Ab und zu passiert es ja immer noch, dass ein neues Blog das Licht der Auto-Blog-Landschaft erblickt. Philip hat seinen Blog schon ein paar Tage am Start und wir stehen schon seit einiger Zeit immer mal wieder im Austausch. Und weil er sich gerade auch mit der technischen Seite sehr gern auseinandersetzt, habe ich ihn gefragt, ob er sein Blog nicht auch mal euch Nerds vorstellen möchte. Neben seiner Geschichte über sein Blog, habe ich unten auch noch ein paar Fragen an ihn gerichtet..

Philip’s Auto-Blog findet ihr unter philipsautoblog.com – schaut also unbedingt mal rein. Und jetzt, Vorhang auf für Philip!

Philip's Auto-Blog

Eigentlich war es gar nicht meine Idee. Tatsächlich hat meine Freundin mich dazu gebracht mit dem Bloggen anzufangen.
Man kann sich das ungefähr so vorstellen:

Ich: „…und über die Welle wird die Kraft auf das Verdichterrad übertragen. Das saugt die Luft über die Ansaugung an, verdichtet sie und presst sie dann durch den Ladeluftkühler in den Brennraum.“
Sie: „Schatz? Ich hör Dir immer gerne zu..aber es kommt auch auf die Themen an. Das interessiert mich einfach nicht. Schau mal..ich hab doch einen Blog. Wie wäre es, wenn du auch anfängst? Die Leute haben dann wenigstens die Wahl, ob sie sich das antun wollen.“

Und so fing es an. Darf ich mich kurz vorstellen? Mein Name ist Philip, ich studiere Kraftfahrzeugtechnik und bin autoverstrahlt. Ich habe schon immer gerne Leuten etwas über Technik und Eigenheiten verschiedener Fahrzeuge erzählt. Das Blöde ist, dass die meisten Leute in meinem Umfeld das nur bis zu einer gewissen Grenze wissen wollen oder aushalten. Also habe ich, oder besser gesagt meine Freundin sich gedacht: Warum nicht aus der Not eine Tugend machen und Leute unterhalten, deren Schmerzgrenze wesentlich höher liegt, oder die, so wie ich, vielleicht gar keine haben? Also fing ich an, mir diverse Blogs anzuschauen. Der weitaus größte Teil beschäftigte sich fast ausschließlich mit dem Testen verschiedener neuer Fahrzeugmodelle. Dann gab es wieder welche, die ausschließlich Technik behandelten.

Philip Häuser von Philip's Auto-Blog

Ich wollte einen Mittelweg finden und beschloss, meinen Blog möglichst breit aufzustellen, sodass für jeden etwas dabei ist. Dabei kommt mir meine Studienrichtung natürlich auch zu Gute. Von Basics á la „Wie funktioniert ein Motor überhaupt?“, über technische Tiefgänge wie bestimmte Motorenkonzepte bis hin zu Interviews mit Tunern und technischen Erklärungen wie etwa, wie man einen Motor aufbohrt und was das bringt, ist alles dabei oder wird noch kommen. Ich habe viel vor und nehme mir auch gerne die Zeit, damit mindestens einmal pro Woche ein Artikel erscheint. Natürlich teste ich auch gerne Autos. Da mein Blog aber noch relativ klein ist, werde ich reichweitenbedingt von den Herstellern übergangen. Das nehme ich ihnen nicht übel. Sie wollen schließlich auch etwas dafür haben, dass Sie die Autos von der einen Ecke Deutschlands in die andere bringen und sie anschließend auch wieder abholen. Da meine Leserzahlen aber noch relativ gering sind, ist das noch nicht der Fall.

Die eigentliche Motivation hinter meinem Tun ist aber nicht irgendwann Autos zu bekommen oder großartig bekannt zu werden. Das, worauf es mir eigentlich ankommt ist, dass ich Leuten, die genauso drauf sind wie Sebastian, Ich und viele andere, eine angenehm zu lesende, interessante und aufschlussreiche Lektüre bieten kann. Ich bin mit viel Herzblut dabei und wenn meine Leser Wünsche äußern, ob ich die ein oder andere technische Sache erklären kann, setze ich diesen Wunsch auch gerne um. Das Schönste ist für mich immer, wenn ich sehe, dass viele Menschen sich für meinen Blog interessieren und ihn lesen.
Wenn ihr Lust habt, schaut mal rein. Ich freue mich drauf.

Meine Fragen an Philip:

Philip, als Student ist das Budget sicher nicht das dickste: was fährst du denn zur Zeit und unter welchen Umständen hast du dich für das Auto entschieden?
Ich habe mir vor ein paar Monaten einen KIA pro Cee´d 2.0 CRDI gekauft. Davor hatte ich einen Alfa, der aber selbst piano gefahren mindestens 9 Liter Super wollte. Für einen 120 PS Sauger einfach zu viel. Das Verbrauch/Leistungsverhältnis muss stimmen und das hat es in diesem Fall nicht. Da zur gleichen Zeit auch noch der Diesel so günstig war, habe ich nach Dieseln geschaut. Am Ende wurde es der KIA, den ich ursprünglich gar nicht auf dem Zettel hatte. Ich hab ihn gesehen und dachte: Der ist es! Dann bin ich 600km hin gefahren, was ich aus verschiedenen Gründen nie wieder mache ( 😉 ) und hab ihn gekauft. Bis jetzt bin ich auch sehr zufrieden.

