Ein Ausflug in die tiefste Schweiz sollte genug Möglichkeit bieten, die Allrad-Modellpalette der Japaner auf Herz und Nieren testen zu können? Denkste! Denn auf der einen Seite gab es ein eher sehr knapp bemessenes Zeitbudget. Auf der anderen Seite war auch das Kontingent der weißen Pracht – sagen wir mal – begrenzt.
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„Zu jedem Topf gibt’s den passenden Deckel!“ – was lieben wir all diese neunmalklugen, immerschlauen Sprüche, wenn gerade unsere Liebschaft in die Brüche ging. Nicht. Es sind Sprüche wie dieser, die uns durch das ganze Leben hindurch begleiten und uns ständig immer wieder begegnen:
Nissan feiert sich als Helden des Crossover-Segmentes: kaum eine Mischung verschiedener Fahrzeuggattungen, die Nissan noch nicht aufgegriffen hat. Der Juke soll dabei eine Mischung aus Kleinwagen, SUV und Sportwagen darstellen. Da könnte man Angst bekommen, nichts halbes und nichts ganzes zu haben. Oder?
Seit eineinhalb Wochen begleitet mich ja nun der Nissan Juke im Alltag. Klar, den hatte ich schonmal. Kurz. Aber nun habe ich vor allem auch die Allradversion in den Fingern. Zudem bin ich seit damals schon einige Autos mehr gefahren und so war es für mich sehr spannend, eine erneute Begegnung mit dem außergewöhnlichen Japaner zu haben.
Die letzten Stunden sind nun angebrochen, morgen geht der Juke wieder zurück nach Köln. Leider fehlte mir in den letzten zwei Wochen die Zeit, euch auch mit ordentlich Videomaterial zu versorgen, aber ich hoffe, ihr seht mir das nach 😉 Gibt es etwas, das ich bereits jetzt sagen kann? Ja, kann ich. Spaß macht er, der Juke. Aber trotzdem wird er auch etwas Kritik einstecken müssen. Trotzdem. Die letzten Stunden, die ich noch mit ihm habe, werde ich genießen. Am Wochenende (oder am Montag) wird dann auch der ausführliche Bericht zum Juke folgen. Freut euch vor allem auf den spannenden Vergleich zwischen rein frontgetriebenem Juke und dem 4×4.
Und damit es euch nicht langweilig wird, dürft ihr nun gleich noch raten, welchen Testwagen ich da am Montag in die Finger bekommen werde:
Ja, tatsächlich – ich habe echt lange auf den neuen Renault Clio gewartet. Seit ich im Clio RS Platz genommen hatte, war ich von diesem wilden, kurvengierigen Biest einfach nur völlig hin und weg. Sehr lange wurde jetzt schon über den neuen Clio gesprochen, eine Menge Fakes sind im Netz aufgetaucht, wie er wohl aussehen könnte und da ist er nun. Was soll ich sagen? Ich finde, er sieht großartig aus! Für einen Kleinwagen ein sehr schönes Design – in dieser Kategorie empfand ich den Ford Fiesta bisher als wegweisend.
Den Clio der neuesten Generation wird es allerdings – nach meinem bisherigen Kenntnisstand – nur als Fünftürer geben, was ich persönlich sehr schade finde. Auch seitens der Renault Presseabteilung wurde mir dies bestätigt. In jedem Fall versucht der Clio aber trotz seiner fünf Türen, als „dynamischer“ Dreitürer daherzukommen. Die hinteren Türgriffe sind – wie bei Alfa Romeo – in der C-Säule versteckt. Ansonsten tritt der Clio vor allem sportlich bis aggressiv auf. In den Frontscheinwerfern befinden sich geschwungene „Flügel“, welche einen an Audi erinnern, aber kein Tagfahrlicht darstellen, sondern nur Zierde sind.
Oh la la, ich hab’s ja schon oft betont: mit dem Entschluss Nissans, Nismo als „Haustuner“ einzugliedern, wird eine Menge toller Sachen auf uns zu kommen. Das erste Highlight wird der Nissan Juke Nismo sein – und hey, was freue ich mich auf die kleine Rennsemmel! Nissan wird den Juke Nismo beim 24h Rennen in Le Mans erstmals in der Serienversion präsentieren.
Wie viel Leistung der Juke Nismo letztlich haben wird, ist noch nicht bekannt. Meine Vermutung liegt ja irgendwo bei an die 230-240 PS. Vielleicht greife ich aber auch völlig daneben und wir werden mit *richtig* viel Leistung überrascht. Machbar wäre es mit dem Allradantrieb des Juke durchaus. Die Frage ist wohl eher, wie viel Leistung die Nismo-Techniker dem 1.6 Liter Triebwerk für die Alltagstauglichkeit entlocken können und wollen.
In abgeänderter Form kommt der Motor übrigens auch beim Nissan Deltawing zum Einsatz, mit dem Nissan zum 24h Rennen in Le Mans versuchen wird, das klassische „quadratische“ Prototypen-Konzept auf den Kopf zu stellen. Ich bin da schon sehr gespannt drauf – aber ehrlich gesagt: ich freue mich fast noch mehr auf die Spezifikationen zum Juke Nismo 😉 Und ich hoffe, dass Lisa, die nämlich von Nissan Audi eingeladen wurde und in LeMans vor Ort sein wird, reichlich Infos über den Nismo ‚ranschaffen wird. Sie ist übrigens schon völlig im Le Mans Fieber, schaut also besser mal bei ihr rein, um euch auf das Rennen einzustimmen!
Anfang des Jahres geisterte ja noch die Meldung herum, dass Nissan in Zukunft Nismo als „Haustuner“ an Bord holt und es in Zukunft ab Werk veredelte Sport-Modelle zu kaufen gibt. In diesem Zuge wurde auch schon das Juke Nismo Concept vorgestellt, welches nun auf der AMI in Leipzig Deutschlandpremiere feiert. Der Pressemitteilung nach, soll das Concept schon ziemlich genau das darstellen, was ab Ende des Jahres dann bei deutschen Händlern zu kaufen sein wird. Ganz so extrem, wie der Juke-R dürfte der Juke Nismo zwar nicht ausfallen, aber versprochen wird eine Leistungssteigerung des 190 PS DIG-T Turbmotors, den ich ja hier bereits gefahren bin. Wie hoch diese ausfällt, will man sich bis zum Schluss aufheben. Wenn ich raten dürfte, würde ich auf irgendwas um die 220-230 PS tippen, die man dem 1,6 Liter Motor aus den Brennräumen quetschen wird. Zudem wurden natürlich eine ganze Menge optischer Modifikationen vorgenommen, das Fahrwerk weiter abgesenkt und sportlicher abgestimmt.
Innen zeigt sich der Juke Nismo dann mit rot angestrahltem Drehzahlmesser, Schalensitzen und metallischer Beschichtung der Mittelkonsole. Zudem wurden alle reflektierenden Innenraumteile mattiert.
Wenn ihr also mich fragt: der Juke an sich macht schon Spaß. Ich bin echt unglaublich gespannt, wie sich der Juke Nismo dann fahren wird. Die spannendste Frage wird sein: wie konsequent wird Nismo nun als Haustuner seine Serienfahrzeuge präsentieren. Entweder werden es mehr optische Retuschen oder ein erstgemeinter Ansatz, die Performance der Autos auf sportliches Niveau zu hieven – ich hoffe letzteres.