Kaboom! Inmitten des seit 2-3 Jahren heiß umkämpften Hot-Hatch-Schlachtfeldes, zündet Ford nun seine Wunderwaffe und brennt mit dem neuen Ford Focus RS Mk3 ein echtes Feuerwerk ab. Mindestens 320 PS und Allrad. Eine Kampfansage an die deutsche Premiumklasse – und nach Japan, wo man bei Honda durchaus ins Schwitzen kommen dürfte.
Wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass Ford mit dem Focus RS im Jahr 2008 das Genre der Hot-Hatches überhaupt erst so richtig wiederbelebt hat. Ordentlich Power, die Revo-Knuckle-Vorderachse, welche die als Torque Steer bezeichneten Leistungseinflüsse auf die Lenkung deutlich reduzieren konnte. Dazu ein unterhaltsames Handling, eine Sperre und ein brutales Rallye-Design und schon hatte Ford eines der aufregendsten Autos ever dieser Kategorie gebaut.
Danach ging es erst so richtig los: der Renault Megane RS war die französische Antwort und plötzlich waren kompakte Sportwagen, die auch Querdynamisch und technisch richtig etwas bieten können, wieder total in. Mini brachte den JCW, VW hat daraufhin mit dem Golf 7 den besten GTI und den besten R aller Zeiten gebaut, Seat hat den Leon Cupra 280 gebracht, Mercedes den A45 AMG, BMW den M135i – und Honda? Die haben den neuen Honda Civic Type-R als neuen schnellsten Fronttriebler auf der Nordschleife angekündigt. Es gibt also mächtig Bewegung in der Klasse.
Das „New Kid on the Block“ ist aber jetzt erst einmal der neue Ford Focus RS und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser in Köln entwickelte Kompaktsportler den fahrdynamischen Benchmark setzen dürfte. Was den Sound angeht kann man nach der Präsentation per Livestream aus Köln jedenfalls sagen: wrooooooaaaaaap! Der RS klingt wie ein Rallyewagen. Kerniges Röhren trotz nur vier Zylinder, wildes Gluckern, Bollern, Knattern. So geht Sound!
Apropos „live aus Köln“: der Jens war selbst in Köln vor Ort und hat von dort schon die ersten Bilder zum neuen Focus RS online!
„Über 320 PS“, heckbetonter Allrad, Torque Vectoring
Technisch hat Ford wirklich mächtig Gas gegeben: der 2.3-Liter-EcoBoost-Vierzylinder leistet über 320 PS. Eine präzisere Aussage gibt es noch nicht, man will die Konkurrenz also noch ein wenig im Dunkeln lassen. Auch in Bezug auf das maximal anliegende Drehmoment, welches über einen Allradantrieb auf die Straße gebracht wird, ist der Vorhang noch nicht gefallen. Und gerade beim Allradantrieb hat Ford im Gegensatz zur 0-8-15-Haldex-Konkurrenz tief in die Trickkiste gegriffen und ein feines System konstruiert: Eine elektronisch gesteuerte Kupplung sorgt für die Kraftverteilung zwischen der Vorder- und Hinterachse, wobei bis zu 70 Prozent an die Hinterachse verteilt werden. Viel mehr aber: eine weitere elektronisch gesteuerte Kupplung verteilt die Kraft auch an der Hinterachse zwischen den beiden Rädern um bis zu 100 Prozent.
Damit ist es möglich einen großen Teil der Kraft an das jeweils kurvenäußere Hinterrad zu liefern und das Auto damit aktiv in die Kurve einzusteuern und Untersteuern mehr oder weniger im Keim zu ersticken. Bereits beim Einlenken soll mehr Kraft an das Kurvenäußere Hinterrad übertragen werden, um das Einlenkverhalten zu verbessern. Nicht nur das, Ford verspricht in der Präsentation, dass mit dieser Abstimmung auch richtige Drifts möglich sind – etwas, was uns das vorab veröffentlichte Teaservideo bereits zeigte, denn da waren nicht nur Lastwechsel-Drifts zu sehen, wie sie fast jeder Fronttriebler leisten kann, sondern auch Drifts, welche dank des Antriebs an der Hinterachse wirklich gehalten werden können. Da schmerzt auch der Verlust des einen Zylinders nicht wirklich…
Umfangreiche Fahrwerksmodifikationen
Beim Fahrwerk hat Ford natürlich auch einiges angefasst: dickere Stabis, verstärkte Anlenkpunkte und adaptive Dämpfer gehören hier zum Serienumfang. Für den optimalen Kontakt zur Straße sorgen Michelin Pilot Super Sport UHP Sportreifen, in der Dimension 235/35/19, welche auf wunderschönen Felgen montiert sind. Optional stehen mit den Pilot Sport Cup 2 auch Semislicks auf der Ausstattungsliste zur Auswahl.
Neu ist auch, dass Ford mit der Einführung des neuen Focus RS seines globales Performance-Team in die Startlöcher bringt. Es klingt durchaus so, als ob sich noch das ein oder andere weitere RS-Modell ankündigen wird. Man darf also gespannt sein. Und die schlechte Nachricht? Wir müssen uns noch lange gedulden: Produktionsstart ist in Q4 2015, bei den Händlern wird der neue Focus RS erst im Frühjahr 2016 stehen.
Text: sb
Fotos: Ford
77 Kommentare
Wow mal kein Haldex im Kompaktwagen !
Ja, man darf echt gespannt sein. Und er sieht noch dazu schön scharf aus! 🙂
Nice, wieder mit Volvo Herz?
Das finde ich auch, zum Glück wurden die Heckleuchten geändert.
Beim ST gehen die garnicht meiner Meinung nach
Andre Soe
Nein er bekommt den 2.3L motor aus dem neuen Mustang
Andre, nein, das sind jetzt die Ford-eigenen Motoren, ein 2.3l-EcoBoost, wie er auch im neuen Mustang zum Einsatz kommt. Technisch ein sehr feiner Motor. Im Gegensatz zum Mustang aber mit größerem Lader.
Kevin: stimme dir voll und ganz zu! Auf den ST kam ich auch überhaupt nicht klar. Vorne immer so „mhh, ja, nett“ und von hinten dann „ach, nee, lass mal“.. Das sieht jetzt definitiv besser aus.
Ohja recht hast du
Ja die EcoBoost Motoren sind echt gut
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Marc Iselt
schon lang gesehn 😛
Ra Arend
Gailes teil
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Hört sich echt lecker an ……. vor allem kein „Anfahrhilfe“ AWD !!! 😉
Wow! Ich hoffe den kriegst du mal zum testen Seb 😉
Die Seite buggt übrigens mit Firefox Mobile ein bisschen. Das Overlay „Unterstütz mich bla“ lässt sich nicht wegklicken. Das kreuz verfärbt sich zwar, also ich treffe, aber das Overlay verschwindet nicht.
Ich hoffe es auch 😉
Danke für den Hinweis! Muss ich mal angehen, liegt am Caching 🙂
Dario Russello
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