuerliche Versuch mithilfe eines Doppelkupplungsgetriebes sicher als mutig aber meiner Meinung nach als richtig zu bennen. Das TCT, eine Abkürzung für „Twin Clutch Technology“, ist eine völlige Eigenentwicklung der Getriebeabteilung des Fiat-Konzernes. Sechs Gangstufen stehen dem Piloten dabei zur Auswahl, welche von zwei Trockenkupplungen sortiert werden. Das bringt im Vergleich zu im Ölbad laufenden Kupplungen einen Verbrauchsvorteil, ist auf Grund des fehlenden Öles wartungsfrei und auch einige Kilo leichter. Dafür ist ein solch trocken laufendes Doppelkupplungsgetriebe aber in seiner Belastung eingeschränkt und ist folglich nur bis 350 NM Drehmoment ausgelegt – immerhin 100 NM mehr als das vergleichbare Getriebe aus dem VW Konzernregal.

Alfa Romeo Giulietta "D.N.A."

Viel spannender aber ist nun die Frage, wie gut das TCT Getriebe arbeitet? Um es kurz zu machen: gut! Gerade aus dem Blickwinkel betrachtet, dass man hier in der Entwicklung noch so früh am Anfang steht im Vergleich zum DSG-Spezialisten VW, konnte ich keine nennenswerten „Ungereimtheiten“ im Vergleich zu anderen DPK-Getrieben feststellen. Schaltwechsel gehen sehr schnell von der Hand, der Befehl wird unmittelbar nach dem tippen der meiner Meinung nach zu kurz geratenen Schaltwippen umgesetzt. Lediglich bei Herunterschalten geht das Getriebe weniger verschliffen ans Werk: während die Konkurrenz mit präzisen Zwischengasstößen die Drehzahl angleicht und ein schnelles Einkuppeln ermöglicht, wird in der Giulietta die Drehzahl gefühlt langsam von unten heraus angeglichen, die Kupplung kurz schleifen gelassen und erst dann ist der Kraftschluss vollkommen. Besonders bemerkbar machte sich das aber lediglich bei Autobahnetappen. Im Stadtverkehr war das TCT bei extrem niedrigen Drehzahlen im Stau bisweiligen etwas ruppig und forsch, aber ich gehe hier einfach mal davon aus, dass in den nächsten Monaten noch einiges in dieser Hinsicht passieren wird – zum größten Teil sind das ohnehin nur Softwareseitige Parameter, welche hierauf Einfluss nehmen.

Bleibt nun also die Frage, ob ich mit dieser Motor-/Getriebe-Kombination warm wurde? Ja, wurde ich! Ganz einfach! Ich habe zu keinem Zeitpunkt vermisst, einen Benziner unter der Haube zu haben, ich habe mir zu keinem Zeitpunkt gewünscht, unbedingt einen Handschalter fahren zu müssen. Das TCT macht einen guten Job und die Fahrleistungen des JTDM Dieselmotors konnten sich auch sehen lassen: Landstraßentempo ist in gerade einmal 7,9 Sekunden erreicht, der Vortrieb endet erst bei 218 km/h – tatsächlich waren lagen sogar knapp weniger als echte 230 km/h an. Zudem hat das TCT sich selbst auf schwierigen Bergetappen quer über die Alpen beweisen müssen und bestand – was will man also mehr?

Fahrwerk

Über das Fahrwerk hatte ich ja bereits im sportlichen Einsatz ausführlich berichtet und ein „fahrdynamisches Zwischenfazit“ abgegeben. Daher möchte ich hier nicht viele Worte darüber verlieren. Die Giulietta stand jedenfalls sicher und elegant auf den Beinen. Hatte sich erst einmal an ihr Schuhwerk gewöhnt, ließ sie sogar gerne einmal ihr wohlgeformtes Hinterteil tanzen. Auch auf langen Autobahnetappen blieb sie ruhig und komfortabel, drängte sich nicht auf und wenn man einmal kräftig die Reissleine ziehen musste, wusste sie, dass ihr Lenker es bevorzugt ruhig in der Spur zu bleiben. Auch das Abrollen geschah sehr angenehm. Höchstens Kritik hinsichtlich des Zusammenspiels der Zug- und Druckstufe muss sie sich gefallen lassen – das führte bisweilen auf weiten Bodenwellen zu 2-3 Nachschwingern, welche als störend empfunden wurden. Zusätzlich hat sich die Giulietta im Dynamic-Modus des Fahrerlebnisschalters DNA bei Kurvenfahrten über Schlaglöcher oder andere kurze Fahrbahnunebenheiten gerne nach außen versetzt.

Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM 16V TCT

Wo genau nun der Vorteil der aufpreispflichten Brembo-Bremsanlage zu sehen war, war mir nicht ganz klar. Möglicherweise ist die Bremsleistung etwas besser – hier fehlt mir der Vergleich. Aber auch die Bremsanlage war beim konsequenteren Einsatz nicht einem nachlassenden Druckpunkt gewappnet. Unterm Strich aber kann man das Gesamtkonstrukt „Fahrwerk“ als sehr gelungen bezeichnen, denn der Spagat zwischen Eleganz und Sportlichkeit ist nicht immer einfach, funktioniert in der Giulietta aber erstaunlich gut.

