Schpoocht! Wenn wir das Label auf einem Auto sehen, macht das Herz meistens einen kleinen Satz und wir freuen uns ob der zu erwartenden fahrdynamischen Talente. Nun ja, aber mit dem Sport ist es so eine Sache. Denn Sport kann für vieles stehen: schnell geradeaus, schnell ums Eck. Oder für einen Lifestyle. So wie beim Land Rover Discovery Sport.

Land Rover Discovery Sport

Was lässt sich denn nun aus einem sportlichen Lifestyle folgern? Worauf muss das Augenmerk gerichtet werden? Beginnen wir vielleicht mit dem Platzangebot. Denn davon gibt es beim Discovery Sport üppig. Einerseits zum Sitzen, denn hierfür finden bis zu 7 Personen Platz, aber auch beim Stauraum schenkt Land Rover reichlich ein. Denn Sport als Lifestyle stellt man sich dort in etwa so vor: Montags zur Arbeit, das Radl im Gepäck, um nach Feierabend gleich ein paar flotte Eunden zu drehen. Mittwoch ruft dann das Pferd und man hat … also … Pferdezeugs dabei. Freitags am besten noch eine Runde Longboarden mit den Kids – die hat man als sportliche Familie ja schließlich auch – und belegt damit passenderweise auch gleich die Sitzplätze im Fond. Tja und am Wochenende geht’s dann über die Berge runter nach Italien, um ein wenig zu surfen. Vielleicht auch ein wenig Skifahren in den Bergen.

Und damit sind wir dann nun auch wieder bei einem Thema, zu dem ich deutlich mehr erzählen kann: fahren. Nein, nicht auf Skiern, sondern auf Reifen. Das soll der Discovery Sport nämlich auch ziemlich gut können. Nicht als rauhbeiniger Offroader, sondern eben als das, was ein SUV meist so ist: Lifestyleobjekt. Das bedeutet, dass Offroadausflüge seltener sein werden, als die Fahrten zum Elternabend. Der Fokus liegt ganz klar auf der Straße, wie die Einzelradaufhängung mit Mehrlenkerhinterachse schon konstruktiv zeigt. Allerdings wollte man seine Offroad-Tradition nicht in Gänze über Bord werfen und hat sich Mühe gegeben, die Mehrlenkerkonstruktion mit möglichst großen Federwegen und hoher Achsverschränkung auszustatten. Allradantrieb ist zudem – ähnlich wie beim Evoque – ein optionales Extra.

Land Rover Discovery Sport

Nichts desto trotz: im Gelände streckt er nicht völlig die Flügel. Intelligente Bremseingriffe und eine angepasste Abstimmung des Terrain Response System sorgen dafür, dass der Disco Sport einerseits auf schwierigerem Gelände vorankommt, andererseits auch ein wenig auf Dynamiker machen kann. Fahrerisch ist der Discovery Sport also nicht auf der schlechtesten Seite der Fahrdynamik unterwegs. Soll heißen: Bewegen lässt er sich souverän, schaukelt nicht zu wild hin und her und vermittelt ein stets gutes und sicheres Gefühl. Viel wichtiger aber: er fühlt sich bei Weitem nicht massig oder sperrig an.

Zudem darf hier, wie schon zuvor im Evoque, die neue 9-Gang-Automatik von ZF ihren Dienst verrichten. Beste Chancen also auch ständig im optimalen Drehzahlbereich unterwegs zu sein. Gefühlt ist die Abstimmung allerdings etwas träge geworden. Gerade in den österreichischen Alpen muss der 2.2-Liter-Diesel gut schuften und fühlt sich nicht so souverän an, wie man es gerne hätte. Zumal, will man dringend benötigte Mehrleistung abrufen, wird gerne und viel im zwischen den 9 Gängen herumgerührt, was – zumindest in diesem Umfeld – etwas anstrengend wirkt, gehört der Dieselmotor nicht gerade zu den spritzigsten seiner Art.

Land Rover Discovery Sport

Neu ist dafür endlich das Infotainmentsystem an Bord des Disco Sport: das alte, graphisch an einen Gameboy erinnernde System hat ab sofort ausgedient. Vorerst nur bei der einfachen Infotainmentlösung, später im Laufe des Jahres auch beim „großen“ und teureren System. Sitzkomfort und Verarbeitung sind zudem sehr gut gelungen, nur die Materialwahl und das Gefühl mancher Plastikoberfläche passt nicht so ganz zum kolportierten Premium-Anspruch. Sagen wir es so: er macht eher den Eindruck des robusten Geländekämpfers, denn der Premium-Familienkutsche. Dafür bekommt man allerdings einen extrem vielseitigen SUV mit üppigem Platzangebot und optimaler Familienausstattung.

Zur Markteinführung steht der Land Rover Discovery Sport mit einem 2-Liter-Turbobenziner mit 240 PS bereit, zudem mit dem 2.2-Liter-Diesel mit 150 und 190 PS. Los geht es zu Preisen ab 32.250 Euro.

Land Rover Discovery Sport

Text: sb
Fotos: sb

Disclosure zur Transparenz

Ich wurde von Land Rover nach Österreich eingeladen. Reisekosten, Verpflegung und Übernachtung wurden von Land Rover übernommen. Der Text spiegelt meine persönliche Meinung wieder.

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Autor

Gründer und überwiegender Texter hinter passion:driving. Leidenschaftlicher Car-Nerd, immer auf der Suche nach dem Rande des Kammschen Kreises und viel zu häufig auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs. Anglophil veranlagt, liebt britische Sportwagen und fährt eine Lotus Elise S1, um das eigene, eher nachteilige, Leistungsgewicht wieder auszugleichen. Neben passion:driving schreibt er als freier Autojournalist (Mitglied im Verband der Motorjournalisten) auch für die heise autos und andere Publikationen.

2 Kommentare

    • Das ist natürlich völlig richtig! 😉 Das „erstmals“ ist mir vor allem dazwischen gerutscht, weil ich die ZF 9HP im Evoque noch nicht fahren konnte.

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