Letzte Woche haben Can und ich euch ja schon einen Teaser präsentiert. Der ein oder andere von euch konnte dadurch nur mutmaßen, manche haben gleich einen Volltreffer gelandet (da merkt man die Erfahrung der Tourenfahrer 😉 ), zu den Autos aber ist noch gar nichts bekannt. Daher lassen wir heute den Vorhang fallen, ich präsentiere euch unsere Route und unsere Autos für #thepluses2!

Die Mission: der perfekte Sternenhimmel

Was komisch klingt, ist so! Can und ich kamen vor einiger Zeit auf die Idee, in den Alpen den perfekten Sternenhimmel zu suchen. Ein Bild, zwei Boliden, unendlich tiefer Sternenhimmel. Das geht natürlich nur ohne „Light Pollution“ und dazu hat man in den tiefsten Alpen gute Chancen. Natürlich wird es dennoch eine große Herausforderung: das Wetter muss mitspielen. Die hoch gelegenen Straßen müssen geöffnet sein und auch sonst muss einfach alles klappen. Es braucht aber vor allem die richtigen Flecken Erde, um sich für dieses Bild zu positionieren. Daher ist auch unsere Route nicht von irgendwoher. Sie ist auch nicht nur Mittel zum Zweck. Sie hat für uns eine ebenso emotionale Verbindung, wie das Ziel selbst, dieses Foto schießen zu können…

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Die Strecke: „Route des Grandes Alpes“

Die Route des Grandes Alpes. Die Strecke, deren Namen ich mangels ausreichender Französisch-Kenntnisse immer noch nicht richtig aussprechen kann. Einer der berühmten französischen Wege zum Mittelmeer. Sie überquert, je nach Zählweise, mindestens 16 Alpenpässe, 6 davon auf über 2.000 Metern und mit dem Col de l’Iseran auf 2.764m auch den höchsten Straßenpass der gesamten Alpen. Auf über 700 km Länge überwindet sie einen Höhenunterschied von insgesamt 15.700m und man schätzt – niemand hat es genau gezählt – dass zwischen 10.000 und 15.000 Kurven, darunter hunderte Haarnadelkurven, ihren Streckenverlauf zu dem machen, was sie ist: die Königin der Alpenüberquerungen.

Col de l'Iseran
Col de l’Iseran / © smorchon@flickr

Das alles sind nur nackte, wenn auch beeindruckende Zahlen. Vielmehr habe ich aber auch eine persönliche Beziehung zur Route des Grandes Alpes. Seit ich das erste Mal von der Route hörte, damals in einem Forum zum smart roadster, war ich fasziniert und gefesselt. Was dort an Geschichten erzählt wurde, die Bilder… rauhe Straßen, schroffe Felsen, Festungsanlagen aus verschiedenen Jahren des Krieges, Landschaften, welche zwischen lebensbedrohlich karg und sommerlich grün variieren. Eine Strecke, die nach 3-4 Tagen den Fahrer damit belohnt, dass sich vor ihm das Mittelmeer auftut – von den zahlreichen Belohnungen die Pässe hoch und runter mal abgesehen. Genaue Details zu unserer Route findet ihr am Ende des Artikels.

Col du Galibier
Col du Galibier / © GeraldDavison@flickr

Natürlich ist uns klar, dass wir eigentlich zu früh in dieses Abenteuer starten. Auf Grund des milden Winters hoffen wir aber auf eine frühe Öffnung der meisten Pässe. Ein Risiko, welches wir auf Grund des einzigen uns möglichen Zeitfensters eingehen müssen. Aber so wird immerhin auch die Spannung erhöht und es entsteht eine Herausforderung. Und wer weiß, vielleicht müssen wir uns ja mit den beiden quattros durch den Schnee wühlen? Wir werden sehen!

Die Autos: ein Ingolstädter Power-Duett

Für solch anspruchsvolles Geläuf braucht es natürlich das richtige Werkzeug. Und da unser letztjähriger Trip #thepluses so ungemein gut lief, haben wir zuerst auch wieder bei Audi angefragt und sofort unsere Wunschfahrzeuge zugesagt bekommen. Mit dem Namen „thepluses“ hat die diesjährige Fahrzeugauswahl zwar nichts zu tun, aber das „pluses“ wollen wir weiterführen. Als Wiedererkennungswert. Den hat auch unser erstes Fahrzeug, denn in ähnlich Form sind wir dieses bereits letztes Jahr gefahren. Dieses Jahr wird unser Duett leistungsmäßig von einem Audi R8 Spyder 5.2 FSI V10 angeführt und ich bin mir ziemlich sicher, dass der R8 auch dieses Jahr auf diesen Straßen wieder glänzen wird. Die Vorderachse des Ingolstädter Supersportlers ist so unglaublich gut gemacht, lenkt so wild und ohne Umschweife ein, dass es einem Freudenträne in die Augen pumpt, sobald man auf schnellen Links-Rechts-Wechseln über die Berge fliegt. Untersteuern kennt er bei zu hohen Kurvengeschwindigkeiten, aber hier ist er voll in seinem Element. Für den passenden Vortrieb sorgt der kehlig gröhlende V10 mit 525 PS.

