Bei den Citroën Neuheiten Tagen stand ein Auto besonders im Fokus: der C4 AirCross. Auch wenn der DS5 diesem insgeheim die Show gestohlen hat, hat der C4 AirCross seine Aufmerksamkeit verdient. Mit dem AirCross begibt sich Citroën ins heiß umkämpfte Gefilde der Crossover-SUV Fahrzeuge. Dabei tritt der Franzose etwas mehr Gentleman-Like auf, als etwa der Nissan Qashqai, der eher als der coole Urban-Lifestyler daherrollt. Der Jan von auto-geil.de hat übrigens auch über den C4 AirCross geschrieben, um auch eine andere Meinung kennenzulernen, empfehle ich euch also auch seinen Artikel, den ihr hier findet: http://auto-geil.de/2012/05/14/angefahren-citroen-c4-aircross/. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Erkan bei uberautos.de, für die fantastischen Bilder!

Citroën C4 AirCross Frontansicht

Und wie jedes Auto dieser Klasse, beansprucht auch der C4 AirCross von sich, eine gewisse Geländefähigkeit mit sich zu bringen. Und um auch gleich noch zu rechtfertigen, warum man diese Autos braucht, hat sich Citroën in einem kleinen Trailer, der uns vorab gezeigt wurde, einen Einsatzzweck einfallen lassen, wofür der moderne Stadtmensch diese Autos braucht: gezeigt wird eine Großstadt – Häuserschluchten zwischen hohen Glastürmen. Dazwischen: der C4 AirCross auf ungeräumten Stadtstraßen mit zentimeterhohen Schneemassen und der C4 kämpft sich, wie sollte es auch anders sein, souverän und entspannt darüber hinweg. Das Einsatzgebiet sei damit also mal geklärt. Wobei meine Eltern so ein Auto auch ab und zu genutzt haben, um Holz für den heimischen Ofen heranzuschaffen. Wie auch immer…

Citroën C4 AirCross im Gelände

Außen erfrischend anders – innen noch mit Verbesserungspotential

Fangen wir – wie immer – mal mit dem Äußeren an. Der C4 AirCross gefällt mir schon mal ganz gut. Er wirkt irgendwie deutlich kleiner, als in den Prospekten, steht aber dennoch recht satt da. Er ist nicht ganz so verspielt, wie seine Marken-Brüder der DS-Linie, dennoch macht er deutlich, dass man bei Citroën kreatives Design für sich beansprucht. Was mir beim C4 sehr gut gefällt, sind die vertikal verlaufenden Tagfahrlichter, wie man es schon beim DS3 gesehen hat. Die Frontscheinwerfer bilden eine schöne durchgehende Linie, ein toller Kontrast, durch die Chromleisten zwischen den Leuchteinheiten. Mir gefällt das sehr gut – ebenso wie die zwei „Höcker“ auf der Haube. Wenn man sich den C4 genauer anschaut, wird man noch einige weitere schöne Details finden, so oder so ist aber klar: er ist kein Auto, wie jedes andere.

Citroën C4 AirCross

Innen wird das alles dann deutlich schlichter. Hier ist die Verwandtschaft zum Mitsubishi ASX schon deutlicher zu erkennen. Klare Linien, einfache Flächen, wenig Details. Positiv fiel mir das Lenkrad auf, das lag gut in der Hand und sieht nebenher auch noch gut aus. Und das Highlight schlechthin war übrigens das Panorama Glasdach. Mit so einem riesigem offenen Dachhimmel durch den Wald zu fahren – absoluter Hammer! 🙂 Open Air Feeling garantiert. Wenn man noch die Fenster leicht öffnet, hat man echt das Gefühl, offen zu fahren – großartigst!

Nicht ganz so positiv blieb mir allerdings das Navigationssystem in Erinnerung. Eigentlich das ganze Entertainment-System. Klanglich war es ok, auch in der Routenführung gab es nichts zu meckern. Die Bedienung empfand ich aber relativ dürftig und „fummelig“.

Der erste Eindruck des Dieselmotors war, wie im DS5, etwas verhaltener: der Durchzug geht beim C4 eher in Ordnung, als im DS5, er ist aber ebenso unangenehm am Dröhnen und Rappeln und die Getriebeübersetzung empfand ich als etwas seltsam, der Sprung vom ersten in den zweiten Gang ist gefühlt riesig. Fährt man so am Berg an und schaltet gewohnt früh hoch, muss man damit rechnen, dass das gute Ding absäuft. Vermutlich soll das aber dazu dienen, dass der AirCross im ersten Gang im Gelände gut aufgehoben ist. Wenn man mit dem C4 länger im „normalen“ Verkehr unterwegs ist, fühlt sich das aber sicher auch anders an.

Citroën C4 AirCross - mit dem Rad in der Luft

An sich lässt der sich gut, auch etwas zügiger bewegen – geradeaus, als auch in Kurven. Wirklich begeistern konnte mich der 150 PS Diesel aus dem Mitsubishi-Regal allerdings nicht. Untenrum fehlte mir der dieseltypische Schub und obenraus trat das bereits erwähnte Dröhnen zu Tage. Da fühlt sich aus meiner Sicht der Nissan Qashqai mit einem 150 PS Diesel besser an.
Ausgestattet ist der C4 AirCross je nach Motor auch mit Allradantrieb. Standardmäßig leitet der die volle Kraft an die Vorderräder. Stellt man den per Wählrädchen um, werden bis zu 50% an die Hinterachse geleitet. Wie gut das funktioniert, davon durfte ich mich selbst im Gelände überzeugen. Zugegeben: der C4 AirCross hat nicht gerade die Bodenfreiheit eines ausgewachsenen Offroaders, trotz allem hat er sich ganz gut geschlagen. Eine wirkliche Möglichkeit, den Allrad mal intensiv auszutesten gab es aber leider nicht. Ich hätte es spannend gefunden, das Ding mal auf rutschigem Untergrund an einer Steigung anzufahren. Trotzdem war es nett, den Crossover durch „leichtes“ Gelände zu  jagen.

Auf trockener Straße lässt sich der C4 AirCross erstaunlich bequem fahren. Er wirkt vereinzelt etwas „polterig“ vom Fahrwerk her, dafür halten sich Wankbewegungen aber im Rahmen und man kann mit ihm im Grunde fahren, wie mit jedem anderen Auto auch – insofern wird dem Anspruch eines Crossovers einwandfrei genüge getan.

Citroën C4 AirCross

Erster Eindruck

Der C4 AirCross ist ein gelungener Crossover, der optisch sehr schön etwas hermacht und  etwas verspielter aussieht, als seine Konkurrenz. Der Dieselmotor hat mich nicht überzeugt und auch der Innenraum könnte etwas mehr Details vertragen. Darüber hinaus lässt sich der C4 AirCross aber sehr angenehm bedienen und das Ausstattungsniveau ist für den Preis von rund 32.000 € des Allradmodells in Ordnung. Ob ich durch den C4 AirCross eine Leidenschaft für SUVs entdecken werde? Wohl eher nein, aber ein schöne Sache war es, mit so einem Teil auch mal durch’s Gelände zu düsen. Und dafür „Danke, Citroën!“ 🙂


Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

4 Kommentare

  1. Die Fotografien des Citroens sind sehr fertiggebracht. Eben ein wahres Vergnügen für französische Sprache bestehe ich darin, sie zu entdecken… Ich denke, daß du Recht hast, dieses Zeichen zu schätzen, das ziemlich besondere bleibt.

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