Porsche Boxster 2012 FrontansichtSeltsame Dinge passieren. Durchweg seltsame Dinge. Sportwagen aus Zuffenhausen sind weltweit berühmt, kaum jemand, der nicht auch einen Porsche in der Garage stehen haben möchte. Aber was ist nun diese Kombination aus „seltsamen Dingen, die passieren“ und der Präsentation des neuen Porsche Boxster, von der hier geschrieben wird?

Nun, es ist die Tatsache, was aus dem Boxster geworden ist. Bisher haftete dem kleinsten Porsche der Ruf des „Frauenporsche“ an. Er sei kein „echter“ Porsche. Ein Ruf mit dem wohl jeder nicht-911er zu kämpfen hat und hatte. Insofern ist es aber spannend zu sehen, was Porsche nun mit dem neuen Boxster gemacht hat: er ist nämlich deutlich maskuliner geworden. Und ich muss gestehen, dass ich mich auch in die Reihe der Kritiker stellen muss, die dem Boxster bisher seine Porsche-Gene absprechen wollten. Bis ich das erste mal einen gefahren bin. Mit dem neuen Design ist bei mir aber auch hier das letzte Eis gebrochen.

Neues Design, das dem Boxster Eigenständigkeit verleiht

Äußerlich ist er also sehr gelungen. Da wären zum einen die vergrößerten seitlichen Lufteinlässe, die das Triebwerk des Mittelmotor-Sportlers mit Frischluft versorgen. Oder die kantigere Frontpartie mit trapezförmigen Scheinwerfern und großen Lufteinlässen. Oder das großartig geformte knackige Heck, welches als Highlight mit einer Spoilerkante aufwartet, die sich durch die Rückleuchten hindurchzieht und den ausfahrbaren Heckspoiler beheimatet. Er ist – könnte man sagen – erwachsen geworden, er hat sich gefunden.

Leichtbau und effiziente Motoren, so muss es sein!

Aber auch unterhalb des schönen Blechkleides hat sich einiges getan. So bekam der neue Boxster eine komplett neu entwickelte Leichtbaukarosserie, wodurch sich das Gewicht im Vergleich zum Vorgänger reduziert hat. Mit 1,3 Tonnen steht der Boxster dabei durchaus gut da. Auch am Motor hat sich etwas getan. So kommt der „normale“ Boxster mit einem kleineren Motor daher, einem 2,7 Liter Boxermotor, der 195 kW (265 PS) leistet. Der Boxster S wartet mit 232 kW (315 PS) auf, die er aus einem 3,4 Liter Boxermotor zaubert. Mit 7,7 bzw. 8 Litern auf 100 Kilometer sind die beiden Motoren zudem verhältnismäßig sparsam unterwegs.

Das ist zum einem dem modernen Direkteinspritzer Triebwerken geschuldet, zum anderen aber auch Features wie einer Start-Stopp-Automatik oder dem „Segeln“, wie es Porsche nennt. Das bedeutet letztlich, dass in gewissen Situationen automatisch ausgekuppelt wird und das Auto einfach nur rollen gelassen wird, um das Auto länger ohne Bremswirkung des Motors rollen lassen zu können. Das Auto entscheidet selbstständig, wann das geht, an Hand vom Steigungswinkel der Straße und anderen Faktoren. Den niedrigen Verbrauch gibt Porsche übrigens nur in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe PDK an. Ob man die rund 3.000 Euro dafür allerdings zum Spritsparen oder eher zum Spaßhaben investiert überlasse ich euch..

Der große Motor ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 278 km/h gut, Landstraßentempo liegt bereits in 5 Sekunden an. Es mangelt dem kleinen Zuffenhausener also nicht unbedingt an Potenz.

Die Rechnung bitte…

Ab 14. April ist der Boxster für 48.291 Euro zu haben. Für das „S“ sind dann mindestens 59.210 Euro fällig. Habe ich schon erwähnt, dass da ein tolles Auto auf unsere Straßen kommen wird? Nein? Ich freue mich auf den Boxster. Punkt. Aus. Ende.


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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