Audi R8 Spyder V10

Natürlich braucht es dazu auch einen vernünftigen Sparring-Partner. Den haben wir in Form des Audi RS5 Cabriolet mit dabei. Selbst bin ich ihn noch nicht gefahren, aber Lobeshymnen habe ich bereits von Jens (hier geht es zum Video von ausfahrt.tv) und Don einige gehört. Befeuert wird dieser von einem 4.2-Liter-V8 – einem echten Unikat. Denn der Achtender ist noch ein frei-saugender Motor der seltenen Gattung „Hochdrehzahlkonzept“. Dort, wo andere bereits resignierend die Pleuel von sich strecken, beginnt im RS5 erst das eigentliche Klangkonzert. 450 PS liegen dann in der Gewalt des Fahrers.

Audi RS5 Cabriolet

Euch ist etwas aufgefallen? Richtig, beides sind Cabriolets. Keine Ahnung, wie es euch ergeht, aber bei der Vorstellung umgarnt von insgesamt 18 freisaugenden-Zylindern, einer Leistung von fast 1.000 PS und mit offenem Verdeck an schroffen Felswänden kurz vor dem Drehzalbegrenzer vorbeizurauschen, per Doppelkupplungsgetriebe die nächste Welle nachfeuern zu lassen und dabei das Zündunterbrechungsbollern im lauten Echo über das ganze Umfeld schießen zu lassen, da treibt es mir schon jetzt einen kalten Schauer über den Rücken!

Ein bisschen steht die Aktion auch im Zeichen einer Abschiedstournee: der R8 wird dieses Jahr das Ende seines Modellzyklus erreicht haben. Der Nachfolger scharrt schon auf der Nordschleife kräftig mit den Hufen. Und auch der RS5 wird zukünftig wohl nicht mehr in dieser Form zu erleben sein, denn der 4.2-Liter-Dino wird früher oder später dem Abgasemissionen-Downsizingzwang zum Opfer fallen und zukünftig wohl nicht mehr als reiner Sauger verfügbar sein – auch wenn der V8 nun wohl doch weiterhin auch im neuen R8 zum Einsatz kommen soll, da die Konstrukteure mit einem aufgeladenen Triebwerk wohl an thermische Grenzen stießen. Es wird mir aber eine Freude sein, diesen beiden die letzte Ehre zu erweisen.

Schon jetzt herzlichen Dank an Audi, die uns auch dieses Jahr wieder bei diesem Vorhaben unterstützen!

Das Projekt

Aber natürlich wird es nicht einfach nur dabei bleiben, ein bisschen zu fahren und ein bisschen Spaß zu haben. Einerseits ist der Zeitplan straff und andererseits ist das alles nur halb so interessant anzuschauen, wenn sich nichts bewegt und die Ohren nicht an diesem oktanhaltigen Verbrennungsfest teilhaben dürfen. Daher haben wir uns Unterstützung gesucht, um diesen Trip auch in Bild und Ton festzuhalten. „Keine halben Sachen“ ist da unser klares Credo. Wir wollen keine Spaßproduktion machen, sondern es soll vor allem auch ein Stück Video werden, das euch unsere Emotionen transportiert, welches euch die Schönheit und Faszination dieser Route erleben lässt und welches euch möglichst nah hinter das Lenkrad dieser beiden exklusiven Sportwagen holen soll. Daher werden uns bei der filmischen Umsetzung die Filmemacher von „Cinephiles“ aus Köln unterstützen. Ich bin mir sicher, die Jungs freuen sich auch über einen Like auf ihrer Facebook-Seite und ich empfehle euch auch unbedingt mal ein Blick auf ihre bisherigen Werke zu werfen.

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Die Route im Detail

Unser gemeinsamer Startpunkt ist in Karlsruhe. Von dort werden wir am Sonntag, den 25. Mai zum Genfer See aufbrechen, der als Startpunkt der Route des Grandes Alpes gilt. Hier startet dann unser eigentliches Abenteuer.

Der Montag führt uns von Thonon-les-Bains über rund 174 km nach Bourg-Saint-Maurice

Pässe auf diesem Teilstück:

  • Col des Gets (1163 m)
  • Col de la Colombière (1613 m)
  • Col des Aravis (1487 m)
  • Col des Saisies (1650 m)
  • Cormet de Roselend (1967 m)

Der Dienstag führt von Bourg-Saint-Maurice über 233 km weiter nach Guillestre

Pässe auf dieser Etappe:

  • Col de l’Iseran (2764 m)
  • Col du Télégraphe (1566 m)
  • Col du Galibier (2645 m)
  • Col du Lautaret (2058 m)
  • Col d’Izoard (2360 m)

Der Mittwoch als letzter Teil der Route des Grandes Alpes führt uns von Guillestre nach Menton ans Mittelmeer. Ein letztes 220 km langes Stück.

Pässe auf diesem Abschnitt:

  • Col de Vars (2109 m)
  • Col de la Cayolle (2326 m)
  • Col de Valberg (1673 m)
  • Col de la Couillole (1678 m)
  • Col Saint-Martin (1500 m)
  • Col de Turini (1607 m)
  • Col de Castillon (706 m)

Jetzt schon #thepluses2 vormerken!

Am besten merkt ihr euch schon jetzt das Hashtag #thepluses2, damit ihr uns bei Twitter, Facebook und Instagram verfolgen könnt und nichts verpasst. Der Countdown läuft – es sind nur noch knapp 2 Wochen!

Text: sb
Titelbild: © GeraldDavison@flickr

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Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

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