Fazit

Die Alfa Romeo Giulietta ist eine feine Dame. Und vor allem ist sie eines: charakterstark. Man kann die schwächen, die sie zu diesem besonderen Charakter machen nun lieben oder hassen. Mich brachten sie oft auf die Palme, nach kurzer Zeit gewöhnt man sich aber dann doch daran – vielleicht gerade deshalb, weil die Giulietta immer wieder mit ihrer Eleganz und ihrem Stil begeistert. Ob nun gut oder schlecht: einige der genannten Mängel gehören sich für ein modernes Auto eigentlich nicht. Und doch, werden nun viele Alfisti sagen, sind es gerade solche Punkte in Verbindung mit der Leidenschaft, die die Giulietta ausstrahlt, welche einen Alfa Romeo zu einem Alfa Romeo machen. Objektiv betrachtet müsste ich also nun sagen: Die Alfa Romeo Giulietta hat Schwächen und einige Kritikpunkte, die sich heutzutage einfach kein Thema mehr sein müssten. Subjektiv muss ich aber sagen, dass all das die Giulietta zur Giulietta macht. Wenn ich auch hin und wieder mit ihr geschimpft habe, haben wir uns immer wieder vertragen und sie wusste mein Herz mit ihrem besonderen Charakter zu erobern. Aber nicht nur mein Herz konnte sie erobern. Meine Freundin war nämlich noch weniger aus dem Auto zu bekommen, als ich und wollte bei jeder Gelegenheit selbst hinter’s Steuer. Tja.. wo die Liebe eben hinfällt.

Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM 16V TCT

Worin sie besticht

Design ist nicht messbar. Aber gerade das Design, die Liebe zum Detail und all die schönen Schokoladenseiten, innen und außen, locken einen immer wieder in die Giulietta. Dazu ist der Motor – vom Verbrauch einmal abgesehen – ein klasse Triebwerk und zusammen mit dem TCT Getriebe die ideale Kombination aus Komfort und Sportlichkeit – ideal für einen Alfa und an der Software zur Getriebesteuerung lässt sich ja auch noch weiter feilen.


Worin sie nicht überzeugt

In Sachen Infotainment kann man es schon fast als Unverschämtheit empfinden, was man in einem gut 40.000 € teuren Fahrzeug geboten bekommt. Katastrophale Pixelgrafiken, schlechte Bedienführung und einige wenig durchdachte Bedienkonzepte, welche die Menüführung zur Qual machen, sind einfach nicht angemessen – gerade bei einem System, für das 1.700 € verlangt werden. Es passt einfach nicht zum sonst so eleganten Auftritt der Giulietta und passt auch sonst nicht in ein modernes Auto.

Technische Daten

Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM 16V TCT

Motor Bauart:
Reihenvierzylinder Dieselmotor mit Common-Rail Direkteinspritzung
Hubraum:
1.956 cm³
Leistung:
125 kW / 170 PS bei 4.000 U/Min
Drehmoment:
350 NM bei 4.300 U/Min
Höchstgeschwindigkeit:
218 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h):
7,9 Sekunden
Verbrauch städtisch / außerstädtisch / kombiniert:
5,3 l / 4,0 l / 7,9 l Benzin
Grundpreis Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM 16V:
28.900 €
Testwagenpreis:
38.525 €
Testverbrauch:
9,2 Liter / 100 km
Leergewicht:
1.410 kg
Max. Zuladung:
430 kg
Abmessungen (Länge/Breite/Höhe):
4,351 m / 1,798 m / 1,554 m

Weiterführende Links


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

1 Kommentar

  1. Mein Fazit: Ein optisch gelungenes, technisch katastrophales Auto…
    Hier zeigt leider Alfa wieder mal, warum die Nähe zum Fiat-Konzern manchmal auch problematisch sein kann. Ich war bei einer Präsentation am Nürburgring in Rahmen der Blanc Pain GT Veranstaltung dabei und Alfa stellte insgesamt 6 Giuliettas zur Verfügung, um unter Anderem die Medizinische und Organisatorische Versorgung während des Wochenendes zu unterstützen. Leider hatten wir ebenfalls die besagten Probleme mit der Bedienung, auch die Fahrten mit dem Diesel in Verbindung mit dem TCT forderten einiges an Nervenstärke.
    Ein Fahrzeug fiel mit komplettem Elektronikversagen aus. Das Cockpit leuchtete wie ein Christbaum und der Wagen ließ sich nicht mehr starten.
    Die ebenfalls beobachtete Ruppigkeit des Getriebes im Stadtverkehr und die teilweise sinnfrei erscheinenden Schaltvorgänge im Automatikmodus machten mir jeglichen Fahrspass zunichte. Der Motor an sich ist toll, zieht sehr gut, den Verbrauch habe ich bei flotter Fahrweise um 9 l eingependelt. Bei ruhiger Autobahnfahrt konnte ich ihn jedoch auf knapp 6,5 l setzen, das können andere 2 Liter Dieselmotoren der 170 PS Klasse deutlich besser. Beispiel Golf 6, hier waren es 4,3 l/100 km.
    Das Entertainment ist ein Thema für sich, probier bitte mal die Integration eines Apfel-Mobiltelefons 😉 über Bluetooth, leider wurde meins nicht erkannt, in keinem der Autos.
    Weder für die Freisprecheinrichtung, noch für die Musik. Und mich würde interessieren, ob die im Navigationsmenü befindlichen Schreibfehler („Strase“) noch existieren… 😉 Ich hatte einen Alfa-PR Menschen deutlich darauf hingewiesen…
    Ansonsten fand ich das Auto an sich sehr schön, die Optik ist in meinen Augen sehr gut gelungen, die Technische Seite erscheint mir zu wenig erprobt und ausgereift. Ich pflichte euch bei, dass man diese Probleme aber über die Zeit in den Griff bekommen würde.

    Grüße aus Odenthal, Guido

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