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Allradantrieb

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Sehen konnte man das Kia Stinger Concept schon auf diversen Messen. Dass daraus aber tatsächlich eine sportliche Limousine in Serienproduktion werden würde – Hand auf’s Herz: dran geglaubt hat eigentlich kaum jemand. Und plötzlich machen sie in Detroit doch Ernst: Während Hyundai also dieses Jahr in der Kompaktklasse den Hammer schwingen wird, macht die Konzernschwester im Umfeld von Audi S4 & Co auf dicke Hose.

Wenn’s um sportliche Audis geht, ist das immer so ein Wechselbad der Gefühle. Nehmen wir den aktuellen RS3: was wurde der vom Marketing hochikonisiert, von der Medienlandschaft bei der Fahrvorstellung gefeiert, um dann erst mit den richtigen Einzeltests zu sagen, dass er ja doch en bisserl viel untersteuern tut und keine gar so lose Hinterachse hat, wie es das Pressematerial vorgab – und wie es damit so zahlreich geschrieben wurde. Dass der MQB auch unterhaltsam kann, zeigte zuletzt schon der VW Golf GTI Clubsport, für die Kombination Audi, MQB und Sportlichkeit gibt es nun eine letzte Chance: den Audi TT RS.

Wenn auch der hierzulande so gern verbreitete Begriff “Schwedenpanzer” durchaus positiv besetzt ist und aussagt, “den Volvo macht so schnell niemand krumm”, hat diese Bezeichnung für solche Autofahrer, die gern auch mal etwas flotter um’s Eck wollen, eher einen faden Beigeschmack. Panzer können zwar dank frei steuerbarer Ketten – zumindest im Stand – ziemlich flink die Richtung wechseln. Solange PKW das allerdings verwehrt bleibt assoziiert man mit dem Begriff Panzer auf der Fahrdynamikskala eher etwas, das irgendwo im Bereich um “behäbig” angesiedelt ist.

Reden wir nicht um das herum, das gemeinhin als „heißer Brei“ tituliert wird: denn zugegebenermaßen, ist auch mir die Premiere des neuen Audi A5 Coupé sehr schwer gefallen. Kein Schmarrn: als nach einer pompös choreographierten Show der neue A5 vor’s Publikum gerollt ist, dachte ich für mich: „Ah, sie zeigen nochmal den alten und dann kommt gleich während der Ansprache der neue eingefahren“. Bis mir auffiel: es ist schon der neue. Und so habe ich mich mit Zeilen über den neuen auch erst einmal zurückgehalten, wollte ihn erst so richtig in freier Wildbahn erleben, bevor ich mir ein Urteil erlaube. Und das war nun soweit.

Als Motorjournalist und -Blogger ist man viel zu oft versucht, Artikel nach dem Schema „Dinge, die man nicht braucht“ einzuleiten. SUVs, beispielsweise, sind ziemlich unnötig. Verschmelzung verschiedener Fahrzeugklassen – sehr unnötig. Das passt natürlich zur Polemik vieler Autoren in den Kommentarspalten gängiger Magazine und Portale: „Wer braucht schon so viel Leistung?!“ schreiben sie dort alle, wenn das beschriebene Auto mehr Leistung hat, als das eigene oder der Carsharing-Karren, mit dem man sich durch den Stadtverkehr quält. Ich lasse mich selbst oft genug auf diese Form der Polemik ein – außer es geht um Leistung. Davon kann man nie genug haben. Und dann steht ausgerechnet dieses Auto vor mir: das Range Rover Evoque Cabrio. Ein SUV-Cabrio. Mal im Ernst: wer braucht denn sowas?!