Philip's Alfa

Worauf kommt es Dir beim Autofahren am meisten an?
Vor Allem auf die Emotion. Deswegen war der Schritt zum Diesel auch ein schwerer. Nur sehr, sehr wenige Diesel bieten Emotion und der KIA gehört nur sehr bedingt dazu. Ich will im Auto Spaß haben. Handling, Emotion, Sound und erst viel später kommt der Verbrauch. Aber als Student muss man eben vernünftig sein. Sonst würde ich jetzt wahrscheinlich einen E36 328i fahren. 😉

Du weißt ja: meine Lieblingsstrecke ist die Nordschleife, dicht gefolgt vom Bilster Berg. Warst Du schon mal auf einer der beiden Strecken?
Die Nordschleife ist auch mein Lieblingsplatz auf Erden, auch wenn ich noch nie selbst gefahren bin. Den Bilster Berg habe ich noch nie gesehen. Die Nordschleife besuche ich zu großen Events, wie dem 24h-Rennen oder dem Oldtimer Grand-Prix. In puncto selbst fahren sind 2 Hürden problematisch: Die erste ist die Entfernung mit über 500km und die zweite ist immer die Angst, das Auto zu schrotten. Egal ob verschuldet oder unverschuldet. Womit wir wieder beim Thema Geldmangel bei Studenten wären. Aber irgendwann in naher Zukunft fahre ich 100%ig mal ein paar Runden und ab dann wird es mich sowieso nicht mehr loslassen. Vielleicht kann ich Sebastian ja sogar als persönlichen Fahrlehrer gewinnen 😉

Angenommen Du hättest den Wunsch frei für exakt ein Auto (ob neu oder alt) – das du aber natürlich im Anschluss nicht verkaufen darfst und du dürftest auch nur dieses eine Auto besitzen und bewegen („du sollst keine anderen Götter neben mir haben…“ 😉 ): welches EINE Auto wäre das?
Wenn Du mir diese Frage irgendwann in den letzten 2-3 Jahren gestellt hättest, wäre die Antwort immer dieselbe gewesen: BMW M4! Ich mag die martialische Form. Ein Auto sollte einem schon Angst machen, wenn man es nur im Rückspiegel sieht und das erfüllt der M4 mit seinem optischen: „Zieh bloß Leine!“ sehr gut. In den letzten paar Wochen hab ich mich aber irgendwie in den BMW M6 verliebt. Ich verstehe nicht warum. Es rangiert in puncto Unvernunft nur ganz knapp hinter dem nochmal ca. 100.000€ teureren S65 AMG Coupé. Ich meine ganz ehrlich: 1,9 Tonnen, nur zwei Türen, nicht so viel Platz wie es den Anschein hat und dafür dann mindestens 126.600€? Aber es ist einfach ein Bauchgefühl was ich jetzt habe. Es ist einfach ein wunderschön gezeichnetes Auto und löst momentan wohl am meisten das „Will haben!“ Gefühl aus. Ich würde allerdings noch etwas Geld für Downpipes mit Sportkat und eventuell eine neue Ansaugung investieren. Dem Sound und auch dem Motor zuliebe.

Und nun noch ein realistischeres Szenario: 20.000 Euro bar auf die Kralle – welches Auto würdest Du kaufen?
Gebraucht oder neu? Ich antworte mal für beides. Bei einem neuen Auto würde es für mich nur den Fiesta ST geben. Den bekommt man, wenn man einen lieben Händler hat mit sehr guter Ausstattung für 20.000€.
Bei einem Gebrauchten bleibt es entweder dabei oder ich kehre wieder beim BMW-Lager ein. Benziner: E90 335i. Diesel: E91 325d. Das ist ein mit Software gedrosselter 3-Liter-Sechszylinder, den man allein durch chippen von 204 PS und 430Nm auf knapp 300 PS und 630Nm bekommt. Ich mag Drehmoment übrigens sehr gerne 😉

Letzte Frage: Deine Wünsche für die Zukunft Deines Blogs?
Mir macht das Schreiben sehr viel Spaß. Ich hoffe, dass mein Blog weiterhin gerne gelesen wird und mein Schreibstil gefällt. Ich schreibe gerne über Technik, erkläre denen, die es hören wollen die grundlegende Funktionsweise wichtiger Fahrzeugteile oder gebe Gebrauchtwagentipps. Was mein Glück komplett machen würde wäre, wenn ich hin und wieder einen (sportlichen) Testwagen bekommen würde, wobei wir wieder bei der Emotion wären und dem Grund, warum ich mit meinem Blog angefangen habe, was auch ein schöner Schluss ist.

Danke Dir, Philip, für Deine Zeilen! Dir wünsche ich viel Erfolg mit dem Blog und dem Studium und euch Lesern möchte ich seinen Blog damit noch einmal gerne ans Herz legen 🙂 Also, packt euch philipsautoblog.com am besten in den RSS Feed und lasst auf seiner Facebook-Seite ein Like da!

Text: Philip Häußer/sb
Fotos: Philip Häußer


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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